Bildung in Tunesien

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Gegen Radikalisierung: Tunesien setzt auf Bildung und Aufklärung

Gegen Radikalisierung: Tunesien setzt auf Bildung und Aufklärung | Neue Tierethik: „Die Würde des Tieres ist unantastbar“ | Philosophicum Lech: Nachdenken „Über Gott und die Welt“

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
02.10.2016, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 04.10.2016, 10.30 Uhr, ORF III

Gegen Radikalisierung: Tunesien setzt auf Bildung und Aufklärung

Tunesien war 2011 der Ausgangspunkt des so genannten Arabischen Frühlings. Während in anderen Ländern Reformbemühungen scheiterten, blieb Tunesien auf einem demokratischen Kurs.

Trotz heftiger Probleme: Die Wirtschaft stagniert und der Tourismus ist, nach einer Reihe von Anschlägen, eingebrochen. Und: Das Elf-Millionen-Einwohner-Land hat die höchste „Exportquote“ an IS-Kämpfern.

Von 5000 bis 6000 tunesischen Dschihadisten in den Reihen des IS sprechen Schätzungen. Um genau dem entgegenzuwirken haben sich im Jänner islamische Geistliche – auch aus anderen Ländern der Region – im marokkanischen Marrakesch getroffen.

In einer Deklaration wurden die arabischen Regierungen dazu aufgefordert, zivilgesellschaftliche Toleranz und das Miteinander der Religionen zu fördern. Und man appellierte an die für Bildung und Erziehung Verantwortlichen, religiöse Inhalte zu überprüfen und im Hinblick auf die Radikalisierung von Kindern und Jugendlichen gegebenenfalls zu ändern. Genau das ist nun auch in Tunesien Thema, wo es darum geht, der Radikalisierung von Jugendlichen vorzubeugen.

Bericht: Detlef Urban, Länge: 9 Minuten

Neue Tierethik: „Die Würde des Tieres ist unantastbar“

„Ich bin aus der Kirche ausgetreten, weil mir unser Pfarrer damals gesagt hat, wir seien Sünder, weil wir unsere Schweine nicht aufessen“, erinnert sich Doris Hofner-Foltin – Mitbesitzerin eines Tierheimes in Oberösterreich - im Gespräch mit dem Theologen und Ethik-Professor Kurt Remele von der Universität Graz.

„Ich kenne Bischöfe, die Jäger sind. Eine Sensibilität für das Leid der Tiere ist da überhaupt nicht vorhanden“, sagt der Sozialethiker. Was der Grazer Universitätsprofessor Kurt Remele und Doris Hofner-Foltin gemeinsam haben: eine besondere Liebe zu Tieren und - beide essen kein Fleisch.

Auch Tiere sind schließlich „Geschöpfe Gottes“, heißt es in der Bibel. „Die Würde des Tieres ist unantastbar“, lautet der Titel des jüngsten Buches von Kurt Remele. Genug Berührungspunkte also für ein Gespräch des katholischen Theologen mit der Tierretterin – über eine „Wunschwelt“, in der Tier und Mensch in Würde zusammenleben können, wenige Tage vor dem 4. Oktober, an dem an den Heiligen Franz von Assisi, den Schutzpatron der Tiere, erinnert wird.

Bericht: Zoran Dobric, Länge: 8 Minuten

Philosophicum Lech: Nachdenken „Über Gott und die Welt“

Kein beliebiges Reden „über alles und nichts“, sondern freies Diskutieren über die entscheidenden Fragen des Menschen – so sollte das Thema des 20. Philosophicums in Lech am Arlberg verstanden werden.

„Philosophieren in unruhigen Zeiten“, so der Untertitel des Symposiums - das lässt die traditionellen Fragestellungen der Philosophie in anderem Licht erscheinen. Fragestellungen wie: Woran können wir uns orientieren? Wie umgehen mit dem archaischen Gottesbild radikaler Muslime? Sind wir mit einer „Repolitisierung der Religion“ konfrontiert?

Und – kann uns vielleicht „nur noch ein Gott retten“ (in diesem Sinn äußerte sich der deutsche Philosoph Martin Heidegger in den 1960er Jahren)? Fünf Tage lang stellten sich Wissenschafter und Teilnehmer des Philosophicums intensiven Dialogen.

Die „Orientierung“ sprach mit dem wissenschaftlichen Leiter des Philosophicums, Konrad Paul Liessmann, mit dem evangelischen Theologen und Bestsellerautor Werner „Tiki“ Küstenmacher, der Soziologin Necla Kelek und dem Autor Michael Köhlmeier.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 9 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl