Gemeindemitglieder im Gottesdienst rund um den Altar

Pfarre Kranebitten

Hirten in der Stadt

Ein katholischer Gottesdienst, der live aus der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Innsbruck-Kranebitten kam. Mit der Gemeinde feierte ihn Pfarrer Franz Troyer.

Wo heute das Pfarrzentrum Kranebitten steht, waren vor 50 Jahren, noch im Stadtgebiet von Innsbruck, Felder für die Landwirtschaft. Heute weiden hier keine Kühe und Schafe mehr, heute wohnen hier Menschen, die auf ihre Weise Hirten suchen und benötigen. Die guten Hirten des Alltags.

Dass wir ihm ähnlich sein werden

Lesung: 1 Johannesbrief

Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.
Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

Ich kenne die Meinen

Evangelium: Johannes 10

Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.

MUSIK

Da berühren sich Himmel und Erde

Ich bin der gute Hirte

Gloria, Ehre sei Gott

Halleluja, klatschet in die Hände!

Gott, du bist ja bei mir

Heilig bist du, großer Gott

Der Herr ist mein Hirt

Der Segen Gottes möge dich umarmen

Verleih uns Frieden!

Orgel: Karoline Günal

Gemischter Chor Allerheiligen
Leitung: Patricia Klemm

Kinderchor Chorallkids
Leitung: Gertrud Tausch

Gitarre: Christian Villgrattner

Flöte: Theresia Dunzendorfer

Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich. Er flieht, wenn er den Wolf kommen sieht, und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.

Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Mitten unter uns

Predigt

Kennen sie das Gleichnis vom Guten Busfahrer? Es stammt nicht von Jesus, sondern von einem Pfarrer in Brasilien, in der Großstadt Rio de Janeiro. Dieser erzählt am Guten Hirten Sonntag – also heute - mit Vorliebe das Gleichnis vom Guten Busfahrer: Es war einmal ein Busfahrer, der seinen Beruf sehr liebte. Er kannte die Straßen seiner Stadt und besonders die Löcher in den Straßen und die schwierigen Kurven. Er kannte die Haltestellen und vor allem die Menschen, die dort auf seinen Bus warteten. Er kannte ihre Gesichter und ihre Lieblingskleider, ihre Gewohnheiten und auch ihre Ecken und Kanten.

Manche blieben immer allein, andere fanden schnell Freunde. Von vielen wusste er, wo sie ein- und wo sie wieder aussteigen, um zurück in ihre Hütten zu kommen. Viele Leute freuten sich, ihn zu sehen und sein Lächeln zu erwidern. Ab und zu wechselte er ein Wort mit ihnen. Die Stimmen von vielen waren ihm vertraut. Nicht alle wussten, dass er manchmal Angst hatte, er könne Fehler machen und einen Unfall verursachen. Manchmal träumte er sogar davon. Fast täglich sagte er abends müde und zufrieden: „Gott, ich danke dir, dass heute alles gut gegangen ist und nichts passiert ist. Bitte beschütz mich und schick ab und zu einen Schutzengel, damit er uns begleitet.“

Mir gefällt dieses Gleichnis auch deswegen, weil es Jesu Gleichnis vom Guten Hirten nicht in eine idyllisch romantische Welt verbannt. Es hilft mir, nachzudenken, wo heute in unserer Gesellschaft gute Hirten nötig sind und wo und wie sie wirken. Drei Hirtinnen und zwei Hirten unseres Stadtteils haben am Beginn der Messe erzählt, wie sie ihre Aufgabe als Hirten sehen. Ich möchte mit euch Kindern noch einmal schauen, welche Gegenstände sie für ihre Aufgaben mitgebracht haben.

Wozu benötigt eine Ärztin das Stethoskop? - Die Kunst, genau hinzuhören ist in vielen Bereichen wichtig und hilfreich.

Was würde passieren, wenn der Buschauffeur den Autoschlüssel verliert? - Auch Hirten benötigen Hilfsmittel und Unterstützung.

Der Hirt benötigt den Hut, damit er selbst vor Sonne und Wind geschützt ist. - Super, wenn er an andere weitergibt, was er selbst erfährt, nämlich behütet zu sein.

Warum hat unsere Kindergartenleiterin einen kleinen und einen großen Handabdruck mitgebracht? Wohl auch deswegen, damit uns klar wird, wie wichtig es ist, dass eine große Hand die kleine Hand beschützt und führt.

Das Wappen zeigt die Besonderheiten unseres Stadtteils Kranebitten, was typisch für uns ist. Nirgends sonst gibt es die Kranebitter Klamm.

Ich bin dankbar, dass wir mitten unter uns viele gute Hirtinnen und Hirten haben. Ich möchte dafür euch fünf stellvertretend Vergelts Gott sagen. Am liebsten würde ich jetzt das Gleichnis von der guten Ärztin und guten Kindergartenleiterin und der Stadtteilfrau noch hinzufügen. Ich bin dankbar, dass es einen großen Hirten gibt, der alle 8 Milliarden Menschen beim Namen kennt und beschützt. Jesus, den guten Hirten. Das wollen wir heute feiern.

Aktuelles in der Pfarre

www.kranebitten.at

Kontakt

Katholische Pfarre Kranebitten
Klammstraße 5a
6020 Innsbruck
Österreich

gottesdienst@orf.at

Redaktion und Bildregie

Thomas Bogensberger