Kardinal Schönborn

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„Osterbotschaft des Friedens“

„Osterbotschaft des Friedens“: Religionsführer verurteilen Gewalt | Polen im Umbruch: Widerstand gegen national-konservative Regierung | Stupa-Streit am Wagram: Konflikt um buddhistisches „Friedendenkmal“ | „Hannas schlafende Hunde“ - Film über Antisemitismus in der Provinz | „Kultur der Heuchelei“ – Elias Bierdel über Flüchtlingspolitik | „Der Tod hat nicht das letzte Wort“ - Auferstehung versus Wiedergeburt

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Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
27.03.2016, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 29.03.2016, 10.35 Uhr, ORF III

„Osterbotschaft des Friedens“: Religionsführer verurteilen Gewalt

Angesichts der Attentate von Brüssel am Dienstag dieser Woche verurteilen Vertreter der großen Religionsgemeinschaften in Österreich diesen Akt der Gewalt.

Im Interview mit der „Orientierung“ betont Fuat Sanac, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, einmal mehr, dass diese Gewaltakte nichts mit dem Islam zu tun hätten, sondern ein Angriff auf die Menschlichkeit seien.

Der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, erinnert angesichts „vieler Kräfte, die den Unfrieden anheizen“ an die Osterbotschaft Jesu: „Der Friede sei mit Euch“. Für die Evangelische Kirche in Österreich ruft Bischof Michael Bünker zu einer engen Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften in Österreich auf und betont, dass es bei allem Bestreben nach mehr Sicherheit für die Menschen in Europa, Grund- und Menschenrechte sowie das Recht auf Religionsfreiheit nicht in Frage gestellt werden dürfen.

Bericht: Christoph Riedl-Daser, Länge: 3 Minuten

Polen im Umbruch: Widerstand gegen national-konservative Regierung

Im Oktober 2015 gewann die national-konservative PiS-Partei (Recht und Gerechtigkeit) von Jarosɫaw Kaczyński mit rund 37 Prozent der abgegebenen Stimmen die Parlamentswahlen in Polen. Die PiS-Kandidatin Beata Szydło wurde Ministerpräsidentin. Schon zuvor war Staatspräsident Andrzej Duda - ebenfalls von der PiS-Partei – vereidigt worden.

Mit einer absoluten Mandatsmehrheit im Parlament begann die neue Regierung rasch, ihre Macht zu festigen und im Eiltempo neue Gesetze zu verabschieden. Die Besetzung leitender Posten im öffentlichen Dienst ist seither unmittelbar von der Regierungsspitze abhängig, Journalisten staatlicher Medien können ohne Angabe von Gründen abberufen werden und auch die Arbeitsweise des Verfassungstribunals wurde grundlegend neu geordnet.

Zahlreiche Wähler der PiS-Partei fühlen sich in rechtskatholischen Kreisen beheimatet. Sie befürchten ein „Diktat der EU“, Flüchtlinge aufnehmen zu müssen. In vielen Städten demonstrieren sie – auch gemeinsam mit katholischen Priestern - gegen eine angeblich drohende „Islamisierung des Landes“. Auf der anderen Seite stehen EU-orientierte Polen, die sich im „Komitee zur Verteidigung der Demokratie“ (kurz: KOD) zusammengeschlossen haben. Sie teilen ihre Besorgnis auch mit prominenten Polen, wie etwa dem früheren Staatspräsidenten und Friedensnobelpreisträger Lech Waɫęsa.

Bericht: Martin Motylewicz, Länge: 8 Minuten

Stupa-Streit am Wagram: Konflikt um buddhistisches „Friedendenkmal“

Es sollte ein buddhistischer Friedensstupa werden - ein Stupa symbolisiert Buddha und seine Lehre und war ursprünglich ein Grabhügel - aber seit Jahren gibt es rund um ein österreichisches Stupa-Projekt Konflikte mit potenziellen Anrainern.

Bereits mehrere Ortschaften waren in der engeren Wahl. Doch überall stieß das Vorhaben des Vereins „Stupa Institut“ nicht nur auf Wohlwollen. Jetzt schien man, nach langem Suchen, einen geeigneten Platz für das 33 Meter hohe Bauwerk gefunden zu haben.

Aber die Spatenstichfeierlichkeiten in Wagram am Wagram bei Grafenwörth in Niederösterreich wurden von lautstarken Protesten begleitet. Die Fronten scheinen nun auch dort verhärtet zu sein.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 5 Minuten

„Kultur der Heuchelei“ – Elias Bierdel über Flüchtlingspolitik

Weil er 2004 mit dem Schiff „Cap Anamur“ 37 afrikanische Flüchtlinge im Mittelmeer vor dem Ertrinken gerettet hatte, wurde Elias Bierdel von den italienischen Behörden zunächst wegen Schlepperei angeklagt und schließlich - fünf Jahre später - freigesprochen.

Ein Fall, der international für Schlagzeilen sorgte. Schon damals warnte Bierdel vor den Auswirkungen einer europäischen „Grenzen-dicht-Politik“ und thematisiert seither die Situation von Menschen auf der Flucht.

Der 55-Jährige ist Gründungsmitglied der Organisation „borderline-europe - Menschenrechte ohne Grenzen“ und beschäftigt sich über das Flüchtlings- und Migrationsthema hinaus mit Fragen rund um ein „gutes Leben für alle“.

Im „Orientierung“-Gespräch fordert der evangelische Christ Elias Bierdel ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik: Statt der Errichtung einer „Festung Europa“ solle man den Fokus auf die Bekämpfung der Fluchtursachen richten.

Bericht: Christoph Riedl-Daser, Länge: 5 Minuten

„Der Tod hat nicht das letzte Wort“ - Auferstehung versus Wiedergeburt

Zu Ostern feiern Christinnen und Christen auf der ganzen Welt die Auferstehung Jesu, die mit der Hoffnung auf die eigene Auferstehung verbunden ist.

Aber der christliche Gedanke von der Überwindung des Todes ist nicht die einzige Lehre, die eine Hoffnung über das Lebensende hinaus beschreibt. Nicht nur im Fernen Osten, auch in Europa steht die Auferstehung in Konkurrenz zu Vorstellungen von Reinkarnation und Seelenwanderung, die – wie Umfragen zeigen – durchaus auch für gläubige Christen attraktiv sein können.

Wodurch unterscheiden sich Wiedergeburt und Auferstehung? Die evangelische Pfarrerin Ulrike Frank-Schlamberger und der katholische Theologe Jan-Heiner Tück geben Antwort.

Bericht: Sandra Szabo, Mitarbeit: Christian Rathner, Länge: 6 Minuten
(Der Beitrag wurde am 5.4.2015 erstmals ausgestrahlt.)

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl