Wiederholungstäter in Sachen Nächstenliebe

Themen: Ein Jahr Islamgesetz in Österreich; P. Georg Sporschills Engagement für Romakinder; Superintendent Olivier Dantine über Mindestsicherung

Ein Jahr Islamgesetz neu

Am 31. März 2015 ist das neue Islamgesetz für Österreich in Kraft getreten, die letzte Übergangsfrist ist Anfang März 2016 abgelaufen: Zumindest ein Imam musste aufgrund des Auslandsfinanzierungsverbotes bereits seinen Posten aufgeben - von der behördlichen Auflösung eines muslimischen Vereins ist derweil noch nichts bekannt.

Motive
Sonntag, 3.4.2016, 19.05 Uhr, Ö1

Die österreichische Religionsgesetzgebung folgt einem einfachen Prinzip: Was für eine gesetzlich anerkannte Kirche oder Religionsgesellschaft gilt, das gilt auch für alle anderen. Ein Beispiel dafür ist der staatlich finanzierte Religionsunterricht, in dessen Genuss aufgrund des Konkordates nicht nur die römisch-katholische Kirche kommt. Wenn jedoch nun das neue Islamgesetz restriktive Bestimmungen enthält, dann müssten sie streng genommen letztlich auch Auswirkungen auf alle anderen nach sich ziehen. Markus Veinfurter nimmt die österreichische Religionsgesetzgebung unter die Lupe.

Wiederholungstäter in Sachen Nächstenliebe – P. Georg Sporschills Engagement für Romakinder

Er hat den Canisibus erfunden, der Wohnungslosen regelmäßig heiße Suppe und ernst gemeinte, menschliche Ansprache bietet. Er hat Straßenkinder in Rumänien, Bulgarien und der Republik Moldau begleitet - sie nicht selten in der Kanalisation aufgespürt und sie von dort herausgeholt. Der Jesuit P. Georg Sporschill hat sich mit seinem humanitären Engagement weit über katholische Milieus hinaus einen Namen gemacht. Das belegen auch zahlreiche Auszeichnungen.

Buchtipp:
Georg Sporschill, „Elijah & seine Raben. Wie Georg Sporschill die Bibel für das Leben liest“, Verlag Amalthea

Dass so ein Mensch nicht nichts tun kann - auch wenn er eigentlich schon im Pensionsalter wäre - das liegt wohl auf der Hand. Um einen Pensionsschock dieser Art gar nicht erst aufkommen zu lassen, hat der bald 70-Jährige ein neues Projekt gegründet. Es heißt „Elijah“ und widmet sich benachteiligten Kindern - Romakindern genauer gesagt - in Siebenbürgen. Was er dabei erlebt - und was das alles mit Raben zu tun hat (die auch im Titel seines neuen Buches stehen) - das hat er Maria Harmer verraten. Sie hat ihn bei einem seiner Wien-Besuche getroffen.

Mindestsicherung

Lohnt es sich noch zu arbeiten? Immer wieder wird diese Frage gestellt. Oft dient diese rhetorische Frage dazu, die Höhe von Sozialleistungen in Frage zu stellen. Besonders geht es dabei wohl um die bedarfsorientierte Mindestsicherung, deren Umfang etwa von der oberösterreichischen Landesregierung kürzlich als zu hoch bemessen kritisiert wurde. Welchen Anreiz hätte es noch zu arbeiten, wenn das Entgelt für geleistete Arbeit kaum höher sei als die Sozialleistung? Fragen, über die sich Olivier Dantine, der Superintendent der evangelisch-lutherischen Diözese Salzburg/Tirol, Gedanken gemacht hat.

Moderation: Martin Gross

Motive 3.4.2016 zum Nachhören:

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