Unsere Geschichte

Was wird bleiben von uns, was wird sich in der Erinnerung erhalten lassen, wenn wir längst nicht mehr da sind? – Die Geschichte wird es uns zeigen.

Morgengedanken 10.7.2018 zum Nachhören:

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Als Historiker macht man sich gelegentlich Gedanken über seinen Beruf und die Bedeutung seiner Arbeit für die Gesellschaft. Im Lauf der Zeit hat sich bei mir eine Sicht der Dinge herausgebildet, die geeignet wäre, die Erforschung der Geschichte zu umschreiben.

Dr. Peter Tropper
ist Leiter des Diözesanarchives Gurk-Klagenfurt

Wie die Wellen des Meeres

Geschichtsforschung erscheint mir wie die Wellen des Meeres, eines Meeres, das in einer Welle sehr viel Material am Strand zudeckt, aber zwei Wellen später Unglaubliches freilegt. So könnte man auch erklären, warum es oft mehrere Generationen braucht, um das Wissen vergangener Generationen und über vergangene Generationen wieder zu erlangen. Nicht selten jedoch kommen Selbstzweifel auf, ob man mit seiner Arbeit, die ja als Wissenschaft angesehen wird, nicht an den Bedürfnissen der Menschen vorbeiproduziert.

Auch wenn die Geschichte so viel mit Gesellschaft, politischen Entwicklungen, Kriegen usw. zu tun hat – es bleibt Geschriebenes ohne wirkliche Bedeutung für den Einzelnen. Meine Erfahrung einer jahrzehntelangen Betreuung von Ahnenforschern sagt: Am Ende zählt nur die Geschichte der eigenen Person, der eigenen Familie.