Papst Synode

Reuters/Max Rossi

Start der Familiensynode

Start der Familiensynode: Ringen um Kurs der katholischen Kirche | Das „Unheil der Witwen“ – Indische Frauen am Rande der Gesellschaft | „Man muss auf dem Grund gewesen sein“- Cecily Corti und ihre Memoiren | Plattform für Flüchtlingshilfe: „Helfen. WIE WIR.“ | GlobArt 2015: Notizen aus dem Land der „Ypsiloner“

Sendungslogo "Orientierung"

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
4. Oktober 2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 6. Oktober 2015, 10.30 Uhr, ORF III

Start der Familiensynode: Ringen um Kurs der katholischen Kirche

„Familie ist wichtig.“ Darüber ist man sich in der römisch-katholischen Kirche einig. So wichtig, dass im vergangenen Jahr weltweit Vorschläge aus den Diözese eingeholt wurden und eine „Vorsynode“ abgehalten wurde. So wichtig auch, dass nun am Sonntag im Vatikan eine dreiwöchige Bischofssynode zum weiten Themenfeld startet.

Über die Details herrscht dann aber bereits weniger Übereinstimmung. Heikle Themen wie wiederverheiratete Geschiedene, Verhütung oder gleichgeschlechtliche Paare erhitzen die Gemüter. Während Reformwillige sich von Papst Franziskus eine Öffnung erwarten, hat der konservative Flügel bereits sein „Nein“ zu Öffnungen bekräftigt.

„Es wäre absurd, zu behaupten, dass die Macht des Papstes über dem göttlichen Gesetz steht", sagt etwa Kardinal Raymond Leo Burke, der gemeinsam mit 40 weiteren Kardinälen und Theologen einen „Appell an die Synode“ verfasst hat. Bis zum 25. Oktober wird die Synode dauern. Am Ende wird es Papst Franziskus selbst sein, der über den weiteren Kurs der katholischen Kirche entscheidet.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 5 Minuten

Das „Unheil der Witwen“ – Indische Frauen am Rande der Gesellschaft

„Frauen ohne Mann bedrohen die Moral. Allein der Schatten einer Witwe bringt Unheil“ – Es sind Sätze wie diese, die sich unheilvoll ins Gedächtnis der indischen Gesellschaft eingeprägt haben. Die Folgen dieser über Generationen hinweg überlieferten Sicht, in die auch hinduistische Traditionen Einfluss genommen haben, sind bis heute in vielen Teilen des Landes deutlich:

Der Status der indischen Frau ist weitgehend an den Mann gebunden. Das bedeutet auch: Im Leben einer indischen Frau scheint es oftmals zur zwei Phasen zu geben - vor und nach der Ehe. Zunächst ist sie dem Vater, dann dem Ehemann verantwortlich. Für alleinstehende Frauen gibt es scheinbar keinen Platz in der Gesellschaft. Und schon gar nicht, wenn sie alt und arm sind. So endet in vielen Fällen mit dem Tod des Ehemanns auch das soziale Leben der Frauen.

Sie werden von ihren Familien verstoßen. Schätzungen zufolge leben an die 40 Millionen Witwen auf den Straßen Indiens. Einem Teil dieser Frauen zu helfen, das hat sich der Orden der Barmherzigen Schwester vom Heiligen Kreuz – in Südindien - zur Aufgabe gemacht.

Bericht: Bernhard Hain, Länge: 7 Minuten

„Man muss auf dem Grund gewesen sein“- Cecily Corti und ihre Memoiren

Die VinziRast in Wien ist seit mehr als zehn Jahren eine der wichtigsten Einrichtungen für Obdachlose und hilfsbedürftige Menschen in der Bundeshauptstadt. Wie dieses Projekt entstanden ist, zu dem unter anderem eine Notschlafstelle, Wohnungen und Wohngemeinschaften gehören, hat Cecily Corti, die Gründerin des Projekts, in einem neuen Buch beschrieben:

„Man muss auf dem Grund gewesen sein“ erzählt von Cortis Leben, ihrer Ehe mit dem früh verstorbenen Filmregisseur Axel Corti und den Erfahrungen und Erlebnissen, die sie veranlasst haben, Hilfsbedürftigen ein Zuhause zu geben.

Bericht: Ruth Rybarski, Länge: 5 Minuten

Plattform für Flüchtlingshilfe: „Helfen. WIE WIR.“

Mitte September hat der ORF - in Zusammenarbeit mit Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Samariterbund, Rotem Kreuz und Volkshilfe - die Initiative „Helfen. WIE WIR.“ für Kriegsflüchtlinge und Asylsuchende gestartet. Neben dem Sammeln und Organisieren von Geld- und Zeitspenden ist eines der vorrangigen Ziele die Beschaffung von Wohnraum.

Dabei zeigt “Helfen. WIE WIR”, dass an vielen Orten in Österreich Menschlichkeit und Solidarität über der Angst vor dem Fremden stehen. So auch im Wiener Werkstätten- und Kulturhaus WUK. Hier hat sich eine Gruppe von Menschen zusammengeschlossen, die Flüchtlingen auf der Durchreise helfen will. Unterstützt wird das Projekt auch von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde. Vorrangiges Ziel ist es, den erschöpften Flüchtlingen - oftmals Familien - etwas Erholung vom Erlebten zu bieten und ihnen zumindest für ein paar Tage Ruhe zu verschaffen.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 2 Minuten

GlobArt 2015: Notizen aus dem Land der „Ypsiloner“

„Wie weit können wir gehen?“ GlobArt, eine „Denkwerkstatt für Zukunftsthemen“, hat ihre diesjährige Akademie am vergangenen Wochenende in Krems an der Donau mit dieser Frage überschrieben. Im Mittelpunkt stand die Generation der heute ungefähr 20- bis 35-Jährigen, die – in Anlehnung an die eher literarische als wissenschaftliche Bezeichnung ihrer Elterngeneration „X“ – oft „Generation Y“ genannt wird.

Generalisierende Zuschreibungen sind immer falsch, aber einiges lässt sich über die jungen Leute vielleicht doch herausfinden. Dass sie mit dem Internet von klein auf vertraut sind, zum Beispiel. Oder, dass sie sich einer von Krisen geschüttelten Welt mit erneuerungsbedürftigen Institutionen gegenübersehen. Oder auch, dass sie nicht so egoistisch oder „entchristlicht“ sind, wie ihnen skeptische Stimmen nachsagen. Die „Orientierung“ hat in Krems mit „Ypsilonern“ gesprochen.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 7 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl