Unterstützerinnen und Unterstützer für Papst Franziskus

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Nach Kritik am Papst: 50.000 Unterschriften „pro Franziskus“

Nach Kritik am Papst: 50.000 Unterschriften „pro Franziskus“ | „Sorge um soziales Klima“: Österreichs Bischöfe zur Lage der Nation | Verkaufte Körper: SOLWODI hilft Opfern von Prostitution | Oktoberrevolution 1917: Das Trauma der russisch-orthodoxen Kirche

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 12.11.2017, 12.30 Uhr, ORF 2 und am 14.11.2017, 10.35 Uhr, ORF III

Nach Kritik am Papst: 50.000 Unterschriften „pro Franziskus“

Vor rund eineinhalb Jahren hat Papst Franziskus das Schreiben „Amoris laetitia“ („Die Freude der Liebe“) verfasst, das unter anderem die Möglichkeit eröffnet, auch wiederverheiratete Paare zum Empfang der Kommunion zuzulassen.

Ein Punkt, der innerhalb der katholischen Kirche auch weiterhin für Spannungen sorgt. Für die einen ist es eine lang ersehnte Öffnung, für die anderen steht Franziskus` Haltung in Widerspruch zu kirchlich-religiösen Glaubenssätzen.

Einige Dutzend Theologen, auch kirchliche Würdenträger - vor allem aus Italien und den USA - laufen dagegen Sturm. Sie haben vor kurzem einen kritischen Brief dazu an Papst Franziskus geschickt und veröffentlicht. Die „Orientierung“ fasst die jüngste Kritik an Papst Franziskus zusammen.

Bericht: Katharina Wagner, Länge: 2 Minuten

Im „Orientierung“-Studiogespräch: der Pastoraltheologe und Religionssoziologe Paul M. Zulehner, Mitbegründer der Initiative „Pro Pope Francis“, die den Papst und dessen „Pastoralkultur“ der Barmherzigkeit gegen innerkirchliche Kritiker verteidigen möchte. Die Initiative hat binnen weniger Wochen rund 50.000 Unterstützungserklärungen gesammelt.

„Sorge um soziales Klima“: Österreichs Bischöfe zur Lage der Nation

Von Montag bis Donnerstag sind Österreichs römisch-katholische Bischöfe zu ihrer Herbst-Vollversammlung im Seminarzentrum der Barmherzigen Schwestern im niederösterreichischen Laab im Walde – mit einigen Programmpunkten auch in Wien - zusammengekommen.

"Es geht um das, was wir mit dem großen Wort Nächstenliebe bezeichnen können. Die Sorge um das soziale Klima in unserem Land ist eine ganz prioritäre Sorge“, so Kardinal Christoph Schönborn. Auf dem Tagungsprogramm stand auch ein Besuch bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

Das Staatsoberhaupt betonte die “partnerschaftliche Zusammenarbeit" von römisch-katholischer Kirche und Staat „im gemeinsamen Bemühen um das Wohlergehen der in unserem Land lebenden Menschen“.

Dazu gehöre auch die gemeinsame Sorge um Flüchtlinge und Migranten, vor allem im Bereich der „Integration der vielen Frauen, Männer und Kinder, die aus fernen Ländern zu uns gekommen sind und voraussichtlich auch bei uns bleiben werden.“

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 3 Minuten

Verkaufte Körper: SOLWODI hilft Opfern von Prostitution

Rund 10.000 Frauen in Österreich arbeiten als Prostituierte. Vielfach seien sie Opfer von Menschenhandel, so der Verein SOLWODI – Solidarität mit Frauen in Not. Die meisten Frauen kommen aus dem Ausland, aus Ungarn, Nigeria oder China.

In ihren Heimatländern erlebten sie Armut und Arbeitslosigkeit. Die Mitarbeiterinnen der Hilfsreinrichtung haben es sich zum Ziel gesetzt, diesen Frauen zu helfen. Zuflucht finden Betroffene auch in Schutzwohnungen, deren Adressen streng geheim sind. Auch ehemalige Prostituierte müssen ihre Anonymität wahren, zu groß ist die Angst, von ihrem ehemaligen Zuhälter erkannt zu werden.

„Falls er mich jemals findet, bin ich tot“, sagt eine Frau, die den Kreislauf von Armut, Zwangsprostitution und Gewalt mit Hilfe von SOLWODI durchbrechen konnte und bald in einem Kindergarten arbeiten will. Die Franziskanerin Schwester Anna Mayrhofer leitet SOLWODI.

„Es soll niemand so arm sein müssen, dass er seinen Körper verkaufen muss“, sagt sie. Das Engagement der Ordensfrauen hat im Jahr 2010 begonnen. Ausgehend von der internationalen Bewegung SOLWODI (Solidarity with women in distress) wurde 2012 der gleichnamige, eigenständige Verein in Österreich gegründet.

Bericht: Sandra Szabo, Länge: 7 Minuten

Oktoberrevolution 1917: Das Trauma der russisch-orthodoxen Kirche

Im Zuge der Februarrevolution von 1917 musste der letzte Zar, Imperator Nikolaus II., abdanken. Damit verlor die russisch-orthodoxe Kirche de facto ihr Oberhaupt, denn der große Reformer Peter der Große hatte das Patriarchat abgeschafft und durch eine Synodalstruktur die Kirche eng an den Staat gebunden.

Erst nach der Oktoberrevolution vor 100 Jahren konnte die Kirche wieder einen Patriarchen wählen. Das half ihr allerdings wenig. Sie blieb weitgehend schutzlos, als bald danach eine konsequente Kirchenverfolgung einsetzte.

Vor allem Stalins „Großer Terror“ brachte die Kirche an den Rand der völligen Vernichtung. Bis zum Ende der Sowjetunion blieb sie unter strenger staatlicher Kontrolle. Für orthodoxe, aber auch für nicht-orthodoxe Christen, die in der Sowjetunion lebten, bleibt das 20. Jahrhundert als schwere Zeit in Erinnerung.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 8 Minuten

Moderation: Christoph Riedl-Daser
Redaktionsleitung: Norbert Steidl