Familien auf der Flucht

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Jesidische „IS-Sklavinnen“ berichten

Tage voller Schrecken: Jesidische „IS-Sklavinnen“ berichten | Sisters ACT: Philippinische Nonnen engagieren sich für Kirche der Armen | „Himmlischer Wahnsinn“: 500 Jahre Teresa von Avila

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 9. August 2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 11. August 2015, 10.30 Uhr, ORF III

Tage voller Schrecken: Jesidische „IS-Sklavinnen“ berichten

Am 17. August 2014 erstürmten Dschihadisten des „Islamischen Staates“, kurz IS, das nordirakische Dorf Kojo (Kucho). Mit äußerster Brutalität gingen sie dabei gegen die jesidische Bevölkerung vor – gegen Angehörige einer traditionsreichen Religionsgemeinschaft, die in den Augen der IS-Terrormiliz Häretiker und Ungläubige („Teufelsanbeter“) sind.

Hunderte Jesidinnen und Jesiden wurden gefangengenommen und gezwungen, zum Islam zu konvertieren. Der Großteil der jesidischen Männer wurde ermordet. Mädchen und Frauen wurden von den IS-Terroristen nach Syrien verschleppt und an Kampfgefährten verkauft.

Einige dieser Frauen konnten entkommen. Sie befinden sich nun in einem Flüchtlingslager im Nordirak. Dort haben sie dem TV-Journalisten Mehran Bozorgnia von ihrem Schicksal als Haushalts- und Sexsklavinnen erzählt.

Bericht: Mehran Bozorgnia, Bearbeitung: Rosemarie Pagani-Trautner, Länge: 9 Minuten

Sisters ACT: Philippinische Nonnen engagieren sich für Kirche der Armen

„Wir waren mit der Haltung der Ordensgemeinschaften damals unzufrieden“, sagt Schwester Roland Biragay. Damals, das war in den 1970er Jahren. Diktator Ferdinand Marcos hatte das Kriegsrecht über die Philippinen verhängt. Einige Frauen, Rolanda Biragay war eine von ihnen, suchten unter diesen Bedingungen nach einem neuen Weg, im Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils Kirche zu sein und als Ordensfrauen zu leben – in Solidarität mit den Armen.

Sie gründeten eine Gemeinschaft: die Apostles of Contemporary Times, kurz: ACT. Die Zeiten sind andere geworden, die Herausforderung, „Kirche der Armen“ zu sein, ist geblieben. Heute begegnen die ACT-Schwestern dieser Herausforderung mit einem ganzheitlichen pastoralen Entwicklungsprogramm.

Sie organisieren und begleiten in den philippinischen Diözesen Infanta und San Pablo Basisgemeinden, die auf vier Säulen aufbauen: Ernährungssicherheit, nachhaltige Landwirtschaft, Gesundheit und Bildung in Glaubensfragen. Finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit erhalten sie von der österreichischen Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar.

Bericht: Maria Katharina Moser, Länge: 10 Minuten

„Himmlischer Wahnsinn“: 500 Jahre Teresa von Avila

An „500 Jahre Teresa von Avila“ erinnert Spanien in diesem Jahr. Spanien gedenkt dabei einer seiner Nationalheiligen – und die christliche Welt einer der größten Mystikerinnen, Ordensgründerinnen („Unbeschuhte Karmelitinnen“) und – seit 1970 – ersten Kirchenlehrerin.

Ihre Gedichte gelten heute als Höhepunkte der spanischen Mystik. Ihre Beschreibung tranceähnlicher Zustände und Visionen während des intensiven Gebets – vom „himmlischen Wahnsinn“ schrieb sie - sorgen seit Jahrzehnten für wissenschaftliche Diskussionen. Und auch die Zahl der Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt deutet darauf hin, dass die am 28. März 1515 geborene Enkelin eines konvertierten Juden noch in unseren

Tagen als literarische und spirituelle Figur für viele Menschen von Bedeutung ist. Anlass für ein „Orientierung“-Team, eine Gruppe von in Klausur lebenden Karmelitinnen in einem Kloster im spanischen Valladolid zu besuchen und dort nach „Spuren der Teresa von Avila“ zu suchen.

Bericht: Josef Manola, Länge: 6 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl