Alois Hudal

AFP PHOTO/Rob Kitchin

Last der Geschichte: Bischöfe und die „braunen“ Priester

Last der Geschichte: Bischöfe und die „braunen“ Priester | Ostern in der Diaspora: Syrisch-orthodoxe Christen in Österreich | Pfad der Erleuchtung: Buddhistische Laien-Nonne geweiht | Basta für Pastafari? – Spaghetti-Monster-Gläubige kämpfen weiter

Sendungsprofil Orientierung

ORF

Sendungshinweis

„Orientierung“ am Sonntag, 08.04.2018, 12.30 Uhr, ORF 2 und am 10.04.2018, 11.10 Uhr, ORF III und am 14.04., 11.30 Uhr, ARD-alpha

Last der Geschichte: Bischöfe und die „braunen“ Priester

Katholische Priester gehörten zu einer vom NS-Regime am meisten verfolgten Berufsgruppe. Dennoch gab es vereinzelt auch römisch-katholische Geistliche, die sich vom Nationalsozialismus angezogen fühlten.

Ein unrühmliches Beispiel dafür ist der österreichische Bischof Alois Hudal, selbsternannter „Brückenbauer“ zum NS-Regime.

Auch wenn es nur wenige tatsächlich „braune“ Priester gab: Für die katholischen Bischöfe stellte sich nach dem Kriegsende 1945 die Frage: Wie umgehen mit den NS-Belasteten in den eigenen Reihen? Und was tun mit den verfolgten Priestern, die oft seelisch gebrochen aus den NS-Konzentrationslagern zurückkamen?

Bericht: Eva Maria Kaiser, Länge: 8 Minuten

Ostern in der Diaspora: Syrisch-orthodoxe Christen in Österreich

Viele orthodoxe Kirchen feiern ihr Osterfest 2018 eine Woche nach den Kirchen des Westens – sie orientieren sich am julianischen Kalender. Das gilt auch für die mittlerweile etwa 6000 Mitglieder zählende syrisch-orthodoxe Gemeinde in Österreich, die in den vergangenen Jahren auf Grund des Zuzugs von Flüchtlingen aus dem Bürgerkriegsland Syrien deutlich gewachsen ist.

Vor mehr als drei Jahren hat die syrisch-orthodoxe Kirche in Wien-Favoriten eine zusätzliche Heimat gefunden: In einer ehemals katholischen Kirche ist heute die „Mor-Ephrem“-Gemeinde zu Hause. Viele der syrisch-orthodoxen Christen sind Flüchtlinge, wie auch Seba Hanna.

Die junge Frau ist 2015 mit ihrer Familie aus der im Nordosten Syriens gelegenen Stadt al-Hasaka nach Österreich gekommen. In ihrer Heimatstadt bekämpften einander die syrische Armee, kurdische Rebellen und die Terrormiliz IS. Auch jetzt ist die Lage noch chaotisch.

Die „Orientierung“ hat die aramäischsprachige Christin während der Ostervorbereitungen in ihrer Gemeinde besucht und mit ihr sowie mit Emanuel Aydın –dem Chorepiskopos der syrisch-orthodoxen Kirche in Österreich - über Ostern, die verlorene Heimat und über die Lage der Christinnen und Christen in Syrien gesprochen.

Bericht: Klaus Ther, Länge: 6 Minuten

Pfad der Erleuchtung: Buddhistische Laien-Nonne geweiht

Claudia Martini ist Schauspielerin und hat in vielen österreichischen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Ihr jüngster Film „Aufbruch“ unter der Regie von Ludwig Wüst feierte auf den diesjährigen Filmfestivals Berlinale und Diagonale große Erfolge.

Was sie nie an die große Glocke gehängt hat, ist ihre Hingabe zum Zen-Buddhismus. Seit 24 Jahren ist sie praktizierende Buddhistin. Um noch mehr in den Buddhadharma, die Lehre Buddhas, einzutauchen, ließ sie sich nun zur Laiennonne weihen.

Ihr spiritueller Lehrer Noritake Roshi aus Japan, ein weltweit hoch angesehener Zenmeister, hat die Weihe vorgenommen. Als Laiennonne kann Claudia Martini ihr normales Leben weiterführen, sie muss nicht zölibatär leben und kann ihrer Arbeit nachgehen.

Auf ihrem buddhistischen Weg jedoch wird sie tiefergehende Ausbildungen im Mutterkloster in Kyoto bekommen, um als Bodhisattva nicht nur ihre eigene Vollendung anzustreben, sondern allen fühlenden Wesen, wie es im Buddhismus heißt, auf ihrem Weg zum „wahren Selbst“ zu helfen.

Die Weihe fand im so genannten Bergzendo im Naturpark auf der Hohen Wand in Niederösterreich statt. Das buddhistische Meditationszentrum gehört zum Bodhidharma Zendo in Wien. Die Mitglieder dieser buddhistischen Gemeinschaft haben hier einen Ort gefunden, an dem es sich ungestört und in Stille meditieren lässt.

Bericht: Gundi Lamprecht, Länge: 7 Minuten

Basta für Pastafari? – Spaghetti-Monster-Gläubige kämpfen weiter

Ein fliegendes Spaghetti-Monster habe die Welt erschaffen, so der Glaube der Pastafari. 2005 wurde der so genannt “Flying Spaghetti Monsterism” vom Physiker Bobby Henderson in den USA als Jux-Religion gegründet - eine Persiflage des erstarkenden Kreationismus, der eine Erschaffung der Welt ohne Evolution predigt.

Mittlerweile gibt es in zahlreichen Ländern Gruppen, die den “Flying Spaghetti Monsterism” oder auch “Pastafarismus” genannt, als allgemeine Religionskritik verstehen und damit vor allem etablierte Rechte traditioneller Glaubensgemeinschaften angreifen.

So sei es etwa ungerecht, dass anerkannte Kirchen und Religionsgemeinschaften vom österreichischen Staat bezahlten Religionsunterricht in den Schulen abhielten, denn “Religion ist Privatsache”, so Philip Sager, “Oberster Maccherone” der Pastafari in Österreich.

Seit 2014 versucht man, als “Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ (KdFSM) die Anerkennung als religiöse Bekenntnisgemeinschaft zu erlangen. Das Kultusamt hat dem bereits eine Abfuhr erteilt, auch die Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht gegen den Bescheid des Kultusamtes wurde nun zurückgewiesen.

Die österreichischen Pastafari wollen aber nicht aufgeben und in Revision gehen. Über den Glauben an Nudeln, das Tragen von Sieben und die damit implizierte Religionskritik hat die „Orientierung“ mit dem Religionswissenschafter Hans Gerald Hödl und dem “Obersten Maccherone” der Pastafari in Österreich, Philip Sager, gesprochen.

Bericht: Marcus Marschalek, Länge: 4 Minuten

Zeremonie als Zeichen der Verbundenheit

Im Zeichen der Verbundenheit zwischen Papst Franziskus und dem armenischen Volk stand eine Zeremonie in den Vatikanischen Gärten. Enthüllt und gesegnet wurde dabei eine Statue, die den Heiligen Gregor von Narek zeigt.

Moderation: Sandra Szabo
Redaktionsleitung: Norbert Steidl