Märtyrer des 20. Jahrhunderts: Franz Jägerstätter

Themen: Märtyrer des 20. Jahrhunderts – 10 Jahre seliger Franz Jägerstätter, „Alltags-Weisheit“ – Geschichten und Erkenntnisse von Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, „Bittbriefe an Allmächtige“ - Zum 80. Geburtstag von Julian Schutting, Bibelessay von Gerhard Langer

Märtyrer des 20. Jahrhunderts – 10 Jahre seliger Franz Jägerstätter

Am Nationalfeiertag jährt sie sich zum 10. Mal: die Seligsprechung von Franz Jägerstätter. Der Innviertler Bauer und Mesner hat seinen Widerstand gegen das NS-Regime mit dem Leben bezahlt. Konkret: er hat den Kriegsdienst mit der Waffe verweigert - unter Berufung auf die christliche Lehre und das Evangelium. Am 9. August 1943 wurde er deshalb in Brandenburg an der Havel enthauptet. Glaube und Widerstand waren hier also eng miteinander verwoben. Die Botschaft von Franz Jägerstätter sei auch noch Jahrzehnte nach den Gräueln der NS-Zeit von Bedeutung, meint der katholische Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer. – Gestaltung: Brigitte Krautgartner

„Alltags-Weisheit“ – Geschichten und Erkenntnisse von Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg

„L’ Chaim!“ ist ein Trinkspruch, der das Leben feiert. „Auf das Leben!“ ist der Titel des neuen Buches von Paul Chaim Eisenberg. Bis 2016 war er 33 Jahre lang Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien - weiterhin ist er Oberrabbiner des Österreichischen Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden.

Buchhinweis

Paul Chaim Eisenberg, „Auf das Leben! - Witz und Weisheit eines Oberrabbiners“, Verlag Brandstätter

In seinem neuen Buch versammelt Eisenberg rabbinische Weisheit und talmudische Logik in unzähligen Erzählungen, Anekdoten und Mythen, - kurzweilige Miniaturen rabbinischer „Lebensberatung“ und er schöpft dabei aus seinem reichen Erfahrungsschatz. Denn, so schreibt Eisenberg, es sind die klugen und manchmal auch humorvollen Bemerkungen und Geschichten, die uns helfen, die Dinge besser zu verstehen.

So ist das Buch auch ein Erklärstück für jene, die in die jüdische Geschichte und in die Bedeutung jüdischer Feiertage eintauchen möchten. Unterhaltsam erzählt Paul Chaim Eisenberg auch vom Alltag eines Oberrabbiners - und von wem er als Rabbiner viel gelernt hat. – Gestaltung: Julia Wötzinger

„Bittbriefe an Allmächtige“ - Zum 80. Geburtstag von Julian Schutting

Julian Schutting hat immer wieder auf religiöse Sprache zurückgegriffen; im Gedicht „Bittbriefe an Allmächtige“ mischt er die Formeln politischer Petitionen mit denen kirchlicher Fürbitten und Litaneien, sodass sie sich gegenseitig relativieren. „Bunuel in Dankbarkeit“ ist eine provozierende Kette surrealer religiöser Bilder in dem vor mehr als drei Jahrzehnten erschienenen Prosaband „Sistiana“ überschrieben, der damals für viele eine poetische Befreiung von erdrückendem Glaubensernst darstellte.

Dennoch stellt Schutting fest: „Und noch immer vermag mich zu erschüttern das der sogenannten Wandlung folgende Einbekenntnis: ‚Mysterium fidei‘ - verwandt dem Glaubensbekenntnis der Liebe. Und dass einzig ‚uns‘ ein Gott zuteil geworden ist, als ein hilfloses Kind geboren!“. – Gestaltung: Cornelius Hell

Mehr als bloß ein Sprichwort – Bibelessay zu Matthäus 22,15-21

„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“ - auch dieses „geflügelte Wort“ ist biblischen Ursprungs, selbst wenn es in der aktuellen Einheitsübersetzung ein wenig anders formuliert ist. Es ist der Kernsatz jener Stelle aus dem Matthäus-Evangelium, die am sogenannten „29. Sonntag im Jahreskreis“ in den katholischen Kirchen zu hören ist. Gedanken dazu von einem katholischen Theologen und Judaisten: Gerhard Langer ist Professor am Institut für Judaistik der Universität Wien.

Bibelessay zu Matthäus 22,15-21

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 22.10.2017 zum Nachhören:

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