Vatikan

ORF/DOKfilm

„Geheimauftrag Pontifex - Der Vatikan im Kalten Krieg“ und „Herr Schuh und die Macht“

„Geheimauftrag Pontifex – Der Vatikan im Kalten Krieg“ beginnt mit dem Attentat auf Papst Johannes Paul II. Danach macht sich Franz Schuh, der österreichische Philosoph und Essayist, im dritten Teil der Reihe „Herr Schuh und…“ auf die Suche nach der Macht.

Logo von Kreuz & Quer

ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 23. August 2016
um 22.35 Uhr, ORF 2

Wiederholung:

Mittwoch, 24. August 2016
um 20.15 Uhr, ORF III

Der zweite Teil des Doku-Zweiteilers „Geheimauftrag Pontifex – Der Vatikan im Kalten Krieg“ von Jan Peter und Yury Winterberg, den „kreuz und quer“ – präsentiert von Christoph Riedl-Daser in ORF 2 zeigt, beginnt mit den Schüssen auf den Papst aus Polen – am 13. Mai 1981: Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz bricht Johannes Paul II. von Kugeln getroffen zusammen. Der Attentäter, ein türkischer Rechtsextremist, wird gestellt.

Um 23.25 Uhr macht sich Franz Schuh, der österreichische Philosoph und Essayist, im dritten Teil der Reihe „Herr Schuh und…“ auf die Suche nach der Macht.

„Geheimauftrag Pontifex – Der Vatikan im Kalten Krieg“

Dass Papst Johannes Paul II. das Attentat überlebt, grenzt an ein Wunder: Der bereitgestellte Rettungswagen im Vatikan ist defekt, bei einem zweiten funktioniert der Alarm nicht. So wird der fast verblutende Papst mitten durch das frühabendliche römische Verkehrschaos zur Gemelli-Klinik gefahren.

Die Überlebenschancen stehen schlecht, doch eine Not-OP rettet ihm das Leben. Johannes Paul II. wird zeit seines Lebens überzeugt sein, er habe – ausgerechnet am Jahrestag der Marienerscheinung von Fatima – durch ein Wunder überlebt. Der damals operierende Arzt Giovanni Battista Doglietto meint in der Doku nüchtern: „Ich würde es nicht Wunder nennen. Aber auf jeden Fall hat der Papst in dieser Nacht wirklich sehr viel Glück gehabt.“

Sowohl die genaueren Umstände als auch die Hintermänner des Attentats bleiben jedoch im Dunkeln. Der Täter, der Türke Ali Agca, verwickelt sich bei seinen Aussagen in Widersprüche. Waren weitere Terroristen derselben Gruppe mit Ali Agca auf dem Petersplatz?

Von einem verdächtigen Mann existieren Fotos, die seine Flucht vom Petersplatz zeigen. Er ist bis heute nicht identifiziert. Saßen die Hintermänner in Bulgarien? Kam der Auftrag direkt aus dem Kreml? Schließlich galt der Papst als mächtiger und daher gefährlicher Gegenspieler des kommunistischen Systems.

Die Situation in Polen sorgte für große Beunruhigung in der Moskauer Zentrale. Sollte Johannes Paul II. deshalb aus dem Weg geräumt werden? Einige Geheimdient-Agenten zweifeln daran.

Die Machenschaften der Vatikanbank (IOR) kommen für manche Analysten ebenso als ein Hintergrund des Papst-Attentats in Frage. Über Jahrzehnte nützte die Mafia die Bank, um Geld zu waschen – der Vatikan profitierte davon. Waren hier noch Rechnungen offen? Manche Beobachter meinen, das Attentat vom 13. Mai 1981 sei nicht sehr professionell geplant und ausgeführt worden. War es die ernste – letzte – Warnung?

Die Dokumentation geht diesen Spuren nach und gibt bisher unbekannte Einblicke in die Geheimdienstaktivitäten im Kalten Krieg, bei denen der Vatikan unter dem Papst aus dem Osten eine Schlüsselrolle spielte.

Ein Film von Jan Peter, Buch: Yury Winterberg

Herr Schuh und die Macht

ORF/Langbein und Partner Media

„Herr Schuh und die Macht“

Franz Schuh, der österreichische Philosoph und Essayist, macht sich im dritten Teil der Reihe „Herr Schuh und…“ auf die Suche nach der Macht. Was bedeutet es, wirtschaftliche Macht zu haben oder politische?

Was bedeutet es, keine Macht zu haben, ohnmächtig zu sein, sich gegen mächtige Apparate zu stellen? Wer sind die Menschen mit Macht, wie gehen sie damit um? Korrumpiert die Macht, macht sie attraktiv, setz(t)en die Menschen ihre Macht gerecht ein?

Franz Schuh spricht mit Willi Hemetsberger, einem der einflussreichsten Investmentbanker Österreichs mit Spitznamen „Der rote Willi“ über die Macht des Geldes. Er trifft den ehemaligen Chef der Raiffeisenbank Christian Konrad und erörtert mit ihm auch die Frage, ob Macht erotisch ist.

Franz Schuh trifft die Chefredakteurin der Gratiszeitung „Heute“, Eva Dichand. Information ist Macht, ist auch Wissen Macht? Den früheren Bundeskanzler Franz Vranitzky befragt Franz Schuh über politische Macht. Er besucht die zweite Vizepräsidentin der Vereinigung der österreichischen Richterinnen und Richter Sabine Matejka und diskutiert mit ihr über Macht und deren Kontrolle.

Von einem jungen Bundesheer-Rekruten erfährt Franz Schuh Interessantes über Sinn und Unsinn von militärischem Gehorsam, und schließlich spricht er mit Helmut Schüller über den Kampf der Pfarrerinitiative gegen alte, erstarrte Kirchenstrukturen.

Ein Film von Florian Gebauer
Erzählt von Franz Schuh

Redaktion: Christoph Guggenberger