Kunst des Heilens

ORF/Thalia Film

„Die Kunst des Heilens“ und „Herr Schuh und der Tod“

Immer mehr Menschen suchen nach neuen Wegen zur Gesundheit. Traditionelle chinesische Medizin und Ayurveda boomen. Nun wird auch die traditionelle europäische Medizin (TEM) wiederentdeckt. Eine Heilkunde, die den Menschen in seiner Ganzheit wahrnimmt.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 02. Mai 2017
um 22.35 Uhr, ORF 2

Wiederholung:

Mittwoch, 03. Mai 2017
um 20.15 Uhr, ORF III

„Wir behandeln einen Menschen und nicht eine Krankheit“, lautet auch das Credo des TEM-Arztes und Allgemeinmediziners Martin Spinka. Wo und wie dieses alte Heilwissen heute praktiziert wird, davon erzählt Maria Magdalena Kollers Dokumentation „Die Kunst des Heilens“, die „kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel um 22.35 Uhr in ORF 2 zeigt. Danach steht um 23.20 Uhr der Film „Herr Schuh und der Tod“ auf dem Programm.

„Die Kunst des Heilens“

Die Naturheilkunde wurde vor allem in den Klöstern gelehrt und weitergegeben. Hildegard von Bingen, Paracelsus und Pfarrer Kneipp sind herausragende Persönlichkeiten dieser Tradition.

Ihr Wissen bildet die Grundlage der modernen Integrativmedizin, die sich immer mehr als Ergänzung zur Schulmedizin versteht. „Denn wenn wir es schaffen, den Menschen wieder mit sich selbst in Harmonie zu bringen, wecken wir auch seine Selbstheilungskräfte“, so Spinka, der als Kurarzt im Kloster Bad Kreuzen tätig ist.

Das Haus der Marienschwestern in Bad Kreuzen im Unteren Mühlviertel entwickelte sich zum Zentrum für „Traditionelle Europäische Medizin.“ Die Palette der angebotenen Heilmethoden reicht von Wasser- und Kräuteranwendungen über das Schröpfen bis zum therapeutischen Bogenschießen, zu dem sich auch die Leiterin des Ordens, Christiane Reichelt, inspirieren ließ.

„Bogenschießen ist für mich etwas Meditatives, es zentriert mich“, schildert die Ordensfrau ihre Erlebnisse. Sie ist überzeugt davon, dass die geistig-seelische Ebene den Heilungsprozess eines Menschen entscheidend beeinflusst.

Eine Erfahrung, die sie mit Pater Johannes Pausch teilt. Der Benediktinermönch und Prior des Europaklosters Gut Aich in St. Gilgen (Oberösterreich) beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der ganzheitlichen Wirkung von Heilpflanzen und kann dabei auf 1.500 Jahre Erfahrung seines Ordens zurückgreifen.

Für den Mönch sind Pflanzen jedoch mehr als heilkräftige Tinkturen. Sie weisen ihm den Weg, den er „heilsame Spiritualität“ nennt und der Körper, Geist und Seele gleichermaßen betrifft.

Der Film begibt sich auf die Suche nach dem alten Wissen über die Gesundheit, wie es über Jahrhunderte vor allem in Klosterbibliotheken überliefert wurde.

Ein Film von Maria Magdalena Koller

Herr Schhuh Tod

ORF/Langbein & Partner

„Herr Schuh und der Tod“

„Ich glaube einfach nicht, was ich sicher weiß – nämlich dass ich eines Tages tot sein werde. Und solange ich nicht daran glauben muss, also noch Distanz oder Zeit habe, befasse ich mich mit dem Tod“ – so beginnt der Essayist Franz Schuh seine Reise an die Grenze des Lebens.

Was passiert, wenn wir nicht mehr sind? Gibt es die Möglichkeit, sich mit dem eigenen Nicht-Sein zu versöhnen? Und wer sind die Menschen, die täglich mit dem Tod konfrontiert sind? Diesen Fragen gehen der Autor Franz Schuh und der Filmemacher Florian Gebauer in ihrem Film „Herr Schuh und der Tod“ nach.

Der Film führt Franz Schuh zu den Mumien in der Michaelergruft, in die Wiener Anatomie, wo Ärzte aus der ganzen Welt ihre Fertigkeiten üben, und auf Friedhöfe, wo „Thanatopraktiker“ (Leichen-Kosmetiker), Grabredner und Begräbnissänger ihrer Profession nachgehen. Biologisch ist der Tod bloß ein Verwesungsprozess, biographisch aber ist er der Strich durch die Rechnung, die man ein Leben lang eröffnet hat.

Der Tod als Synthese aus Sichtbarem und Unsichtbarem. Der Film ist eine Suche nach den drängenden Antworten, die der Tod aufwirft. Franz Schuh sagt dazu: „Gibt es die Möglichkeit, sich mit dem eigenen Nicht-Sein zu versöhnen? Ja, man kann den Tod akzeptieren, man kann ihn hinnehmen, man kann ihn sogar suchen – aber versöhnen, also mit dem Tod eins werden, das scheint mit dem menschlichen Dasein unmöglich.“

Ein Film von Florian Gebauer, erzählt von Franz Schuh