Kirchentotale mit Jugendlichen in einem Festgottesdienst halten sich bei erhobenen Händen

Pfarre St. Nicolaus

„Mauern werden zu Brücken“

Zum heurigen Pfingstfest übertrug der ORF aus dem Feldkircher Dom in Vorarlberg live ein feierliches Hochamt, bei dem auch 19 Jugendliche gefirmt wurden. Mit ihnen und ihrer Gemeinde feierten Diözesanbischof Benno Elbs und Dompfarrer Rudolf Bischof.

Mit Steinen einer alten Mauer kommen junge Menschen in den St. Nikolaus-Dom, bauen aus Mauerteilen eine Brücke. Symbolisch für eine Brücke in ein neues Leben voll Begeisterung. Die 19 Jugendlichen wollen nicht nur äußerliche Mauern überwinden, sondern auch innerliche. Dazu soll sie das Sakrament der Firmung aus der Kraft Gottes, dem „Heiligen Geist“, ermutigen.

Alle wurden erfüllt

Lesung: Apostelgeschichte 2

Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.

MUSIK

Feuer und Flamme

Gloria

Celtic Halleluja

As the Dear

Sanctus

Unser Leben - ein Fest

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Capella St. Nicolaus

junge SängerInnen
des Dekanats Feldkirch

Alwin Hagen Band

Orgel:
Domorganist Johannes Hämmerle

Musikalische Leitung:
DKM Benjamin Lack

In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: „Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören? Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.“ Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten zueinander: „Was hat das zu bedeuten?“ Andere aber spotteten: „Sie sind vom süßen Wein betrunken.“

Empfangt den Heiligen Geist!

Evangelium: Johannes 20

Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: „Friede sei mit euch!“ Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: „Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: „Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.“

Und er nimmt dieses Ja zu dir niemals zurück

Predigt von Bischof Benno Elbs

Liebe Firmlinge, liebe jungen Freunde! Wenn ich euch so vor mir sitzen sehe, dann beschäftigt mich die Frage: Warum wollt ihr euch heute firmen lassen? Was erwartet ihr von der Firmung? Ihr müsst mir jetzt nicht darauf antworten, weil das Fernsehen da ist, ihr habt vorsichtshalber schon den Blick gesenkt.

Ich möchte euch aber zwei Gedanken mitgeben anhand meines Hirtenstabes. Ich werde euch zur Firmung nämlich ein handgemachtes Glasstück schenken. Die Farben sind dem Hirtenstab entnommen beziehungsweise den Fenstern des Domes. Zwei Farben möchte ich herausnehmen: das Gelb und das Rot.

Erstens: Firmung heißt, Gott sagt Ja zu dir, und er nimmt dieses Ja nie zurück. Das ist dieses Gelb. Die Farbe des Glaubens, das Vertrauen auf diese Zusage Gottes. Ich erinnere mich an ein Treffen mit drogensüchtigen Jugendlichen. Wir haben über Sucht diskutiert. Jemand fragte, was ist denn das Gegenteil von Sucht? Eine von ihnen meinte, das Gegenteil von Sucht ist Genuss. Und was ist denn der größte Genuss, war dann die nächste Frage. Die Antwort einer Jugendlichen war: In der Hand eines anderen Menschen geborgen zu sein. Ein berührender Gedanke. Genau darum geht es. Firmung sagt, du bist in der Hand Gottes geborgen. Die Patinnen und Paten, die bei der Firmung hinter euch stehen, euch die Hand auf die Schulter legen, sagen damit: Ich will dich stützen. Ich gehe mit dir. Sie drücken damit das aus, was im Tiefsten des Evangeliums steht: Gott geht mit dir. Firmung ist eine Zusage.

Zweitens ist die Firmung ein Auftrag. Das ist das Rot. Die Terroranschläge der letzten Tage erschüttern mich vor allem deswegen, weil sie oft Jugendliche getroffen haben. Die heutige Lesung zeigt ein Gegenbild. Der Geist Gottes bewirkt, dass Menschen sich auf einmal verstehen. Bei der Firmvorbereitung habt ihr das gelebt, habt Mauern abgebaut und Brücken zueinander entstehen lassen. Das ist ein Auftrag für unsere Welt, der Wunsch Jesu im Evangelium: Der Friede sei mit euch.

Ich glaube, liebe Jugendliche, ein gefirmter Mensch ist einer, der Brücken des Verstehens zum anderen baut, der den anderen mit dem Herzen sieht, der den Frieden sucht. Und dazu braucht es Mut. Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn zum Beispiel Sportler diesen Mut zeigen und sich öffentlich zum Glauben bekennen. Ich denke an David Alaba und viele andere. Das braucht Mut. Und das ist es, was uns der Geist Gottes schenkt.

Ja, liebe Jugendliche, um diese beiden Dinge geht es heute bei der Firmung: um diese Zusage an dich - Gott sagt Ja zu dir, und er nimmt dieses Ja niemals zurück. Und es geht um diesen Auftrag an dich, ein Mensch zu sein, der Brücken zum anderen baut und mutig Frieden stiftet.

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