Der Heilige der Jahreswende: Silvester

Themen: Papst Silvester; Die Glockengießerei Grassmayr; 50 Jahre Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie; Bibelessay von Regina Polak

Papst Silvester – Der Heilige der Jahreswende

Der letzte Tag des Jahres hat seinen Namen von Papst Silvester I., der am 31. Dezember des Jahres 335 gestorben ist. Da er als Heiliger verehrt wird, wurde sein Todestag zugleich sein Namenstag. Während seiner Amtszeit von 314 bis 335 vollzog sich eine grundlegende Veränderung im Verhältnis von römischem Staat und christlicher Kirche. Nach dem Sieg Konstantins des Großen in der Schlacht an der Milvischen Brücke und dem darauf folgenden Toleranzedikt von 313 war das Christentum zur führenden Religion geworden und der Übergang zu einer christenfreundlichen Staatspolitik eingeleitet.

Lebenskunst
Sonntag, 31.12.2017, 7.05 Uhr, Ö1

Silvester und allen seinen Nachfolgern soll Konstantin bis ans Ende aller Zeiten eine auf geistliche Fragen ausgerichtete, jedoch auch politisch wirksame Herrschaft über Rom, die gesamte Westhälfte des Römischen Reichs und überhaupt den gesamten Erdkreis übertragen haben. Diese sogenannte Konstantinische Schenkung ist allerdings eine um das Jahr 800 entstandene Fälschung, die die politische Position des Papsttums stärken sollte. Papst Silvester ist jedenfalls der Patron der Haustiere sowie für eine gute Futterernte und ein gutes neues Jahr. – Gestaltung: Martin Gross

Vom guten Ton in Bronze – Die Glockengießerei Grassmayr

In den ersten Sekunden des 1. Jänner ist es wieder soweit und auf dem Wiener Stephansplatz und via ORF in ganz Österreich läutet die Pummerin das neue Jahr ein. Sie klingt übrigens ein wenig anders als früher, denn der Klöppel wurde vor einigen Jahren ausgetauscht, - und zwar von Tirolern. Die einzige große Glockengießerei Österreichs ist nämlich in Innsbruck beheimatet. Seit Jahrhunderten schon produziert man dort Glocken, die mittlerweile in über 50 Länder exportiert werden.

Roberto Talotta war in Innsbruck zu Besuch und hat sich von Peter Grassmayr die Produktionsstätten und das dortige Glockenmuseum zeigen lassen.

Der katholische Sozialdemokrat – Alois Reisenbichler und die ACUS

2017 geht für die ACUS ein Jubiläumsjahr zu Ende, denn die Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie - kurz: ACUS - wurde 1967, also vor 50 Jahren, gegründet. Alois Reisenbichler gehört ihr seit Jahrzehnten an und ist wohl so etwas wie ein Urgestein der katholischen Friedensbewegung und Soziallehre in Österreich. Er erzählt im Gespräch mit Martin Gross mehr über sich und die ACUS.

Jesus, ein Kind aus jüdischem Haus – Bibelessay zu Lukas 2, 22 - 40

Am Sonntag in der Weihnachtsoktav, also innerhalb der acht Tage nach Weihnachten, feiert die katholische Kirche das sogenannte Fest der heiligen Familie, das verglichen mit anderen kirchlichen Festen relativ jung ist und vor allem seit dem Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt gefeiert wird. Die katholische Theologin und Religionssoziologin Regina Polak legt in den Gedanken, die sie sich über die liturgisch für diesen Tag vorgesehene Stelle gemacht hat, den Schwerpunkt auf die meist in Vergessenheit geratene Tatsache, dass es eine jüdische Familie war, in die Jesus geboren wurde und in der er aufgewachsen ist.

Kurzessay zu Lukas 2, 22 – 40

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 31.12.2017 zum Nachhören:

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Buchhinweis:

Reinhard Kriechbaum, „Borstenvieh und Donauwalzer - Geschichten und Bräuche rund um den Jahreswechsel“, Verlag Anton Pustet

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ACUS