Pfarrer, Ministrantinnen, Ministranten und Gemeinde vor dem Altar, geschmückte Kirche

Pfarre Bad Aussee

„Sendung aus der Mitte“

Ein Katholischer Gottesdienst live aus der Stadtpfarrkirche St. Paul in Bad Aussee. Mit der Gemeinde feierten Pfarrer Edmund Muhrer, Kaplan Daniel Harald Gschaider und Diakon Gerhard Stingl.

„Herr, lass uns in der Mitte zur Mitte kommen, zu dir! Segne und sende uns!“ Diese Bitte steht über allen Gottesdiensten in Bad Aussee - der Ort im steirischen Salzkammergut liegt geografisch genau in der Mitte Österreichs. Lesung und Evangelium dieses Sonntags der Osterzeit, aber auch die Stadtpfarrkirche selbst geben Impulse, zur Mitte zu kommen, ermuntern dazu, Segen und Sendung aus der Mitte zu empfangen.

Euch keine weitere Last aufzuerlegen

Lesung: Apostelgeschichte 15

In jenen Tagen kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: „Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden.“ Nach großer Aufregung und heftigen Auseinandersetzungen zwischen ihnen und Paulus und Barnabas beschloss man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen.

MUSIK

Franz Reichhold:
Missa „Deo gratias“

Freu dich, erlöste Christenheit!

Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe

Halleluja

Wir wollen alle fröhlich sein

Freu dich, du Himmelskönigin!

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Kirchenchor Bad Aussee

Kirchenorchester Bad Aussee

Kantor:
Peter Rack

Orgel:
Martin Trummer

Musikalische Leitung:
Franz Reichhold

Da beschlossen die Apostel und die Ältesten mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden. Judas, genannt Barsabbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern. Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: "Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antiochia, in Syrien und Zilizien. Wir haben gehört, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben. Deshalb haben wir uns geeinigt und beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren lieben Brüdern Barnabas und Paulus zu euch zu schicken, die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben. Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen.

Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge: Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl!"

Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht

Evangelium: Johannes 14

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: "Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten. Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte, ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt."

Kommt! Geht!

Predigt

Liebe Kinder, Jugendliche und Erwachsene! Zwei Worte stehen in der Mitte der Botschaft Jesu, das Wort „Kommt!“ und das Wort „Geht!“ Wir dürfen Kommende sein, denn Jesus ruft uns. Er ruft uns zu sich. Und wir sollen Gehende bleiben, Jesus schickt uns weg, sendet uns. Die Eucharistie ist sein Ruf, zu ihm zu kommen, zur Mitte kommen. Die Messe ist aber immer auch Sendung durch ihn, Sendung aus der Mitte, Sendung hinaus in die Welt, hinein in den Alltag.

Pfarrer Edmund Muhrer

Pfarre Bad Aussee

Edmund Muhrer

Für unser Unterwegsbleiben möchte ich uns zu drei Schritten einladen. Erstens nach innen zu gehen, zu sich zu kommen. „Besinnung“ ist dafür ein schönes Wort - Innen und Sinn stecken darin. Vieles im Leben und in der Welt ist nur außen, ist oberflächlich. Der Heilige Geist führt uns nach innen, er erinnert. Innen, in uns wartet er auf uns. Lassen wir ihn nicht vergeblich warten, weil wir nicht bei uns sind, weil wir aus dem Häuschen sind. Sehr schade, dass der Heilige Geist immer noch und viel zu oft der unbekannte Gott der Christen ist. Der großartige Dichter, Arzt und Theologe der Barockzeit Angelus Silesius sagt es so: „Halt an, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir. Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.“ Nach innen gehen – ein erster Schritt für unser Unterwegsbleiben.

Zweiter Schritt: Zur Mitte gehen. Zu Christus gehen, auf Christus schauen. Christen werden Christen, wenn sie auf Christus schauen. Beim Osteraltar sind zwei besondere Zeichen: eine Statue des Auferstandenen und die Osterkerze. Der Auferstandene ist ein Verwundeter. In seiner Darstellung wird vom Leiden nichts hinwegverklärt und nichts vertuscht. Aber Gott sei Dank haben Trauer, Leid und Tod nicht das letzte Wort. Die Osterkerze ziert das Logo vom Jahr der Barmherzigkeit: Der Auferstandene ist der gute Hirt. Aber er trägt kein Lamm. Er trägt einen Menschen auf den Schultern. Die Botschaft ist klar - der Auferstandene trägt alle Verlorenen, er trägt Adam, trägt Judas, trägt dich und mich. Halleluja!

Und der dritte Schritt, zu dem ich einlade: Nach vorne gehen. Gehen wir ganz nach vorne zum Hochaltar! Schauen wir auf das Altarbild und seine Botschaft! Wir sehen die Bekehrung des Apostels Paulus. Wir sehen sein sprichwörtlich gewordenes Damaskuserlebnis. Bekehrung ist oft ein langer und schwieriger Weg, Bekehrung ist eine Lebensaufgabe. Unser lieber Bruder Paulus, wie er in der Lesung genannt wird, unser Pfarrpatron macht mit seiner Bekehrung Hoffnung. Hoffnung auch für die blutende Stadt Damaskus, Hoffnung für Syrien und für alle Krisengebiete der Erde.

Umkehr und Bekehrung sind möglich. Mit gutem Willen ist viel möglich. Mit Gottes Hilfe ist alles möglich. Möge es so sein. Amen.

Die Stadtpfarrkirche St. Paul

Die Fundamente der romanisch-gotischen Pfarrkirche zum Heiligen Paulus stammen aus dem 12. Jahrhundert. Der Höhepunkt der gotischen Bauperiode schließt 1498 mit dem Chor mit typischem 5/8-Abschluss, dem Sterngewölbe und der Einbeziehung der Frauenkapelle und einer neuen Sakristei über dem ehemaligen Karner. Unterhalb der Frauenkapelle ist die Allerseelenkapelle noch vorhanden mit einer aus Ziegeln gemauerten Altarmensa zwischen den beiden Bögen zum Karner unterhalb der Sakristei. Ebenso erhalten ist der alte ausgebesserte Ziegelboden und die Staffeln des vermauerten Eingangs in diese Kapelle. Die 1804 bzw. 1853 angebaute neue Sakristei im Osten verdeckt heute die Strebepfeiler und das noch zur Gänze erhaltene spätgotische Mittelfenster.

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Thomas Bogensberger