„Herrscher von Gottes Gnaden“ – Erinnerungen an Kaiser Franz Joseph

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„Herrscher von Gottes Gnaden“ – Erinnerungen an Kaiser Franz Joseph

„Herrscher von Gottes Gnaden“ – Erinnerungen an Kaiser Franz Joseph | „Daktari Maria“ in Kenia: Romero-Preis für Tiroler Ärztin | Zeit des Wartens: Spurensuche im Advent

Sendungsprofil Orientierung

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Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
27.11.2016, 12.30 Uhr, ORF 2
Wiederholung am 29.11.2016, 10.30 Uhr, ORF III

„Herrscher von Gottes Gnaden“ – Erinnerungen an Kaiser Franz Joseph

68 Jahre lang regierte Kaiser Franz Joseph I. das Habsburgerreich – von 1848, dem Revolutionsjahr, bis zu seinem Tod vor 100 Jahren, am 21. November 1916. Generationen von Untertanen kannten keinen anderen Herrscher als den Mann mit dem charakteristischen Backenbart.

Sein Anspruch leitete sich aus der katholisch geprägten Tradition des „Hauses Habsburg“ ab – als „Kaiser von Gottes Gnaden“ zu regieren. Franz Joseph verschaffte der katholischen Kirche großen Einfluss: Durch das Konkordat von 1855 (ein völkerrechtlich verbindlicher Vertrag), das der römisch-katholischen Kirche großen Einfluss auf Erziehung und Eherecht garantierte.

Doch der fromme Katholik war kein Adlatus der Kirche: Als Papst Pius IX. 1870 das „Unfehlbarkeitsdogma in Glaubensfragen“ verkündete, kündigte der Kaiser das Konkordat auf. Und: 1903 verhinderte er durch ein Veto beim Konklave die Wahl von Kardinal Mariano Rampolla zum Papst.

Dieser hatte sich gegen ein christliches Begräbnis des Kaisersohns Kronprinz Rudolf gestellt, der ja durch Selbstmord aus dem Leben geschieden war. Im Umgang mit anderen Konfessionen verschloss sich der konservative Monarch den Anforderungen einer modernen Religionsgesetzgebung nicht:

1912 wurde das Islamgesetz beschlossen – als Resultat der Annexion von Bosnien-Herzegowina – das den Muslimen Religionsfreiheit garantierte und dem sunnitischen Islam den Status einer „staatlich anerkannten Religion“ verschaffte. Im „Orientierung“-Interview: der Habsburg-Kenner Karl Vocelka.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 8 Minuten

„Daktari Maria“ in Kenia: Romero-Preis für Tiroler Ärztin

Eine Massai-Frau, die vor einer Dorfversammlung spricht und Männern selbstbewusst ihre Vorschläge unterbreitet: Das hat es noch vor kurzer Zeit in der von Männern dominierten Gesellschaft der Loita-Massai in Kenia nicht gegeben. „Es hat sich hier viel geändert”, sagt Maria Schiestl, eine Ärztin aus dem Zillertal in Tirol.

2005 hat sie den Aufbau eines Spitals mitten im Massai-Gebiet zu ihrer Lebensaufgabe gemacht. Neben der medizinischen Betreuung bietet sie gemeinsam mit ihrem Team auch Kurse an, die Frauen zu mehr Selbständigkeit verhelfen sollen. Für ihr erfolgreiches Projekt hat sie nun von der Katholischen Männerbewegung und ihrer entwicklungspolitischen Aktion „Sei so frei“ den mit 10.000 Euro dotierten Romero-Preis 2016 erhalten.

Die „Orientierung“ war in Kenia und hat die engagierte Ärztin aus Österreich dort bei ihrer Arbeit begleitet.

Bericht: Marcus Marschalek Länge: 9 Minuten

Zeit des Wartens: Spurensuche im Advent

Mit dem ersten Adventsonntag (27.11.) beginnt in christlichen Kirchen die Zeit des Wartens auf Weihnachten, auf die Feier der Geburt Jesu Christi („Adventus Domini“, die „Ankunft des Herrn“).

Gerade in der vermeintlich „stillsten Zeit des Jahres“ scheint das Warten vielfach schwer zu fallen. Die „Orientierung“ hat sich auf Spurensuche nach Aspekten des Wartens begeben. „Warten kann eine wunderschöne Spannung erzeugen. Wenn man nicht mehr wartet, wird das Leben zutiefst langweilig“, sagt Kurt Appel, Professor für Theologische Grundlagenforschung an der Universität Wien.

Uschi Reim-Hofer ist seit fast 40 Jahren Hebamme. Sie leitet das „Haus Lena“ in Wien, eine Einrichtung des Krankenhauses „Göttlicher Heiland“. Vor 13 Jahren hat sie eine Initiative für junge Mütter ins Leben gerufen.

Das Team von „YoungMum“ betreut und begleitet Frauen, die jünger als 20 Jahre alt sind, vor und nach der Geburt. Die unterschiedlichen Aspekte des Wartens kennt sie aus ihrer langjährigen Berufserfahrung.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 8 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl