Neuer Superintendent in der Steiermark

Themen: Amtseinführung von Wolfgang Rehner; Aussstellung „Zeig mir deine Wunde“; Adalbert Stifter am Stiftsgymnasium Kremsmünster; Bibelessay von Martin Jäggle

Ermutigen, nicht verwalten – Wolfgang Rehner, neuer evangelischer Superintendent der Steiermark

Die evangelische Kirche in der Steiermark hat einen neuen Superintendenten (was in etwa dem Amt eines katholischen Diözesanbischofs entspricht): Wolfgang Rehner. Mit Anfang September hat er sein Büro in Graz bezogen, am 23. September wird er von Bischof Michael Bünker in der Grazer Heilandskirche offiziell in sein Amt eingeführt. Er folgt damit Superintendent Hermann Miklas nach, der in Pension gegangen ist.

Lebenskunst
Sonntag, 23.9.2018, 7.05 Uhr, Ö1

Schon am 10. März ist der 56-jährige Wolfgang Rehner von den Delegierten der Superintendentialversammlung im zweiten Wahlgang gewählt worden. Mit ihm hatten sich noch drei weitere Pfarrer um das Amt beworben.

Hinweis:
Die Amtseinführung des Steiermärkischen Superintendenten Wolfgang Rehner wird am 23.9.2018 ab 14.30 Uhr live aus der Heilandskirche Graz im Programm ORF 2/Steiermark übertragen.

Rehner ist in Siebenbürgen als Sohn des evangelischen Stadtpfarrers von Sibiu/Hermannstadt in die dortige rumäniendeutsche Minderheit geboren, hat Theologie studiert und in Rumänien zwei Pfarren betreut, bevor er 1996 - also vor 22 Jahren - nach Österreich gekommen ist: und zwar damals als Pfarrer in die obersteirische „Toleranzgemeinde“ Ramsau, eine jener evangelischen Gemeinden früherer Geheimprotestant/innen, die infolge des Toleranzpatents Joseph II. ab 1781 offiziell auftreten konnten. In den vergangenen vier Jahren war Wolfgang Rehner amtsführender Pfarrer in Salzburg-Nördlicher Flachgau. Vorerst einmal schließt sich also mit seiner Übersiedelung zurück in die Steiermark der Kreis für Rehner wieder. Susanne Krischke wollte wissen, wie der neue Superintendent sein Amt anlegen möchte, was ihm besonders wichtig ist und welche Vorstellungen er für seine Diözese hat. - Gestaltung: Susanne Krischke

Berührende Verwundungen – Ausstellung „Zeig mir deine Wunde“ im Dom Museum Wien

„Zeig mir deine Wunde“: Diesen Titel der zweiten Sonderausstellung seit der Neueröffnung vor einem Jahr veranschaulicht das Dom Museum Wien bereits auf seiner Häuserfrontseite hin zum Stephansplatz. Nicht nur für die Besucher der ab 20. September zugänglichen Schau ist die großflächige Darstellung des von Pfeilen durchbohrten heiligen Sebastian nicht zu übersehen.

Dass sich das Museum mit seiner Sammlung, die von mittelalterlicher Sakralkunst bis zur zeitgenössischen „Sammlung Otto Mauer“ reicht, dem Thema der Verwundbarkeit widmet, ist „aufgelegt“, wie Museumsdirektorin und Kuratorin Johanna Schwanberg erklärt. Neben Werken aus eigenen Beständen konnte das Dommuseum für die epochenübergreifende Ausstellung auf hochkarätige Leihgaben zurückgreifen. Für Schwanberg ist Verwundbarkeit eine „anthropologische Kategorie“, das Thema berühre alle, nicht zuletzt aufgrund politischer Entwicklungen und von Terroranschlägen – und werde von der Sakralkunst ebenso aufgegriffen wie von nicht religiösen Künstlern. Leitmotivisch für die Schau sei der Aspekt des Herzeigens der Wunde „im Sinn des Stehens zur eigenen Verletzlichkeit, aber auch der Öffnung dem anderen gegenüber“. – Gestaltung: Martin Gross

Prägende Jahre eines Dichters – Adalbert Stifter am Stiftsgymnasium Kremsmünster

Ein literarischer Jahresregent des Jahres 2018 ist Adalbert Stifter, Ende Jänner hat sich sein Todestag zum 150. Mal gejährt. Und vor genau 200 Jahren - im Jahr 1818 - ist er als sogenannter Lateinschüler in das Stiftsgymnasium von Kremsmünster gekommen. Diesen prägenden Jahren ist eine kleine aber feine Sonderausstellung im Benediktinerstift von Kremsmünster gewidmet. Brigitte Krautgartner hat sich von Kurator P. Daniel Sihorsch durch die Ausstellung führen lassen - und viel Wissenswertes über den Autor, Maler und Pädagogen Stifter erfahren. Von seinen Schulnoten bis hin zu dem Schatten, der das Leben des Paares Adalbert und Amalia Stifter wohl entscheidend mitgeprägt hat.

Der Gerechte ist unbequem – Bibelessay zu Weish 2, 1a.12.17 - 20

Das “Buch der Weisheit“ wurde etwa 50 v Chr auf Griechisch wahrscheinlich im ägyptischen Alexandria von einem hellenistisch geprägten Juden verfasst. Es ist nicht Teil der jüdischen Bibel, auch für Evangelische zählt es nicht zum Alten oder Ersten Testament. Wohl aber für die katholische und die orthodoxen Kirchen. Ein Ausschnitt daraus wird in den römisch-katholischen Messfeiern des 25. Sonntags im Jahreskreis gelesen. In der Lebenskunst stellt Martin Jäggle dazu Überlegungen an. Er ist katholischer Theologe, emeritierter Professor für katholische Religionspädagogik an der Uni Wien und Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit.

Bibelessay zu Weish 2,1a.12.17 – 20

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 23.9.2018 zum Nachhören:

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