„Glücklich mit oder ohne Dalai Lama“

Was wird aus dem tibetischen Buddhismus?: Als Halbgott gilt er seinen Fans, als Medienphänomen den globalen Beobachtern und als Bedrohung der chinesischen Regierung. Der 14. Dalai Lama, der im Juli seinen 80. Geburtstag hatte, sagt von sich selbst stets, er sei einfach ein buddhistischer Mönch.

Seit Jahrzehnten lebt das geistliche Oberhaupt der Tibeter, wie er oft bezeichnet wird, im nordindischen Dharamsala im Exil. Er hat immer wieder bekräftigt, keine Unabhängigkeit Tibets, sondern größere Autonomie anzustreben. Für seine Bemühungen um eine friedliche Einigung zwischen seinem Volk und der Regierung in Peking hat er 1989 den Friedensnobelpreis erhalten.

Tao
Samstag, 26.9.2015, 19.05 Uhr, Ö1

Je älter er wird, desto heftiger werden auch die Diskussionen um seine Nachfolge. Man wartet auf seine Wiedergeburt. Normalerweise „finden“ hohe buddhistische Gelehrte die Reinkarnation des Dalai Lama, sein „Seelenkind“. Diese Tradition währt seit fast fünf Jahrhunderten. China möchte hier aber nun dringend mitmischen und bei der Entscheidung Schiedsrichter sein. Der Dalai Lama selbst zweifelt die Tradition indes an: Er könne sich auch neue Formen vorstellen, etwa eine außerhalb Chinas gefundene Reinkarnation, oder ein Ende der Institution Dalai Lama.

In der Sendung werden diverse Expertinnen und Experten aus dem weiten Feld des tibetischen Buddhismus, beispielsweise der Dalai Lama-Biograf Franz Alt, sowie verschiedene Anhängerinnen und Praktizierende des tibetischen Buddhismus in Österreich sprechen. Ein Lokalaugenschein nimmt das dem Dalai Lama gewidmete Tibet-Zentrum in Hüttenberg in Kärnten in den Fokus.

Gestaltung: Kerstin Tretina

Tao 26.9.2015 zum Nachhören:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Buchtipps:

  • Dalai Lama und Franz Alt (Hg.), „Der Appell des Dalai Lama an die Welt. Ethik ist wichtiger als Religion“, Verlag Benevento
  • Daniel Goleman, „Dalai Lama. Die Macht des Guten“, Verlag Droemer Knaur