Endlose Weiten

Schulferien in ganz Österreich: Schülerinnen und Schüler erholen sich, Familien bereiten sich auf den Urlaub vor. Wer noch etwas länger darauf warten muss, erinnert sich vielleicht zur Überbrückung an vergangene Urlaubserlebnisse.

Morgengedanken 16.7.2018 zum Nachhören:

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Frühling 2016. Ich habe das große Glück, ein paar Tage an der Pazifikküste der USA zu sein. Ich bin allein unterwegs, kein Termin im Kalender, keine Verpflichtungen, kein Handyempfang. Nur ich und die endlose Weite des Meeres. Stundenlang spaziere ich entlang der Küste, beobachte den Gezeitenwechsel, den Verlauf der Sonne, Delfine und Möwen auf der Jagd. Und immer weht mir der Wind durchs Haar, der von weit her über den Ozean machtvoll das Wasser gegen die Küste peitscht.

Stefan Schröckenfuchs
Superintendent der evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich

Sehnsucht

Bald macht sich in mir eine Leere breit, verbunden mit einer tiefen Sehnsucht. Diese Sehnsucht ist weder Heimweh noch Einsamkeit. Es ist eine tiefe Sehnsucht nach Gott, dessen Spuren ich in der Schönheit seiner Schöpfung so deutlich sehe. Und doch scheint er mir angesichts der endlosen Weite des Meeres unendlich fern. Unweigerlich erinnere ich mich an Worte aus Psalm 8: „Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen… Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.“

Es sind Worte, die mich mit Ehrfurcht erfüllen - nicht nur an diesem besonderen Ort.