„Tag der Trauer und des Feierns“ - Aschura

Bedeutend ist das muslimisch/alevitische Aschura-Fest, das heuer Mitte Oktober (11.10. und 14.10.) begangen wird, für alle Muslime, allerdings wird es in den verschiedenen Traditionen sehr unterschiedlich gefeiert.

Als Tag der Trauer und als eines ihrer wichtigsten Feste gilt es vor allem den schiitischen Muslimen: Sie gedenken der Schlacht von Kerbala im Jahre 680 unserer Zeitrechnung und damit der Trennung des schiitischen vom sunnitischen Islam.

Tao
Samstag, 15.10.2016, 19.05 Uhr, Ö1

Für manche befremdend muten die in einigen muslimisch geprägten Staaten verbreiteten blutigen Rituale der Selbstgeißelungen an, bei denen an den Tod Husain Ibn Alis, erinnert wird. Schiiten und Aleviten sehen in ihm, dem jüngeren Enkel des Propheten Mohammed, dessen rechtmäßigen Nachfolger und verehren ihn als Märtyrer. Dennoch begehen Aleviten das Aschura-Fest völlig anders als Schiiten: Aleviten lehnen die Rituale der Selbstgeißelung ab und feiern das Fest mit der Zubereitung und Verteilung einer Süßspeise nach einer zwölftägigen Fastenzeit.

Im sunnitischen Islam wiederum gilt der Tag in der Volksreligiosität als wichtiger Gedenktag, unter anderem soll an diesem Tag die Sintflut ein Ende genommen haben und der Prophet Noah mit seiner Arche gestrandet sein. Auch Sunniten bereiten für das Fest eine Süßspeise - Aschura oder Aschure genannt. Judith Fürst über ein vielschichtiges Fest im Islam.

Gestaltung: Judith Fürst

Tao 15.10.2016 zum Nachhören:

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