Kuppel des Petersdoms in Rom bei Nacht

Reuters/Alessia Pierdomenico

50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil

Aufbruch und Auftrag: 50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil | Milliardär für den Frieden: Die ungewöhnliche Karriere des N.D. Khalili | „Taste of Syria“: Vorbereitungen auf ein Multi-Kulti-Weihnachtsfest | „Mutter der Ökumene“: Ein Nachruf auf Oberin Christine Gleixner

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ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
06.12.2015, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 7.12.2015, 12.35 Uhr, ORF III

Aufbruch und Auftrag: 50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil

Vor 50 Jahren – am 8. Dezember 1965 – wurde nach fast vier Jahren das Zweite Vatikanische Konzil beendet. Ein Konzil, das gleichsam eine Revolution innerhalb der römisch-katholischen Kirche ausgelöst hat.

Die Auswirkungen sind heute für viele Katholikinnen und Katholiken selbstverständlich: In den Messfeiern ist Latein als Sprache der Liturgie fast vollständig verschwunden, Laien wurden mehr Gestaltungsmöglichkeiten eingeräumt und die römisch-katholische Kirche hat mit „Nostra aetate“ (lat. für: „In unserer Zeit“), einer Erklärung „über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen“, auch ihr Verhältnis zum Judentum auf eine völlig neue Basis gestellt.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 8 Minuten

Milliardär für den Frieden: Die ungewöhnliche Karriere des N.D. Khalili

Es ist ein außergewöhnlicher Lebensweg: Vor fast 70 Jahren ist Nasser David Khalili als Kind jüdischer Eltern im Iran auf die Welt gekommen. Mit 22 ist er mit rund 200 Dollar in die USA ausgewandert, um dort zu studieren.

Dann übersiedelte er nach England, wurde erfolgreicher Geschäftsmann. Heute ist er einer der reichsten Männer Großbritanniens. Bereits als Kind hat sich Nasser David Khalili für Kunst interessiert, heute besitzt er - neben anderen bedeutenden Sammlungen – eine der weltweit größten Privatsammlungen islamischer Kunst.

Einen Teil seines Vermögens steckt er in ein Programm für Kinder, Jugendliche und Lehrer, das zeigen soll, dass Menschen unterschiedlichen Glaubens wesentlich mehr verbindet als trennt. Ein „Orientierung“-Team hat den “Milliardär für den Frieden” in London besucht.

Bericht: Alexander W. Rauscher, Länge: 7 Minuten

„Taste of Syria“: Vorbereitungen auf ein Multi-Kulti-Weihnachtsfest

Das Motto des bevorstehenden überkonfessionellen Weihnachtsfestes im Restaurant „Zsam Zsam“ in Wien ist einfach: „Gutes Essen und gute Musik verbinden Menschen unterschiedlicher Nationen und Religionen.“ Begonnen hat dabei alles mit einem Deutschkurs im Juni 2015 in der evangelischen Weinbergkirche in Wien Döbling.

Die Sprachtrainerin Karin Hackl beschloss, mit ihren erwachsenen Schülern gemeinsam zu kochen. Während die gelernte Mezzosopranistin an ein paar Würstel dachte, die man auf den Grill legen könnte, zauberten die syrischen Schüler ein Mahl der „Extraklasse“. Die Idee zu weiteren „Taste-of-Syria“-Abenden war geboren. Und so finden seither mehr oder weniger regelmäßig Wohltätigkeitsveranstaltungen von Flüchtlingen für andere Flüchtlinge statt.

„Flüchtlinge sind ein Teil des Problems, daher müssen sie auch Teil der Lösung sein“, sagt Suhaib Zidan. Er ist vor rund fünf Jahren nach Österreich gekommen. Jetzt betreibt der Syrer gemeinsam mit seiner Familie das gut gehende Restaurant „Zsam Zsam“ in Wien Meidling.

Bericht: Doris Plank, Länge: 6 Minuten

„Mutter der Ökumene“: Ein Nachruf auf Oberin Christine Gleixner

Sie habe durch ihren unermüdlichen Einsatz das gute Klima im Miteinander der christlichen Kirchen in Österreich geprägt, in diesem Befund sind sich viele führende Kirchenvertreter in Österreich einig. Der evangelische Altbischof Herwig Sturm und Erich Leitenberger, ehemaliger Pressechef der Erzdiözese Wien, erinnern sich im „Orientierung“-Gespräch an Christine Gleixner, die am ersten Adventsonntag im 90. Lebensjahr gestorben ist.

Gleixner leitete viele Jahre die Wiener Diözesankommission für ökumenische Fragen und war lange Zeit Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, den sie von 2000 bis 2005 auch leitete. Neben der christlichen Ökumene legte die Ordensfrau aber auch großen Wert auf den Dialog mit den nichtchristlichen Religionen, vor allem auf das besondere Naheverhältnis zum Judentum.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge 4 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl