Kirchliche Konservatoren geben Tipps zur Desinfektion

Die Vorbereitungen auf die Wiederaufnahme von öffentlichen Gottesdiensten in Kirchen nehmen Fahrt auf. dazu geben die kirchlichen Konservatoren Tipps, wie die Ansteckung mit dem Coronavirus vermieden werden kann.

„Es empfiehlt sich, im Eingangsbereich jedes Kirchenraumes einen Desinfektionsmittelständer in Form einer Pumpflasche aufzustellen, um Gottesdienstbesucher und Betende zu einer Verwendung von Desinfektionsmittel zu motivieren.“ Das ist nur einer von vielen Tipps, den kirchliche Konservatoren veröffentlicht haben.

Das der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress vorliegende doppelseitige Info-Blatt der bundesweiten Berufsvertretung der Konservatoren der Diözesen und Ordensgemeinschaften ergänzt das Anfang März - kurz vor dem Ausbrechen der Pandemie in Österreich - erschienene Handbuch „Schöne Kirche“ zur Pflege kirchlicher Kunst- und Kulturgüter und ergeht an alle Pfarrgemeinden.

Ein Mann nimmt Desinfetionsmittel aus einem Spender

APA/dpa/Fabian Strauch

Desinfektionsmittelspender sollen gleich beim Eingang in Kirchen aufgestellt werden

Covid-19 erfordere über den Normalbetrieb hinausgehende, zusätzliche Maßnahmen zur Reinigung und Desinfektion, „um Gesundheitsaspekte zu berücksichtigen und die wertvollen kirchlichen Ausstattungen nicht zu schädigen“, halten die Konservatoren fest. So sollten Reinigungsarbeiten im Kirchenraum nur von jeweils einer Person durchgeführt werden, die einen Mund-Nasenschutz und Handschuhe tragen.

„Nur wischen, kein Sprühen“

Als Reinigungsmethode sei „nur Wischen und kein Sprühen erlaubt“, für Kontaktstellen wie Türgriffe, Lichtschalter, Handläufe oder Ablageflächen möge 70-prozentiger Alkoholreiniger verwendet werden, der die Objektoberflächen gut desinfiziert und dabei nicht schädigt.

„Reinigen Sie Türschnallen und -griffe, auch die der Windfänge, mindestens einmal am Tag und zusätzlich nach jedem Gottesdienst“, lautet eine weitere Empfehlung an die Verantwortlichen in den Kirchen vor Ort. Verwendet werden sollten Einwegtücher oder nach jedem Gebrauch mit mindestens 60 Grad gewaschene Tücher aus Baumwolle oder Mikrofaser.

Desinfektion, Lüften Hygienevorschriften

Weitere detaillierte Tipps betreffen u.a. Kirchenbänke und -bestuhlung, Ambo, Mikrofone, liturgische Geräte und Gewänder und auch die Orgel, vor und nach deren Bespielen die Hände zu desinfizieren sind. Sogar an die Kirchenraumlüftung wird gedacht: Empfohlen wird Stoßlüften nach dem Gottesdienst für etwa zehn Minuten inklusive Sakristei.

Besonders wichtig sei freilich auch das richtige Verhalten der Kirchenbesucher. Die Konservatoren schärfen den Pfarrverantwortlichen dazu die jüngst veröffentlichten Richtlinien der Österreichischen Bischofskonferenz bzw. Diözesanleitungen ein sowie die Verhaltensrichtlinien der Bundesregierung mit Abstand halten, Händewaschen, Schutzmasken sowie Husten und Niesen in die Armbeuge.

Ergänzung zum Handbuch „Schöne Kirche“

Bereits das reich bebilderte erste österreichweit einheitliche Pflegehandbuch „Schöne Kirche“ hatte auf 184 Seiten konkrete Hilfe und Anleitung zur sachgemäßen Pflege von kirchlichen und klösterlichen Kulträumen und Objekten gegeben. „Abgebrochene Teile“ sind ebenso Teil des Stichwortverzeichnisses wie „Diebstahlsicherung“, „Lüften“ oder „Schadinsekten“. Die einzelnen Kapitel tragen Titel wie „Kirchenreinigung“, „Lagerung und Ordnung“, „Elektrik und Sicherheit“ oder „Kontrollgang Kirchengebäude“.

Herausgeberin ist die „Arbeitsgemeinschaft der Kirchlichen KonservatorInnen Österreichs“ im Auftrag der Bischofskonferenz und der Ordensgemeinschaften. Mitwirkende waren auch die diözesanen Bauämter, das Bundesdenkmalamt und die Mesnergemeinschaft. Vorgestellt wurde das Handbuch am 6. März im Rahmen der „Monumento Salzburg“, der internationalen Messe für Kulturerbe und Denkmalpflege.

religion.ORF.at/KAP