Brennende Neugierde

Kindheitserinnerungen haben ihren eigenen Zauber. Und manches kann man ja herüber ins Erwachsenenleben retten.

Morgengedanken 27.6.2018 zum Nachhören:

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Meine Volksschulzeit liegt lange zurück und sie begann mit einer kleinen Überraschung. Ich war noch nicht sechs Jahre alt und der Dorflehrer, der auch der Direktor war, kam zu uns heim. Er war der Meinung, ich sollte gleich mit der Schule beginnen. Meine Eltern hatten nichts dagegen. Unser Dorf war klein, es gab keinen Kindergarten und keine Vorschule.

Barbara Haas
ist Leiterin des Bildungshauses St. Michael in Pfons in Tirol

Eine neue Welt

Die Schule war einfach organisiert, ein Raum für alle Volksschüler. Jeweils eine Bankreihe war für die erste, zweite, dritte, vierte und fünfte Schulstufe vorbereitet. Ich erinnere mich genau an mein erstes Schuljahr. Alles war ein Wunder für mich und alles, was in diesem Raum geschah, interessierte mich brennend. Schnell hatte ich das Lesen und Schreiben gelernt. Das Lesebuch der ersten Klasse hatte ich zu Weihnachten ausgelesen. Ich begann mir von den Großen Bücher zu leihen. Nicht alle SchülerInnen interessierte die Schule in gleichem Maße, so gaben sie mir ihre Bücher gerne.

Von den vielen Dingen, die ich im Laufe meines Lebens gelernt habe, hat mir wahrscheinlich nichts so viel Freude bereitet, wie lesen zu können. Bücher begleiten mich durch mein ganzes Leben. Nichts fesselt mich so wie ein spannendes Buch, das mir eine neue Welt eröffnet. Genauso ein Buch liegt bei mir immer in Griffweite.