Papst Papamobil Bangladesch

APA/AFP/Prakash Singh

Diplomatischer Drahtseilakt: Papst in Myanmar und Bangladesch

Diplomatischer Drahtseilakt: Papst in Myanmar und Bangladesch | Zeichen gegen Vorurteile: Aids-Gedenkgottesdienst im Stephansdom | Ende des Bangens: Die Asyl-Odyssee eines jungen Afghanen | GlobArt 2017: Stürzen wir nicht fortwährend?

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 03.12.2017, 12.30 Uhr, ORF 2 und am 05.12.2017, 10.40 Uhr, ORF III

Diplomatischer Drahtseilakt: Papst in Myanmar und Bangladesch

Er komme als “Botschafter der Versöhnung, des Verzeihens und des Friedens”, mit diesen Worten hat Papst Franziskus Anfang dieser Woche seine Reise nach Myanmar und Bangladesch begonnen.

Im mehrheitlich buddhistischen Myanmar haben sich in den vergangenen Jahren ethnische und regionale Spannungen auch religiös aufgeladen. Vor allem betrifft das die muslimische Minderheit der Rohingya.

Obwohl schon seit Generationen im Land, werden sie von der Führung des Landes als „Bengalen“ und illegale Einwanderer bezeichnet. 620.000 Rohingya sind mittlerweile – nach brutalen Attacken des Militärs - ins Nachbarland Bangladesch geflüchtet.

Papst Franziskus sprach den Konflikt indirekt an, indem er die „Achtung jeder Volksgruppe“, die Achtung des Rechtsstaates und die Achtung der Menschenrechte einforderte. Das Wort „Rohingya“ nahm er, auf Anraten der Katholiken vor Ort – wohl auch aus diplomatischen Erwägungen – nicht in den Mund.

Auf seiner Reise durch Myanmar und Bangladesch feierte Franziskus auch mit der katholischen Minderheit mehrere Gottesdienste. In beiden Ländern sind weniger als ein Prozent der Bevölkerung katholisch.

Besonderes Augenmerk legte Papst bei diesem Besuch auf den interreligiösen Dialog. So kam es zu mehreren Treffen mit Vertretern unterschiedlicher Religionsgemeinschaften.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 4 Minuten

Zeichen gegen Vorurteile: Aids-Gedenkgottesdienst im Stephansdom

“Zwischen dem Life Ball und dem Stephansdom ist noch ein langer steiniger Weg“, das schrieb Kardinal Christoph Schönborn – vor geraumer Zeit - als Absage an Gery Keszler, den Organisator des Life Balls.

Vor rund sieben Jahren wollte Keszler ein Konzert am Welt-Aids-Tag im Stephansdom veranstalten und scheiterte am Widerstand des Kardinals. Doch Schönborn und Keszler haben sich auf den Weg begeben. Gemeinsame Freunde haben Treffen organisiert und so kam man über die Jahre ins Gespräch.

Mediale Aufmerksamkeit im Annäherungsprozess gab es, als der Wiener Kardinal 2016 das Red Ribbon Celebration Concert im Burgtheater besuchte und Vorurteile gegenüber gleichgeschlechtlich Liebenden eingestand.

Nun folgt der nächste Schritt: Schönborn und Keszler laden gemeinsam am 1. Dezember 2017, dem Welt-Aids-Tag, zum konfessionsübergreifenden Gedenkgottesdienst in den Wiener Stephansdom. Damit soll an die 36 Millionen an den Folgen von Aids Verstorbenen erinnert und ein gemeinsames Zeichen gegen Vorurteile gesetzt werden. Der “lange steinige Weg” (Schönborn) hat offensichtlich ans Ziel geführt.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 6 Minuten

Ende des Bangens: Die Asyl-Odyssee eines jungen Afghanen

„Endlich kann ich nach zwei Jahren des Wartens, Bangens und Dahinvegetierens anfangen, zu leben. Es wird hart für mich, weil ich nichts habe – weder Geld noch Freunde. Dennoch freue ich mich sehr, dass ich in Österreich bleiben darf“, sagt der 30-jährige Afghane Noorullah Qureshi.

Nach einer Wartezeit von rund zwei Jahren wurde ihm nun Asyl gewährt. In Afghanistan hat er als Dolmetscher für das US-Militär gearbeitet. Darum trachteten ihm die Taliban nach dem Leben.

Obwohl seine Lebens- und Fluchtgeschichte sehr plausibel und überzeugend klingt, hat das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl rund 24 Monate gebraucht, um die Angaben des Afghanen auch möglichst lückenlos zu überprüfen.

Seit fast einem Jahr begleitet die „Orientierung“ Noorullah Qureshi und hat bereits über ihn – auch die Unterstützung seines Verfahrens durch die Caritas – berichtet.

Am vergangenen Mittwoch war ein „Orientierung“-Team dabei, als der junge Afghane seinen positiven Asylbescheid erhielt.

Bericht: Zoran Dobric, Länge: 7 Minuten

GlobArt 2017: Stürzen wir nicht fortwährend?

Die GlobArt-Academy 2017 ist nun schon einige Zeit her, aber ihr zentrales Thema ist zeitlos: Ordnung und Unordnung sind Themen, die das Leben bis in den Alltag hinein bestimmen.

Wo Menschen sind, setzen sie dem Chaos Ordnung entgegen. Aber Ordnung kann ihrerseits erstarren und repressiv werden. Chaos, Unordnung, Freiheit sind notwendig für neue Schöpfung und neue Ordnungen.

Für ihre diesjährige Großveranstaltung hat die „Denkwerkstatt für Zukunftsthemen“ wieder Fachleute aus unterschiedlichsten Bereichen in das Kloster Und nach Krems eingeladen. Ein „Orientierung“-Team hat Gedankensplitter gesammelt.

Bericht: Christian Rathner, Länge: 8 Minuten

Moderation: Günter Kaindlstorfer
Redaktionsleitung: Norbert Steidl