Familiensynode: „Kräftemessen“ im Finale
Sendungshinweis
„Orientierung“ am Sonntag,
18. Oktober 2015, 12.30 Uhr,
ORF 2
Wiederholung am 20. Oktober 2015, 10.30 Uhr, ORF III
Familiensynode in Rom: „Kräftemessen“ im Finale
Mit Spannung werden vielerorts die Ergebnisse der dreiwöchigen Familiensynode im Vatikan erwartet, die nun an diesem Wochenende zu Ende geht. Von einem „Kräftemessen im Vatikan“ ist an den letzten Tagen dieses Großtreffens die Rede, auch von „harten Bandagen“ zwischen Reformern und Bewahrern im Ringen um den künftigen Kurs der römisch-katholischen Kirche.
Dabei, so sehen es Beobachter, wäre auch deutlich geworden, dass sich Papst Franziskus - der immer wieder Offenheit und Bereitschaft zu Neuerungen signalisiert hat - auf gefährlichem Terrain bewegt. Denn nicht zufällig hat sich unmittelbar vor Eröffnung der Synode ein hochrangiger Vatikan-Theologe als homosexuell deklariert, nicht von ungefähr kommt die Veröffentlichung eines Beschwerdeschreibens von Kardinälen an den Papst, in dem die Arbeitsmethoden der Synode kritisiert werden.
Und auch eine mittlerweile heftig dementierte Meldung über den Gesundheitszustand von Papst Franziskus werten Vatikan-Kenner als „Manipulationsversuch“, der dazu angetan war, dem Ruf des Papstes zu schaden.
Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 6 Minuten
Im „Orientierung“-Schaltgespräch aus Rom: Vatikan-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder
Missbrauch in Caritas-Heimen: Entschuldigung bei Opfern
Physische, psychische und sexuelle Gewalt: 48 Opfer haben sich bisher gemeldet, die dies in Einrichtungen der Caritas der Erzdiözese Wien erfahren haben. Die Geschehnisse liegen zum Großteil Jahrzehnte zurück. Vor drei Jahren hat man von Seiten der Caritas begonnen, die Missbrauchsfälle aufzuarbeiten.
Unter dem Titel „Erinnern hilft Vorbeugen“ wurden die Ereignisse nun dokumentiert. Geschildert werden Gewalterfahrungen in Häusern des katholischen Hilfswerks. Caritas-Präsident Michael Landau entschuldigte sich bei den Opfern und betonte zugleich die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen.
Bericht: Marcus Marschalek, Sandra Szabo; Länge: 6 Minuten
Hilfe über Grenzen: Flüchtlinge im österreichisch-deutschen Grenzgebiet
Tausende Männer, Frauen und Kinder auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Terror durchqueren seit Wochen Österreich. Das Ziel der meisten ist Deutschland. Damit ist Österreich derzeit mehr Transit- als Zielland der Flüchtlingsbewegung.
Und so werden die Grenzübergänge zwischen Österreich und Deutschland zu neuralgischen Knotenpunkten: Sie bilden für jene, die in Deutschland um Asyl ansuchen wollen, den letzten Grenzübertritt nach einer langen Reise. Hilfe erhalten die Schutzsuchenden vor allem von freiwilligen, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die zum Teil auch in Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz oder kirchlichen Einrichtungen wie etwa der Caritas oder der Diakonie organisiert sind.
Tee und Kaffee, Semmeln und warme Mahlzeiten austeilen, Kleiderspenden sortieren und weitergeben, Feldbetten und Decken bereitstellen oder einfach nur für ein Gespräch da sein - genug zu tun gibt es in diesen Tagen für die Helferinnen und Helfer, die auch von katholischen und evangelischen Notfallseelsorgern unterstützt werden.
Die „Orientierung“ hat bei einem Lokalaugenschein in der österreichisch-deutschen Grenzregion rund um Passau bei den freiwilligen Helferinnen und Helfern nachgefragt: Welche Motive haben sie? Was treibt sie an und wie sammeln sie selbst wieder Kraft und Energie?
Bericht: Christoph Riedl-Daser, Länge: 8 Minuten
Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl