Vera Russwurm und Norbert Hackl, Bio-Freiland-Schweinebauer

ORF/Hofpower

Fleischlos die Welt retten – Vera goes Veggie

In der Dokumentation „Fleischlos die Welt retten – Vera goes Veggie“ macht sich Vera Russwurm auf die Suche nach den Hintergründen für Fleischverzicht. In "Mit Rucksack leichter werden“ geht es um die die Anziehungskraft der Fußwallfahrt auf die Judenburger.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 10. November 2015
um 22.35 Uhr, ORF 2

Wiederholung:

Mittwoch, 11. November 2015
um 20.55 Uhr, ORF III

„kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel – zeigt in ORF 2 die Dokumentation „Fleischlos die Welt retten – Vera goes Veggie“, in der sich Vera Russwurm auf die Suche nach den Beweg- und Hintergründen für den Trend zum Fleischverzicht macht. Dabei nimmt sie die fleischlose Lebensform und ihre Auswüchse auch kritisch unter die Lupe.

Um 23.20 Uhr berichtet Helmut Manninger in „Mit Rucksack leichter werden“ über die besondere Anziehungskraft der Fußwallfahrt auf Judenburgerinnen und Judenburgern, die sich alle drei Jahre auf den 74 Kilometer langen Weg nach Maria Waitschach in Kärnten machen.

„Fleischlos die Welt retten – Vera goes Veggie“ – Ein Film von Christian Kugler

Es ist einer der gesellschaftlichen Megatrends unserer Zeit: Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder vegan, und auch viele Fleischesser versuchen, den Konsum tierischer Produkte zumindest zeitweise zu reduzieren.

Antworten auf ihre Fragen nach den Beweggründen dafür findet die überzeugte Fleisch-Esserin Vera Russwurm, die schon im Vorjahr erfolgreich für „kreuz und quer“ in Sachen „Essen retten“ unterwegs war, bei sehr unterschiedlichen Menschen: zum Beispiel bei der Schauspielerin Ulrike Beimpold, die im Film erstmals über ihre Motive spricht, auf Fleisch zu verzichten. Aber auch beim stärksten Mann Deutschlands oder bei einem tierliebenden Landwirt, der seine Schweine verwöhnt – damit ihr Fleisch später auch wirklich gut schmeckt.

Vera Russwurm und Melanie Kröpfl, Besitzerin einer veganen Konditorei

ORF/Hofpower

Vera Russwurm erkundet in der Doku außerdem, welche problematischen Inhaltsstoffe in manchen Fleischersatzprodukten enthalten sind, und hört aus berufenem Munde, dass Insekten knusprig und – im Gegensatz zu Fleisch – CO2-neutral sind. Außerdem berichtet die TV-Talkerin über den hohen Energieverbrauch, der bis zur verkaufsfertigen Herstellung von einem Kilo Fleisch anfällt, und thematisiert, wie gesund fleischlose Ernährung tatsächlich ist.

Ein Film von Christian Kugler

„Mit Rucksack leichter werden“ – Ein Film von Helmut Manninger

Fast ist es eine heilige Pflicht, wenn sich alle drei Jahre Judenburgerinnen und Judenburger auf den Weg machen. 74 Kilometer über Berg und Tal. Sogar in der Nacht wird gegangen. Getreu dem Gelöbnis ihrer Vorfahren, das ins Mittelalter zurückreicht. Damals haben die Judenburger versprochen, alle drei Jahre zu Maria zu pilgern, und „diese gottselige Handlung nie zu unterlassen“. Als Dank für Schutz vor Feuer und feindlichen Übergriffen.

„Gerade in der heutigen Zeit ist es besonders wichtig, zu seinem ,Ja-Wort‘ zu stehen, auch wenn es vor mehr als 500 Jahren gegeben wurde“, ist Leopold Städtler überzeugt. Seit 1962 ist er regelmäßig mit dabei, wenn zu Fuß nach Maria Waitschach in Kärnten gepilgert wird. Und mit 88 ist er mit Abstand der Älteste.

Pilger

ORF/Cinevision/Berit Manninger

Unter den Pilgerinnen und Pilgern sind nicht nur brave Kirchgänger und Rosenkranzbeter. Eine Fußwallfahrt wie diese, das gemeinsame Pilgern an sich, hat eine besondere Anziehungskraft. Sie schenkt Zeit und oft auch Erkenntnis. Bin ich auf dem richtigen Weg oder muss es in Zukunft anders weitergehen? Und je länger man geht und je höher man raufkommt, umso leichter wird man, sagen die Wallfahrer. Obwohl der Rucksack gleich schwer geblieben ist – und so mancher viel Ballast im Herzen mitträgt.

Auf dem gemeinsamen Weg nach Maria Waitschach kommen die Pilger – ein paar hundert sind es wieder – im kleinen Dorf St. Wolfgang vorbei. Mehr Gäste als Einwohner/innen. Das bedeutet für viele eine idyllische, allerdings kurze Nacht im Heustadl. Sich austauschen, ungezwungen Gemeinschaft erleben und sich ein wenig Gedanken machen, wofür man Danke und Bitte sagen will. Das ist es, warum die meisten nach Maria Waitschach gehen. Und sich den Segen holen und Spenden bringen – im Jahr 1583 waren es zwei Gulden für eine Kerze. Heute, fast ein halbes Jahrtausend später, sind es ein paar tausend Euro für die Kirchenrenovierung.

Wieder Christ sein statt Egoist sein –eine Wallfahrt kann dazu beitragen, sagt Pfarrer Städtler, der es auch diesmal wieder gut geschafft hat. Auf einmal wird begonnen zu teilen, ganz gleich ob die Jause oder die Sorgen. Und es wird mitgetragen – der mitunter schwere Rucksack des anderen – auch der, der unsichtbar ist. Auch bei der nächsten Judenburger Wallfahrt, wenn Pfarrer Städtler 91 sein wird.

Ein Film von Helmut Manninger