Wittenberg Festgottesdienst

ORF/Christoph Riedl-Daser

500 Jahre Luther: Feierlicher Höhepunkt in Wittenberg

500 Jahre Luther: Feierlicher Höhepunkt in Wittenberg | Zeit der Ungeduld: Langes Warten auf Bischof in Innsbruck | Hansjörg Hofer wird neuer Weihbischof der Erzdiözese Salzburg | Begegnung als Tabubruch? Schönborn und Keszler im Gespräch | Demokratische Republik Kongo: Kluge Hilfe für Straßenkinder

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag,
04.06.2017, 12.30 Uhr, ORF 2
06.06.2017, 10.05 Uhr, ORF III

500 Jahre Luther: Feierlicher Höhepunkt in Wittenberg

In diesem Jahr jährt sich die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers in der deutschen Stadt Wittenberg zum 500. Mal. Zahlreiche Veranstaltungen begleiten dieses besondere Jubiläum.

Höhepunkt der Feierlichkeiten für die Evangelische Kirche in Deutschland war das so genannte Festwochenende am 27. und 28. Mai in Wittenberg. „Von Angesicht zu Angesicht“, so das Motto, wollte man mit 200.000 Gläubigen auf den Elbwiesen, mit Blick auf die Silhouette der Lutherstadt, das Reformationsjubiläum feiern.

Doch von dieser Vorgabe war man dann doch weit entfernt: Rund 120.000 Besucherinnen und Besucher sollen dabei gewesen sein, so die Zahlen der Veranstalter. Begonnen wurde das Programm mit einer „Nacht der Lichter“ am Samstagabend – gestaltet von der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé.

Am Sonntag fand dann der große Festgottesdienst statt. In seiner Predigt ermutigte der Primas der anglikanischen Kirche in Südafrika, Erzbischof Thabo Makgoba, die Jugendlichen, die „Welt zu verändern“. Die „Orientierung“ zeigt eine Reportage über dieses Festwochenende.

Bericht: Christoph Riedl-Daser, Länge: 7 Minuten==

Zeit der Ungeduld: Langes Warten auf Bischof in Innsbruck

Vor rund eineinhalb Jahren wurde Bischof Manfred Scheuer von Innsbruck nach Linz geholt, seither ist der Bischofssitz in der Tiroler Landeshauptstadt vakant: Jakob Bürgler wurde – interimistisch – zum Diözesanadministrator gewählt.

Und nicht nur er ist, nach einer Wartezeit von rund 18 Monaten, mittlerweile etwas ungeduldig: Anlässlich von Feierlichkeiten für Ex-Bischof Alois Kothgasser zum „80er“ meldeten sich kritische Stimmen zu Wort, die laut über eine Reform des Procederes bei Bischofsernennungen nachdachten, Tirols Landeshauptmann Günther Platter wurde in der Causa bereits beim Papst vorstellig und Kardinal Christoph Schönborn ermunterte – am Rande eines Medienempfanges im Erzbischöflichen Palais – „zu Geduld“.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 7 Minuten

Hansjörg Hofer wird neuer Weihbischof der Erzdiözese Salzburg

Während man in Innsbruck weiter auf einen Bischof wartet, hat die Erzdiözese Salzburg einen neuen Weihbischof bekommen: Hansjörg Hofer, bis jetzt Generalvikar, wird zweiter Weihbischof, neben Andreas Laun. Die Bischofsweihe soll am 9. Juli erfolgen. Hofer möchte wie er sagt, Bischof der Menschen sein.

Bericht Romy Seidl, Länge: 30 Sekunden

Begegnung als Tabubruch? Schönborn und Keszler im Gespräch

Groß war die Überraschung, als im vergangenen Jahr plötzlich Kardinal Christoph Schönborn - auf Einladung von Gery Keszler - beim Red Ribbon Celebration Concert in Erscheinung trat. Der Life-Ball-Organisator und Schönborn hatten einander zuvor bei gemeinsamen Freunden kennen und schätzen gelernt.

Ein Wiedersehen – kurz vor dem diesjährigen Life Ball am 10. Juni – gab es nun bei einer Podiumsdiskussion, organisiert von der Akademie für Evangelisation. Über ihre „Begegnung zwischen zwei Welten“ erzählten dabei der homosexuelle Ballorganisator und der Wiener Kardinal.

Man solle einander weniger mit Vorurteilen, dafür mehr als Mensch begegnen, sagte Schönborn. 2017 hätten er und sein Team versucht, den Life Ball wieder einmal „neu zu erfinden“, erzählte Keszler. Dieses Jahr wolle er mit dem Ball nicht zuletzt vor antidemokratischen Tendenzen warnen. Kardinal Schönborn griff das auf und sprach von einer „gefährlichen Situation“.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 4 Minuten

Demokratische Republik Kongo: Kluge Hilfe für Straßenkinder

In Lubumbashi, der Provinzhauptstadt im Süden der Demokratischen Republik Kongo, haben Salesianer Don Boscos ein großes Rettungsnetz für Straßenkinder aufgespannt. Die „Oeuvres de Maman Marguerite“ („Werke der Mutter Margarita“) tragen den Namen der Mutter des Ordensgründers, Don Giovanni Bosco.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten verlassen Hunderte Kinder – vor allem Burschen, aber auch Mädchen – ihre Familien. Vielen von ihnen wird vorgeworfen, sie wären böse Zauberer oder Hexen, bevor man sie aus dem Haus wirft. Aber wer im Erstaufnahmezentrum „Bakanja Ville“ anklopft, hat gute Chancen, in andere Häuser der „Oeuvres“ weitergeleitet zu werden, und damit der Straße und ihren Gefahren zu entkommen, die Grundschule abzuschließen und einen Beruf zu erlernen.

Die Sozialarbeiter und –arbeiterinnen greifen in dem, was sie tun, auf reiche Erfahrung zurück. Oberstes Ziel ist es, die Kinder in ihre Familien zurückzubringen. Aus „Straßenkindern“ sollen wieder „Familienkinder“ werden.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 9 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl