Kämpferin mit großem Herz

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Kämpferin mit großem Herz

Verkauft, ausgenutzt, missbraucht – Menschenhandel ist weltweit ein grassierendes Problem. Meist werden Mädchen oder junge Frauen in die „Obhut“ wohlhabender Familien gegeben, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Nicht selten erwartet sie dort jedoch Gefangenschaft, Misshandlung und Demütigung. Auch Sophie Otiende musste ein solches Schicksal erleiden.

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Sendungshinweis

FeierAbend, Stephanitag, Di., 26.12.2017, 19.50 Uhr, ORF 2

Kämpferin mit großem Herz

Im Alter von 13 Jahren wurde die junge Kenianerin von der Familie ihres Onkels aufgenommen- nachdem ihr Vater seinen Job verloren hatte und die ganze Familie in ein Slum ziehen musste. Die Unterbringung bei Verwandten sollte ihr eigentlich den Schulbesuch in Nairobi ermöglichen.

Doch sie wurde zur Hausarbeit gezwungen, bekam zu wenig zu essen, wurde misshandelt und sexuell missbraucht. Mit der Hilfe einer Freundin ihrer Mutter konnte sie sich nach 8 Monaten schließlich aus den Fängen der Täter befreien.

Kämpferin mit großem Herz

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Aus der Leidensgeschichte der heute 32-Jährigen entwuchs Kampfesgeist, aus ihrem Trauma ein Traum, den Sophie heute in Nairobi lebt: dort unterstützt sie Tag für Tag minderjährige Opfer von Menschenhandel dabei, den Weg zurück in ein unabhängiges Leben zu finden.

Im Fokus steht dabei „Empowerment“- die Ermächtigung der oft schwer traumatisierten jungen Menschen: für Sophie bedeutet das, ihnen jene Rechte, die ihnen genommen wurden, wieder zurückzugeben und sie dabei zu unterstützen, ein Bewusstsein für die eigenen Grundrechte zu entwickeln.

Ihr Vorbild ist dabei niemand geringerer als Jesus selbst: „Sein Leben war die Liebe in Aktion, Feminismus in Aktion. Er ermächtigte die Frauen“, so die Ostafrikanerin über die Motivation für ihr Engagement. Der christliche Glaube hat nämlich zwei Seiten, ist sie überzeugt: Spiritualität und gesellschaftliches Tun.

Gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen aus der Organisation „Haart“ hat Sophie Otiende an einem geheimen Ort eine Unterkunft geschaffen, in der die jungen Frauen ihr Selbstvertrauen zurückerlangen und sich auf ihre Zukunft vorbereiten können. In Workshops wird außerdem potentiellen Opfern erklärt, wie sie Gefahrensituationen erkennen und sich daraus befreien können.

In ihrer Arbeit wird Sophie Otiende auch mit Spendengeldern aus Österreich unterstützt – von missio – Päpstliche Missionswerke und der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar.

Ein Film von Caroline Haidacher
Redaktion: Barbara Krenn