1968 - Das Jahr der Revolte

Themen: Kardinal Ernest Simoni aus Albanien im Interview; Caritas-Arbeit in Burundi; Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über 1968; Bibelessay von Wolfgang Treitler

Unbeugsam im Glauben – Kardinal Ernest Simoni aus Albanien

Die Küste verläuft entlang der Adria und des Ionischen Meeres; prachtvolle Strände und im Hinterland beeindruckende Berge. Albanien - ein schönes, aber dennoch relativ unbekanntes (Urlaubs-)Land.
44 Jahre haben die rund drei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner unter der kommunistischen Diktatur Enver Hoxhas gelebt und gelitten. Besonders schwer war es für die offiziellen Vertreter aller Religionen, egal, ob sie sich zu einer der verschiedenen christlichen Konfessionen oder zum Islam bekannt haben. So auch Ernest Simoni: Als römisch-katholischer Priester wurde er zum Tode verurteilt, später zu 25 Jahren schwerer Zwangsarbeit begnadigt. Anders als viele andere hat er überlebt - und er ist weltweit einer der wenigen katholischen Priester, die, ohne Bischof zu sein, quasi „direkt“ zum Kardinal ernannt worden sind.

Lebenskunst
Sonntag, 22.7.2018, 7.05 Uhr, Ö1

Kardinal Simoni ist der erste Preisträger des „Thomas Morus Preises“. Verliehen wird diese Auszeichnung vom „Alten Orden vom St. Georg“, einem historischen weltlichen Ritterorden, der bis heute die Stärkung christlicher Tugenden zum Ziel hat.
Maria Harmer hat mit Kardinal Ernest Simoni gesprochen und war auch bei der feierlichen Verleihung des Ordens.

Buchtipp: Mimmo Muolo, „Ernest Kardinal Simoni – Leben und Leiden im kommunistischen Albanien“, Karolinger Verlag

Ziegen für die Versöhnung – Caritas-Arbeit in Burundi

Die aktuelle Anti-Hunger-Kampagne der Caritas nimmt die vergessene Krise in Burundi - im Herzen Afrikas - in den Fokus. Die katholische Hilfsorganisation unterstützt dort unterernährte Kinder, Flüchtlinge sowie Witwen. Etwa 400 Frauen erhalten so jährlich eine Ziege und damit die Möglichkeit, ein eigenes Einkommen für ihre Familie zu erwirtschaften. Denn: Nach Jahrzehnten von Massakern und Konflikten, sind es heute vor allem Armut und Hunger, die das Land prägen.
Und was diese Ziegen außerdem mit der Versöhnung der beiden ehemals verfeindeten Volksgruppen im Land, Hutus und Tutsis, zu tun haben - das hat Kerstin Tretina im Zuge einer Journalistenreise der Caritas Österreich herausgefunden. Die Reise wurde im Rahmen des MIND-Projektes der Europäischen Union kofinanziert.

Das Jahr der Revolte – 1968 aus christlicher Sicht

Im Jahr 1968 wird in der US-amerikanischen Stadt Memphis der Baptistenpastor und Bürgerrechtskämpfer Martin Luther King ermordet. Und Studierende protestieren gegen das Establishment - in Paris, München, Berlin … in Wien in etwas abgeschwächter Form.
Die freie Liebe wird propagiert, ausgerechnet in dem Jahr, in dem Papst Paul VI. die sogenannte Pillenenzyklika herausbringt. Und ein junger Theologe namens Joseph Ratzinger macht an der Universität Tübingen prägende Erfahrungen. - Judith Fürst unternahm 50 Jahre danach eine Zeitreise in das legendäre Jahr 1968, begleitet von prominenten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.

„Der Herr ist unsere Gerechtigkeit“ – Bibelessay zu Jer 23, 1-6

Propheten sind keine Wahrsager, sie haben vielmehr die Gabe, Zukunftsszenarien zu zeichnen. Die ersten Verse des dritten Kapitels im Buch Jeremia (aus dem Alten bzw. Ersten Testament) zeichnen ein positives Szenario: Gerechtigkeit wird herrschen, ein weiser Regent wird an die Macht kommen. Perspektiven wie diese haben auch heute, Jahrtausende nachdem sie entwickelt wurden, nichts von ihrer Attraktivität verloren. Einen Essay zu diesem Bibeltext, der am 16. Sonntag im Jahreskreis als Lesung in den katholischen Gottesdiensten vorgesehen ist, hat der katholische Theologe und Judaist Wolfgang Treitler gestaltet.

Bibelessay zu Jer 23, 1-6

Moderation: Brigitte Krautgartner

Lebenskunst 22.7.2018 zum Nachhören:

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