Gottlose Rechte in Ostdeutschland

Themen: Kann Glaube vor Rechtsextremismus schützen?; Susanne Heine über die Apokalypse; Das Trauma der bosnischen Musliminnen

Gottlose Rechte in Ostdeutschland

Imagine there’s no heaven... - Die Welt wäre eine bessere, eine friedlichere ohne Religionen. Eine durchaus verbreitete Sichtweise - gerade in Zeiten von oft auch religiös motiviertem Terror und weltweiten Konflikten, bei denen religiöse Überzeugungen zumindest EIN Faktor sind.

Motive
Sonntag, 14.8.2016, 19.05 Uhr, Ö1

Doch wäre wirklich alles besser ohne Religionen? Es gibt auch andere Positionen in dieser Frage. Etwa: Der Glaube könne vor Rechtsextremismus schützen. Zumindest gründe sich der mitunter auffallend rabiate Rechtsextremismus in Ostdeutschland auch auf fehlende Religiosität. Diese These vertritt der katholische Theologe und Direktor der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen, Frank Richter, der in der Areligiosität einen Nährboden für Rechtsextremismus sieht. Dazu komme, dass es in den ostdeutschen Bundesländern wenig Erfahrung mit anderen Völkern und Kulturen gebe, die Menschen seien aber nicht pauschal fremdenfeindlich, es seien mehr Ängste und Orientierungslosigkeit, die da wirken, sagt Frank Richter. – Gestaltung: Andreas Jölli

Die reine Welt ist nicht herstellbar – Susanne Heine über apokalyptische Zustände

Es reicht nicht aus, das sich breit machende Gefühl, die Welt krache derzeit an allen Ecken und Enden, allein der Geschwindigkeit und Omnipräsenz der Medien und ihrer Lust an katastrophalen Nachrichten zuzuschreiben. Die sattsam bekannten Krisen und Bedrohungen sind real. Einer evangelischen Theologin wie Susanne Heine kann da schon einmal der Gedanke an das biblische Buch über das Ende der Welt, die Apokalypse des Johannes, kommen.

Der Aufbruch nach dem Trauma – Muslimische Frauen in Bosnien

21 Jahre ist es jetzt her, da wurden im ostbosnischen Städtchen Srebrenica rund 8400 bosnisch-muslimische Männer und Burschen von Truppen und Milizionären der Republika Srpska ermordet. Es war das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem 2. Weltkrieg.

Bis heute ist Bosnien-Herzegowina ein politisch gespaltenes Land, das auf größere Nähe zum übrigen Europa hofft. Seit einigen Jahren ist aber auch eine starke arabische Investitionstätigkeit und damit einhergehend eine Beeinflussung in Richtung eines radikalen fundamentalistischen Islam spürbar. Mitten in diesem Spannungsfeld sind muslimische Frauen um eine Stärkung ihrer Position bemüht. – Gestaltung: Lise Abid

Moderation: Martin Gross

Motive 14.8.2016 zum Nachhören:

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Link:

Sächsische Landeszentrale für politische Bildung