Geschichten aus einer dunklen Zeit

Themen: Die orthodoxe „Große Wasserweihe“; Die Lage der Roma in Bulgarien; Zu Besuch bei AltösterreicherInnen in Tel Aviv; Bibelessay von Ingrid Bachler

Die Schöpfung segnen – Die orthodoxe „Große Wasserweihe“

Die sogenannte „Große Wasserweihe“ gilt orthodoxen Christinnen und Christen als Segnung der gesamten Natur, theologisch gesprochen der „Schöpfung“. Am vergangenen Wochenende wurde dieser alte Ritus im burgenländischen St. Andrä am Zicksee durch Metropolit Arsenios von Austria vollzogen.

Große Wasserweihe St. Andrä Zicksee Metropolit Arsenios Kardamakis Bischof Ägidius Zsifkovics

ORF/Maria Harmer

„Große Wasserweihe“ in St. Andrä am Zicksee: Arsenios Kardamakis, griechisch-orthodoxer Metropolit von Austria und Exarch von Ungarn und Mitteleuropa in Anwesenheit von Bischof Ägidius Zsifkovics u.v.a.

Arsenios Kardamakis, das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche und der Vorsitzende der gesamtorthodoxen Bischofskonferenz von Österreich, hat das in Anwesenheit des katholischen Diözesanbischofs von Eisenstadt, Ägidius Zsifkovics, getan. Ein Zeichen der Ökumene, dem Streben nach Einheit im Christentum. Und so ein Zeichen soll auch das griechisch-orthodoxe Kloster sein, das im nordburgenländischen Tourismusort St. Andrä nun nach langem Hin und Her doch gebaut werden soll. – Gestaltung: Maria Harmer

Es wird besser, aber es dauert – Zur Lage der Roma in Bulgarien

Bulgarien, so heißt es immer wieder, ist das ärmste Land innerhalb der EU. Seit Beginn des Jahres hat Bulgarien nun die EU-Ratspräsidentschaft inne, - und wird darin bekanntlich ab Juli von Österreich abgelöst. Das Sozialsystem in Bulgarien ist sehr gering ausgeprägt, die Korruption dafür sehr stark. Und immer wieder gibt es Konflikte mit der Bevölkerungsgruppe der Roma, die 10 Prozent der Einwohner/innen ausmachen. Über 50 Roma-Untergruppen leben im Land.

Bulgarien Sofia Roma Concordia

CONCORDIA

In den Armenvierteln am Stadtrand von Sofia leben hunderte Familien unter unvorstellbaren Bedingungen.

Der österreichische Hilfsverein Concordia, vom österreichischen Jesuitenpater Georg Sporschill gegründet und nun u.a. von dessen Ordensbruder Markus Inama fortgeführt, kümmert sich in einem Zentrum namens Sveti Constantin um Romafamilien und deren Kinder. Sveti Konstantin, in der Hauptstadt Sofia beheimatet, heißt „Heiliger Konstantin“ und ist vorwiegend auf österreichische Spendengelder angewiesen. Mit Dyliana Gyurova, Leiterin von Sveti Konstantin, hat Roberto Talotta in Sofia gesprochen. Ihr Fazit: Es wird besser. Aber es dauert.

Geschichten aus einer dunklen Zeit – Zu Besuch bei Alt-ÖsterreicherInnen in Tel Aviv

Es ist wohl eine der letzten Chancen, ihre Stimmen und ihre Geschichten zu hören. Sie sind mittlerweile alle zwischen 80 und 100 Jahre alt: in Österreich geborene und aufgewachsene Jüdinnen und Juden, die als Kinder und Jugendliche vor dem NS-Terror und den Gräueln der Shoah nach Israel fliehen konnten. Einige von ihnen erzählen ihre unfassbaren Lebensgeschichten tatsächlich zum ersten Mal in der Öffentlichkeit.

Lebenskunst
Sonntag, 4.2.2018, 7.05 Uhr, Ö1

Judith Weinmann-Stern, Obfrau des Vereins Wien-Tel Aviv, veranstaltet für sie in Israel Konzerte mit österreichischer Musik und setzt sich so dafür ein, dass auf diese Weise ein kleines bisschen vom Klang der Kindheit und Heimat wieder hör- und erinnerbar wird. Sie hat viele von ihnen besucht und ihre Erzählungen aufgezeichnet. Nicht selten hat sie Sätze gehört wie diesen: „Jetzt kann ich beruhigt sterben, jetzt habe ich meine Geschichte erzählt.“ Kerstin Tretina ist nach Israel gereist und hat mit Judith Weinmann-Stern für die „Lebenskunst“ einige der sogenannten Alt-Österreicherinnen und Alt-Österreicher in Tel Aviv besucht. Ein Beitrag zum Ö1-Schwerpunkt „Nebenan. Erkundungen in Europas Nachbarschaft: Israel“.

Paulus wird emotional – Bibelessay zu 2 Korintherbrief 11, 18. 23b - 30

Am Beginn der christlichen Zeitrechnung war Korinth eine reiche Hafenstadt mit starken sozialen Spannungen, einer großen ethnischen und religiösen Vielfalt und einer im damaligen Griechenland sprichwörtlichen Sittenlosigkeit. Auf seiner zweiten Missionsreise kam Paulus um das Jahr 50 von Athen aus nach Korinth und arbeitete dort etwa eineinhalb Jahre lang als Missionar und Gemeindegründer. Nachdem er weitergezogen war, bahnten sich heftige Zerwürfnisse innerhalb der gerade erst gegründeten Gemeinde an. Die beiden in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommenen Briefe, die Paulus daraufhin schrieb, sind Reaktionen darauf. Eine Passage aus dem zweiten Brief ist jener Text, über den am sogenannten Sonntag „Sexagesimä“ („60 Tage vor Ostern“) in den evangelisch-lutherischen Gottesdiensten gepredigt wird. In der „Lebenskunst“ macht sich die Theologin Ingrid Bachler dazu Gedanken – als Oberkirchenrätin ist sie Mitglied der lutherischen Kirchenleitung in Österreich.

Bibelessay zu 2. Korinther 12, 1 - 10

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 4.2.2018 zum Nachhören:

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