Ein Meister der Lebenskunst

Themen: Der Guru Sri Sri Ravi Shankar; Ein Buch im Geiste Viktor Frankls; Das Theaterstück „Andre Hofer“; Bibelessay von Wolfgang Treitler

Ein Meister der Lebenskunst – Sri Sri Ravi Shankar

Er ist, könnte man sagen, momentan einer der weltweit anerkanntesten Ratgeber in Sachen „Art of Living“, also Lebenskunst: Sri Sri Ravi Shankar wurde 1956 geboren und bereits im Alter von vier Jahren konnte er Teile der Bhagavad Gita rezitieren, einer der zentralen Schriften des Hinduismus.

Lebenskunst
Sonntag, 21.1.2018, 7.05 Uhr, Ö1

Im Alter von 17 Jahren beendete er seine Ausbildung mit Abschlüssen in Vedischer Literatur und Modernen Wissenschaften. Die von ihm gegründete „Art of Living Foundation" erreichte in den 37 Jahren ihres Bestehens Millionen Menschen mit den spirituellen Botschaften ihres Gurus.

2015 hielt Shankar auf Einladung aller im Europäischen Parlament vertretenen Gruppierungen einen Vortrag über Yoga, am 1. Weltyogatag sprach Shankar im selben Jahr auf Einladung der Vereinten Nationen in New York über die Vorteile von Yoga und Meditation und leitete kurz danach am Times Square einen Kurzworkshop mit 30.000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Im Jahr darauf veranstaltete die „Art of Living Foundation“ ein Festival in Neu Delhi, zu dem 3,5 Millionen Menschen aus 155 Ländern kamen. Man sieht: Sri Sri Ravi Shankar kommt weit herum in der Welt, - auch nach Deutschland, wo er vor rund 3000 Menschen über die Kunst und die Vorteile eines spirituellen Lebens gesprochen hat. – Gestaltung: Martin Gross

Die Überwindung der Gleichgültigkeit – Ein Buch im Geiste Viktor Frankls

Es ist ein ernstes Problem unserer Zeit: Vor dem Überangebot in so gut wie allen Lebensbereichen ziehen sich viele Menschen zurück - verunsichert und entmutigt. Wo eigentlich Zusammenhalt und persönliche Verantwortung nötig wären, halten Vereinsamung, Entmutigung und Gleichgültigkeit Einzug.

Buchhinweis:
Alexander Batthyány, "Die Überwindung der Gleichgültigkeit: Sinnfindung in einer Zeit des Wandels“, Kösel-Verlag

Gegen diese Gleichgültigkeit ankämpfen - das möchte Alexander Batthyány mit dem Buch „Überwindung der Gleichgültigkeit. Sinnfindung in einer Zeit des Wandels“. Batthyány ist Vorsitzender des Viktor Frankl Instituts in Wien, wo man sich mit dem geistigen Erbe des Gründers der Logotherapie und Existenzanalyse befasst. Viktor Frankl („Der unbewusste Gott. Psychotherapie und Religion“), der die Haft in vier Nazi-KZs überlebt hat, zählte zu den weltweit führenden Psychotherapeuten auf dem Gebiet der Selbstmordprävention und der Vermittlung von Lebenssinn. Der Mensch, so Frankl, ist auf die Verwirklichung von Lebenssinn angelegt. Deshalb ist auch jede Frage nach dem Sinn des Lebens eine Frage nach Gott. Der Einfluss von Religion auf Frankls Leben und seine Arbeit sei unterschiedlich gewesen, so Batthyány. In seinem Buch zieht Batthyány denn auch die Lehren Frankls heran, um gegen die Gleichgültigkeit anzukämpfen und Mut zu machen. – Gestaltung: Julia Wötzinger

Analyse eines Getriebenen – Das Stück „Andre Hofer“ im Tiroler Landestheater

Er gilt Vielen noch immer als Innbegriff von unbeugsamem Gottvertrauen, doch wer war Andreas Hofer wirklich? An dieser Frage scheiden sich bis heute die Geister. In weiten Teilen der deutschsprachigen Bevölkerung Tirols gilt der berühmte Freiheitskämpfer bis in die Gegenwart hinein als Volksheld und Identifikationsfigur – auch wenn die historische Figur Hofer und der Tiroler Volksaufstand in den letzten Jahren und Jahrzehnten zunehmend kritisch aufgearbeitet wurden. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts hat der Tiroler Dichter und Dramatiker Franz Kranewitter mit seinem Stück „Andre Hofer“ für großes Aufsehen gesorgt, bringt er darin doch eine ganz und gar unverklärte Sicht auf Andreas Hofer zum Ausdruck. Statt eines Volkshelden erlebt man einen Getriebenen, der im Machtspiel von Politik und Kirche zunehmend aufgerieben wird. Die Tiroler Erstaufführung 1903 im Stadttheater Innsbruck geriet zum Eklat. Seit 13. Jänner läuft am selben Ort, im nunmehrigen Tiroler Landestheater, eine Neuinszenierung von „Andre Hofer“.

Sebastian Fleischer hat mit dem Regisseur und dem Titeldarsteller darüber gesprochen, wie weit der Hofer-Mythos heute überwunden ist, wie Hofer bis heute als Symbolfigur eines politischen Christentums gilt, und wie er neu aufkeimende nationalistische Gefühle bedient.

Kehrt um! – Bibelessay zu Markus 1, 14 - 20

In den katholischen Messen ist am dritten Sonntag des Jahreskreises eine Stelle aus dem ältesten der vier Evangelien zu hören, dem Markus-Evangelium, verfasst um das Jahr 70. Die Perikope schließt an die Bekanntschaft von Jesus aus Nazareth und dem Wüstenprediger Johannes den Täufer an – die ja laut biblischem Bericht Verwandte waren. Ob Jesus zum Schülerkreis des asketischen Propheten Johannes gehörte, ist nicht bekannt. Jedenfalls ließ sich Jesus von ihm taufen, und es dürften viele der Anhänger des Johannes nach dessen Hinrichtung sich dem Nazarener angeschlossen haben.

Wolfgang Treitler, katholischer Theologe und Judaist an der Universität Wien, macht sich Gedanken über einen zentralen Aspekt in der Botschaft der beiden Propheten: die Aufforderung zur Umkehr.

Bibelessay zu Markus 1, 14 – 20

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 21.1.2018 zum Nachhören:

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