Zaun an der Grenze

REUTERS/Bernadett Szabo

Bischof untersagt Zaun auf Kirchengrund

Grenzen dicht? - Bischof untersagt Zaun auf Kirchengrund | „Bleibt in der Heimat“ – Junge Afrikaner warnen vor Flucht | Heiligkeit am Hafnersteig: Patriarch Bartholomaios in Wien

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
01.05.2016, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 03.05.2016, 10.30 Uhr, ORF III

Grenzen dicht? - Bischof untersagt Zaun auf Kirchengrund

Am Mittwoch wurde im Nationalrat von den Regierungsparteien und dem Team Stronach eine Verschärfung des Asylgesetzes beschlossen. Neben dem „Asyl auf Zeit“ und der Einschränkung des Familiennachzugs gibt es vor allem rund um die nun geschaffene Möglichkeit einer sogenannten „Notverordnung“ heftige Diskussionen.

Damit nämlich wird der Regierung die Kompetenz eingeräumt, per Verordnung „Sonderbestimmungen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und des Schutzes der inneren Sicherheit während der Durchführung von Grenzkontrollen“ einzuleiten.

Dies wiederum hätte zur Folge, dass an der Grenze keine Anträge mehr gestellt werden können, sondern Flüchtlinge ins jeweilige „sichere“ Nachbarland zurückgeschoben werden. Ein Regelung, die unter anderem auch von der Österreichischen Bischofskonferenz als „nicht akzeptabler Eingriff in die Grundrechte“ kritisiert wird. Im Rahmen zusätzlicher Grenzsicherungsmaßnahmen soll auch im Raum Moschendorf im Burgenland - an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn - ein mehrere Kilometer langer Zaun errichtet werden.

Da dieser auch über Kirchengrund führen würde, muss der zuständige Bischof seine Zustimmung geben. Doch Ägidius Zsifkovics stellt im „Orientierung“-Interview klar: „Solange ich Bischof in Eisenstadt bin, möchte ich hier keinen Zaun haben.“

Bericht: Christoph Riedl-Daser, Länge: 5 Minuten

Im „Orientierung“-Studiogespräch über die Verschärfung des Asylrechts: Michael Chalupka, Direktor der evangelischen Diakonie.

„Bleibt in der Heimat“ – Junge Afrikaner warnen vor Flucht

Die Balkanroute ist weitgehend geschlossen, im Flüchtlingsdrama konzentrieren sich die Blicke auf Griechenland und die Türkei. Und vermehrt wird darüber gesprochen, wie man die Ursachen von Flucht und Vertreibung erfolgreich bekämpfen kann.

Im westafrikanischen Land Ghana – auch von dort machen sich Jahr für Jahr tausende Menschen in Richtung Europa auf – hat das nicht zuletzt mit Armut und Perspektivenlosigkeit zu tun, bisweilen auch mit falschen Vorstellungen von einem „besseren Leben in Europa“.

Genau darauf machen nun vermehrt Organisationen in Ghana selbst aufmerksam, die Menschen dazu ermuntern möchten, sich nicht den Gefahren einer Flucht auszusetzen, sondern sich für ein gutes Leben im eigenen Land einzusetzen.

Bericht: Detlef Urban, Länge: 8 Minuten

Heiligkeit am Hafnersteig: Patriarch Bartholomaios in Wien

Kein Geringerer als der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I., Erster unter Gleichen in den Reihen der orthodoxen Patriarchen und Metropoliten und in seiner Kirche als „Allheiligkeit tituliert“, kam am vergangenen Sonntag aus Istanbul/Konstantinopel nach Wien, um in der griechisch-orthodoxen Kathedrale die feierliche Palmsonntags-Liturgie zu zelebrieren.

Es hat einen besonderen Grund, dass er sich kurz vor dem orthodoxen Osterfest (orthodoxe Christen orientieren sich dabei am Julianischen Kalender) und mitten in den Vorbereitungen auf das Große Konzil der Ostkirche, das im Juni auf Kreta stattfinden soll, Zeit für den Ausflug nach Wien nahm: Nach dem Gottesdienst vollzog er die Einweihung und Wiedereröffnung der Kirche des heiligen Georg am Hafnersteig.

Sie gilt als die erste orthodoxe Kirche Wiens und ist kunstvoll renoviert worden. Das Ergebnis beeindruckt durch schlichte Schönheit. Ein „Juwel“ nennt der Wiener griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis die St.-Georgs-Kirche, die nun ausdrücklich auch nicht-orthodoxen Christen offenstehen soll. Zudem ist sie ein lebendiger Zeuge griechischer Geschichte in Österreich.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 6 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl, Sandra Szabo