Familiensynode

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Familiensynode: Diskussionen, Beratungen und Medien

Familiensynode: Diskussionen, Beratungen und „mediale Begleitmusik“ | Uganda: Kirchen unterstützen strengere Strafen für Homosexuelle | „Willkommen, wir helfen Dir“ - Wie ESRA jungen Flüchtlingen hilft | Jüdisches Filmfestival: Von Flucht, Diaspora und Exil

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
11. Oktober 2015, 12.30 Uhr,
ORF 2
Wiederholung am 13. Oktober 2015, 10.30 Uhr, ORF III

Familiensynode: Diskussionen, Beratungen und „mediale Begleitmusik“

Am vergangenen Sonntag wurde die XIV. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode, kurz „Familiensynode“, in Rom eröffnet. Seit Montag tagen die etwa 300 Synodenväter. 45 von ihnen hat Papst Franziskus selbst ausgewählt.

Anders als sonst sind dabei die Spielregeln: Der Schwerpunkt liegt diesmal weniger auf den Plenardebatten, als in den 13 Sprachgruppen. Denn in diesen Zirkeln – „Moderator“ der deutschsprachigen Gruppe ist Kardinal Christoph Schönborn - können Berater und Experten ohne Redezeitbeschränkung zu Wort kommen. Die ersten Tage waren intensiv, die Themen mannigfaltig: Genderproblematik, Flüchtlingsthematik, Homosexualität, Gewalt.

Beachtung fanden aber auch öffentlichkeitswirksame „Inszenierungen“ im Vorfeld bzw. am Rande der Veranstaltung: zuerst die Präsentation des Buches „Elf Kardinäle zu Ehe und Familie“, eines „Manifests der Bewahrer“, dann das Coming-out des homosexuellen Vatikan-Prälaten Krzysztof Charamsa und nun Berichte über eine „katholische Tafelrunde“ von reform-orientierten Bischöfen, die sich zwischen 1996 und 2006 immer wieder in St. Gallen in der Schweiz zum informellen Meinungsaustausch zusammengefunden haben.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 5 Minuten/

Uganda: Kirchen unterstützen strengere Strafen für Homosexuelle

Dass es in der römisch-katholischen Kirche recht unterschiedliche Ansichten zum Thema „gleichgeschlechtliche Liebe“ gibt, das haben Umfragen zutage gefördert, die im Vorfeld der aktuellen Synode durchgeführt worden sind: In Westeuropa etwa gibt es unter Katholikinnen und Katholiken eine klare Mehrheit, die sich für eine Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren ausspricht.

Ganz anders ist die Situation in weiten Teilen Afrikas, so auch in Uganda, wo Papst Franziskus Ende November erwartet wird: Dort fand Langzeit-Präsident Yoweri Museveni für seine Gesetzesinitiative „lebenslange Haft für Homosexuelle“ breite Unterstützung in Kirchenkreisen.

So zum Beispiel beim katholischen Erzbischof Cyprian Lwanga, der im „Orientierung“-Interview von „heilbarer Homosexualität“ spricht, sie mit „Trunksucht“ vergleicht und meint, Homosexualität sei „von Arabern eingeschleppt“ worden. Die Folge der weit verbreiteten Homophobie: Homosexuelle und transsexuelle Menschen werden in Uganda öffentlich angefeindet, geächtet und bedroht.

Bericht: Detlef Urban, Länge: 10 Minuten

„Willkommen, wir helfen Dir“ - Wie ESRA jungen Flüchtlingen hilft

Aslan aus Afghanistan ist 16. Gewalt hat er schon früh in seinem Heimatland erfahren, gefoltert wurde er im Iran. Von dort hat er die Flucht nach Österreich geschafft. Mit den Ängsten und den bösen Träumen umzugehen, die ihn noch immer verfolgen, dabei hilft ihm das Psychosoziale Zentrum ESRA (hebräisch: Hilfe) in Wien.

Als Einrichtung der Israelitischen Kultusgemeinde 1994 gegründet, um v.a. Überlebende des Holocaust zu betreuen, bieten die Ärzte, Psychologinnen, Sozialarbeiter und Psychotherapeutinnen von ESRA heute vermehrt Kriegs- und Folteropfern Hilfe, die als Flüchtlinge nach Österreich gekommen sind. Das unterstreicht auch ESRA-Geschäftsführer Peter Schwarz: „Es gab Zeiten, in denen Menschen aus Österreich vertrieben wurden. Das alles kann man nicht rückgängig machen. Aber man kann versuchen, den Flüchtlingen heute zu helfen.“

Bericht: Brigitte Wojta, Länge: 5 Minuten

Jüdisches Filmfestival: Von Flucht, Diaspora und Exil

Mit einer Rede der aus Russland stammenden Schriftstellerin Julya Rabinovich wurde am Mittwoch in Wien das diesjährige Jüdische Filmfestival eröffnet. Ein zweiwöchiges, dichtes Programm bietet Spiel- und Dokumentarfilme zu Themen, die im Judentum und weit darüber hinaus von Bedeutung sind.

Eines davon bildet den Schwerpunkt des Festivals: Exil - ein Thema, das nicht nur von großer historischer Relevanz ist, sondern heute durch die große Zahl von Menschen auf der Flucht neue Aktualität gewonnen hat. Jüdisches Leben in Israel und der Diaspora, die Nahostfrage und jüdischer Humor in der Schiene „Night Laughs“ bilden weitere Akzente.

Dem israelischen Regisseur Eytan Fox ist eine eigene Werkschau gewidmet, und aus Anlass des 80. Geburtstages von Woody Allen stehen einige Höhepunkte aus dem Schaffen des Altmeisters auf dem Programm. Besonderer Höhepunkt: die Österreich-Premiere des deutschen Spielfilms „Der Staat gegen Fritz Bauer“. Ein junger Anwalt stemmt sich im Nachkriegs-Deutschland gegen die Devise, man müsse endlich einen „Schlussstrich“ ziehen, und will NS-Verbrechen ahnden.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 6 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl