Papst Diakoninnen

REUTERS/Max Rossi

Frauen als Diakone? Papst will Weiheamt für Frauen prüfen lassen

Frauen als Diakone? Papst will Weiheamt für Frauen prüfen lassen | Ein Amt mit Geschichte: Diakone als „Diener“ der Kirche | „Ein bisserl fromm…“ – Ordensfrauen zwischen Vielfalt und Verzicht | Flüchtlinge in Österreich: Wenn Muslime Christen werden

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
15.05.2016, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 17.05.2016, 10.30 Uhr, ORF III

Frauen als Diakone? Papst will Weiheamt für Frauen prüfen lassen

Auch wenn man mittlerweile weiß, dass päpstliche „Spontan-Äußerungen“ mit Vorsicht zu behandeln sind, so lässt doch aufhorchen, was Papst Franziskus am Donnerstag vor rund 900 versammelten Ordensfrauen kundgetan hat:

Ja, er wolle über die Zulassung von Frauen zum Diakonenamt nachdenken lassen. Das möge in den kommenden Monaten eine eigene Kommission in seinem Auftrag tun. Ob das nun Wege zu einer Weihe von katholischen Frauen zu Diakoninnen ebnen könnte?

Prominente Fürsprecher wie etwa Kardinal Walter Kaspar und Kardinal Karl Lehmann hat das Anliegen jedenfalls schon seit längerer Zeit. Nun wird wohl in den Reihen der katholischen Kirche noch breiter darüber diskutiert werden.

Bericht: Mathilde Schwabeneder, Länge: 3 Minuten

Ein Amt mit Geschichte: Diakone als „Diener“ der Kirche

Diakone kennt Kirche schon seit ihrer Gründungszeit: In der römischen Kirche der ersten Jahrhunderte wirkten Diakone in der Armen- und Krankenpflege, aber auch als Gehilfen („Diakon“ bedeutet „Diener“) des Bischofs in Verwaltungsangelegenheiten und beim Gottesdienst.

Dann aber verlor, ab dem 5. Jahrhundert, das Amt rasch an Bedeutung, wurde lediglich als Durchgangsstufe für die Priesterweihe gesehen. Eine Aufwertung erfuhr das Diakon-Amt in neuer Form durch das Zweite Vatikanische Konzil: Ständige – männliche - Diakone, die verheiratet sein können und einen Zivilberuf ausüben dürfen.

Auch die Ausübung des Diakon-Amtes durch Frauen kennt die Geschichte: In der lateinischen Westkirche sind Diakoninnen vom 6. bis ins 13. Jahrhundert bezeugt. Sie waren in der Glaubensunterweisung und der Armenfürsorge tätig, nicht aber – wie Kirchenhistoriker meinen – am Altar.

Wir bringen eine Stellungnahme der Vorsitzenden der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Veronika Pernsteiner.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 3 Minuten

Studiogespräch zum Thema „Frauen als Diakone?“

„Ein bisserl fromm…“ – Ordensfrauen zwischen Vielfalt und Verzicht

„Ein bisserl fromm waren wir auch“, das ist der Titel eines neuen Buches, in dem die Theologin Monika Slouk zwölf österreichische Ordensfrauen porträtiert. Die „Orientierung“ hat die jüngste und die älteste der Ordensfrauen, die in diesem Buch zu Wort kommen, besucht. Die 36-jährige Schwester Maria Immaculata Ebner lebt in der Abtei der Zisterzienserinnen in Mariastern in Vorarlberg.

Die gelernte Krankenschwester arbeitet heute im Gästebetrieb und in der Schneiderei des Klosters. Die 81-jährige Don-Bosco-Schwester Johanna Montag ist im oberösterreichischen Vöcklabruck zu Hause und blickt auf mehr als vier Jahrzehnte Berufserfahrung im Bildungsbereich zurück.

Österreichs Frauenorden – 105 von ihnen gibt es – erinnern dieser Tage auch an ein historisches Ereignis: Vor 50 Jahren wurde die „Vereinigung der Frauenorden Österreichs“ gegründet.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 8 Minuten

Flüchtlinge in Österreich: Wenn Muslime Christen werden

Rund ein Dutzend Asylwerber aus dem Iran und aus Afghanistan bereiten sich derzeit im Burgenland auf die Taufe vor. Viele von ihnen hätten bereits in ihren Heimatländern das Christentum kennenlernt, erzählen sie.

Einmal pro Woche – nach dem Sonntagsgottesdienst – werden die Männer und Frauen im Rahmen einer Katechese auf die Taufe vorbereitet. In der römisch-katholischen Kirche gelten dabei klare Richtlinien für jene Menschen, die vom Islam zum Christentum konvertieren wollen.

Diese Regeln sind in einem Amtsblatt festgehalten, das die Österreichische Bischofskonferenz veröffentlicht hat. „Nach Möglichkeit mindestens ein Jahr“ soll demnach die Vorbereitung auf die Taufe dauern. In der Diözese Feldkirch in Vorarlberg will man noch einen Schritt weiter gehen und Kurse über das Christentum anbieten, bevor überhaupt die Taufvorbereitung beginnt.

Von Seiten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich sieht man dieses Thema – Konversion vom Islam zum Christentum – bemerkenswert entspannt: Die Freiheit, die eigene Religionszugehörigkeit selbst zu wählen, habe hier Vorrang.

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Bericht: Sandra Szabo, Länge: 7 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl