Synode

APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI

„Apokalyptische Bestien“ und harte Diskussionen

Familiensynode: Von „apokalyptischen Bestien“ und harten Diskussionen | Revolution in Etappen? Weggefährte des Papstes über Weichenstellungen | Helfen. WIE WIR“: Flüchtlinge als Filmemacher | Hemayat: Schutz vor den Narben der Seele

Sendungslogo "Orientierung"

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
18. Oktober 2015, 12.30 Uhr,
ORF 2
Wiederholung am 20. Oktober 2015, 10.30 Uhr, ORF III

Familiensynode: Von „apokalyptischen Bestien“ und harten Diskussionen

Das Medieninteresse an der Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie, die derzeit im Vatikan tagt, ist groß. Brisante Themen wie der Umgang der römisch-katholische Kirche mit Homosexuellen oder Geschiedenen lassen Spekulationen blühen und viele Medien stürzen sich mit Vorliebe auf alles, was auch nur ansatzweise nach Skandal und Verschwörung riecht.

So auch in der zweiten Woche der Synode, die gleich mit einer vermeintlichen Sensation begann: Ein italienisches Wochenmagazin veröffentlichte am Montag einen ominösen Brief einiger Kardinäle an den Papst und witterte dahinter bereits einen Aufstand. Und kurz darauf wurde eine Rede des westafrikanischen Kardinals Robert Sarah publik, in der er u.a. davon sprach, dass sich die katholische Kirche zwischen dem „Götzendienst westlicher Freiheit“ und dem islamischen Fundamentalismus (beide seien „apokalyptische Bestien“) befinde. Unterdessen geht die Arbeit in den einzelnen Sprachgruppen der Synode weiter, die vor allem von theologischen Auseinandersetzungen geprägt ist.

Bericht: Alexander Kofler, Länge: 4 Minuten

Im „Orientierung“-Schaltgespräch aus Rom: der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs, der – gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn – die katholische Kirche Österreichs bei der Synode vertritt.

Revolution in Etappen? Weggefährte des Papstes über Weichenstellungen

Papst Franziskus strebe Prozesse der Reformen, doch keine raschen Entscheidungen an: Diese These vertritt der römisch-katholische Priester und Theologieprofessor Carlos Maria Galli. Er unterrichtet an der „Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien“ und kennt Papst Franziskus noch aus dessen Kardinalszeit.

Der Kontakt zwischen dem Professor aus Buenos Aires und Papst Franziskus ist auch in den vergangenen Jahren nicht abgerissen, kommuniziert wird vorzugsweise per Email. Im „Orientierung“-Interview spricht Galli über seine Erwartungen an die derzeit laufende Familiensynode im Vatikan.

Carlos Maria Galli nimmt dieser Tage an dem internationalen Kongress „Papst Franziskus und die Revolution der zärtlichen Liebe“ teil, der vom 15. bis 17. Oktober an der Universität Wien stattfindet.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 6 Minuten

„Helfen. WIE WIR“: Flüchtlinge als Filmemacher

Sieben Kurzfilme zum Thema Exil sind das Ergebnis eines Projektes, das österreichische Medienschaffende zusammen mit Flüchtlingen und Asylwerbern im Sommer gestartet haben.

Ziel war es, Erfahrungen der Flucht und auch der Ankunft in Österreich filmisch darzustellen und aufzuarbeiten. Initiiert und unterstützt wurde das Projekt vom Jüdischen Filmfestival Wien (das noch bis zum 22. Oktober läuft) und dem ORF. Die Arbeiten wurden am vergangenen Wochenende in der Brunnenpassage der Caritas in Wien präsentiert.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 3 Minuten

Hemayat: Schutz vor den Narben der Seele

Menschen, die Krieg, Folter, Verfolgung und Flucht überlebt haben, leiden oft ihr Leben lang unter den psychischen Folgen. Der gemeinnützige Verein Hemayat („Betreuung“, „Schutz“), der auch im ständigen Kontakt zu kirchlichen Hilfsorganisationen wie der katholischen Caritas und der evangelischen Diakonie ist, wurde im Jahr 1995 gegründet und hilft seither schwer traumatisierten Frauen, Männern und Kindern.

Im Hemayat-Team arbeiten Ärzte, Psychotherapeuten und Dolmetscherinnen. Mehr als 9.000 Menschen wurden in den vergangenen Jahren bisher betreut. Und auch der aktuelle Bedarf ist groß: Rund 300 Menschen stehen auf der Warteliste und müssen damit rechnen, oft erst nach einem Jahr einen Therapieplatz zu erhalten.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 7 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl