Kirche Maria vom Siege

kathbild/Franz Josef Rupprecht

Kirche „Maria vom Siege“ als neue koptische Heimat

Gelebte Ökumene: Kirche „Maria vom Siege“ als neue koptische Heimat | 200 Jahre Salzburg bei Österreich: Erinnerungen an Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo | Schatten über Olympia: Eine Armensiedlung leistet Widerstand | Jahr der Barmherzigkeit: Roms neue Pilgerwege

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
22.05.2016, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 24.05.2016, 10.00 Uhr, ORF III

Gelebte Ökumene: Kirche „Maria vom Siege“ als neue koptische Heimat

Der Papst der koptisch-orthodoxen Kirche, Tawadros II., weiht am Freitag den neuen Altar in der Kirche „Maria vom Siege“. Das imposante Kirchengebäude am Wiener Gürtel ist der koptischen Kirche vor fast einem halben Jahr – im Dezember 2015 - übergeben worden.

Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, hatte diese Schenkung bereits damals als „großen Moment“ bezeichnet. Die koptisch-orthodoxe Kirche in Österreich zählt nach eigenen Angaben rund 10.000 Gläubige, die meisten leben in Wien.

„Maria vom Siege“ ist jetzt - nach der Marienkathedrale in Wien-Donaustadt - die zweite große koptische Kirche in Wien. Sie gilt weltweit als eines der wenigen Beispiele einer neogotischen Kuppelkirche und ist im 19. Jahrhundert von Dombaumeister Friedrich Schmidt errichtet worden.

Klaus Ther, Länge: 5 Minuten

200 Jahre Salzburg bei Österreich: Erinnerungen an Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo

Jahrhundertelang – bis 1816 - war Salzburg ein eigener Staat. Die weltliche und geistliche Macht lag in der Hand der Fürsterzbischöfe. Der letzte von ihnen war Hieronymus Colloredo, eine bedeutende Persönlichkeit der europäischen Aufklärung.

Seine Ideen und Programme setzte er auch als absolutistischer katholischer Herrscher auf dem Gebiet des Bistums Salzburg um. Er hat Feiertage abgeschafft, Wallfahrten eingeschränkt, Armenregister erstellt und Ansätze eines modernen Staates geschaffen. Nicht alle fügten sich dem Willen des Hieronymus Colloredo; berühmt ist der Konflikt mit seinem Hofmusiker Wolfgang Amadé Mozart.

Die „Orientierung“ bekam die seltene Möglichkeit Mozarts Originalbriefe an seinen Vater Leopold zu filmen, in denen es um die problematische Beziehung des Künstlers zu seinem Vorgesetzten Hieronymus Colloredo ging. Jener Zeit, in der Salzburg noch nicht Teil des Habsburgerreiches gewesen war, widmet auch das Bundesland Salzburg seine aktuelle Landesausstellung.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 8 Minuten

Schatten über Olympia: Eine Armensiedlung leistet Widerstand

Anfang August beginnen die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro. Bis auf einige wenige sind die Wettkampfstätten so gut wie fertig. Doch abseits dieser offiziellen Jubelmeldungen gibt es zahlreiche kritische Töne.

Teile der Bevölkerung leisten Widerstand. Sie wehren sich gegen Zwangsräumungen, Gewalt und Diskriminierung. Ein Beispiel dafür: das Armenviertel Vila Autodromo unmittelbar neben dem olympischen Park. Die Nähe dieser Favela zu den Sportstätten war der Stadtverwaltung ein Dorn im Auge und so begann sie, über Monate hinweg, die dort lebenden Familien umzusiedeln.

Doch nicht alle ließen sich durch die Zermürbungstaktik des Bürgermeisters von Rio de Janeiro unterkriegen. Allen voran Maria da Penha: „Ich habe das Recht, 99 Jahre hier leben zu dürfen. Meine Rechte sind mir wichtiger als Geld. Ich will hier bleiben, weil ich hier glücklich bin.“

Gemeinsam mit 30 verbliebenen Familien harrt sie in ihrer „Vila“ weiter aus. Sprachrohr dieser Unterdrückten und Vertriebenen ist der Menschenrechtsaktivist Thiago Mendes. Er ist für das Institut für alternative Politik, kurz PACS genannt, tätig. Diese NGO wird von der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar Österreichs unterstützt. Ein „Orientierung“-Team war vor Ort.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 6 Minuten

Jahr der Barmherzigkeit: Roms neue Pilgerwege

Päpste, Märtyrer, Heilige – kaum eine Stadt wurde durch fast 2000 Jahre Kirchengeschichte stärker geprägt als Rom. Heute ist Rom durch den Vatikan als Zentrum der römisch-katholischen Kirche weltweit bekannt. Weniger bekannt sind dagegen die noch älteren jüdischen und die jungen islamischen Wurzeln der Ewigen Stadt.

Anlässlich des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit startet jetzt dazu ein neues Kulturprojekt: Pilger und Touristen können sich auf gekennzeichneten Wegen gezielt auf die Spuren der langen, von vielen verschiedenen Religionen geprägten Geschichte Roms machen.
Bericht: Alexander Kofler, Länge: 5 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl/Sandra Szabo