Muslimische Jahreszahlen werden mit dem Zusatz „AH“ (Anno Hidschra; nach der Hidschra) versehen.
Der islamische Kalender ist wie der jüdische Kalender in zwölf Mondmonate eingeteilt. Ein Mondjahr ist um elf Tage kürzer als ein Sonnenjahr im gregorianischen Kalender. Im Gegensatz zum jüdischen Kalender kompensiert der islamische Kalender die fehlenden Tage nicht durch ein Schaltjahrsystem.
Daten umrechnen
Um islamische Jahre (H) in christliche Jahre (C) umzurechnen, kann man diese Formel heranziehen: C = H * 32/33 +622. Umgekehrt: H = 33/32 * (C – 622). Online-Konvertoren (Universität Zürich) berechnen taggenau.
Dadurch rücken die Monate jedes Jahr um elf Tage vor, weswegen die Feste im Jahreskreis in unterschiedlichen Jahreszeiten stattfinden. Neben dem islamischen Kalender wird in muslimischen Gesellschaften für das Alltags- und Wirtschaftsleben auch der gregorianische Kalender genutzt. Im Iran ist außerdem ein Sonnenkalender, der mit der Hidschra beginnt, in Gebrauch.
Die zwölf islamischen Monate
Mit dem Neulicht, der schmalen Sichel des Neumonds, endet ein Monat, ein neuer beginnt. Zeigt sich das Neulicht nicht, endet ein Monat nach 30 Tagen. Von den zwölf Monaten sind der Fastenmonat Ramadan und der letzten Monat im Jahreskreis, Dhu l-Hiddscha als Zeit der großen Pilgerfahrt („Hadsch“) und dem Opferfest („Id al-Adha“), besonders bedeutend. Auf den 10. Muharram fällt ein wichtiges schiitisches Fest, Aschura. Dhu l-Qa’da, Dhu -Hiddsch, Muharram und Radschab werden als „Haram“-Monate (unantastbare Monate) bezeichnet. Diese Monate sind dem Frieden geweiht, Auseinandersetzungen sind untersagt.

Die islamischen Monate heißen:
- – Muharram
- – Safar
- – Rabi’u l-awwal
- – Rabi’u th-thani
- – Dschumada l-ula
- – Dschumada th-thaniya
- – Radschab
- – Scha’ban
- – Ramadan
- – Schawwal
- – Dhu l-qa’da
- – Dhu l-Hiddscha
Die islamische Woche
Die Woche hat auch im islamischen Kalender sieben Tage und dauert wie im jüdischen Kalender von Sonntag bis Samstag. Der wöchentliche Feiertag der Muslime ist der Freitag als der Tag, an dem Gott Adam erschaffen haben soll. Auf Arabisch heißt der Freitag „Jawm al-Dschum’a" (Tag der Zusammenkunft“, weil sich alle männlichen Muslime in der Freitagsmoschee zum Freitagsgebet versammeln müssen. Während alle anderen Wochentagsnamen durchnummeriert sind, wie „Jom al-ahad“ (wörtlich: der erste Tag; Sonntag), ist der Freitag der einzige Tag, der einen besonderen Namen hat. In den meisten muslimischen Ländern ist der Freitag heute arbeitsfrei, wobei Arbeitsruhe im Gegensatz zum jüdischen Schabbat nicht vom Religionsgesetz vorgeschrieben gibt.
Übersichtsartikel zum Islam
- Islam – Einführung
- Islamische Geschichte
- Glaubensinhalte im Islam
- Islamische Glaubenspraxis
- Islam in Österreich
- Alle Einträge zum Thema Islam
Siehe dazu auch im ORF-Religionslexikon:
- Mohammed
- Mekka
- Medina
- Ramadan
- Hadsch
- Id al-Fitr
- Aschura
- Jüdischer Kalender (Kapitel Judentum)
- Schabbat