Erzdiözese Wien: 150.000 Euro Defizit im Vorjahr

Die Erzdiözese Wien hat 2014 laut Kathpress ein Defizit von knapp 150.000 Euro hinnehmen müssen. Das geht aus dem jüngst veröffentlichten Rechenschaftsbericht der Erzdiözese hervor.

Dieser Tage wurde auf der diözesanen Website der neue Rechenschaftsbericht veröffentlicht. Darin wird deutlich, dass Erträgen von 126,7 Millionen Euro Aufwendungen von 128,2 Millionen Euro gegenüberstehen. Unter Hinzurechnung von Finanzerfolgen bzw. Abzügen aufgrund der Bildung von Rücklagen schließt die Erzdiözese Wien das Jahr 2014 mit einem Defizit von knapp 150.000 Euro ab. In den vergangenen Jahren hatte die Erzdiözese stets Überschüsse erzielt. 2013 wies sie noch einen Gewinn von rund 900.000 Euro aus.

Seelsorge prioritär

2014 kam mit 98,5 Mio. Euro der Großteil der Erträge - konkret 77,7 Prozent - aus den Kirchenbeiträgen. Das sind in absoluten Zahlen 98,5 Millionen Euro. Der Rest setzte sich aus Entschädigungsleistungen der Republik für Enteignungen während der NS-Zeit, aus Miet- und Pachtverträgen sowie anderen kirchlichen Tätigkeiten zusammen.

Der Großteil der Finanzmittel kommt der Seelsorge zugute, wie Kathpress am Montag berichtete. Knapp die Hälfte - 46 Prozent - fließt in die Pfarren (Personalkosten: 24 Prozent; Mittel für ordentlichen Pfarrhaushalt: 15,5 Prozent; bauliche Zwecke: 6,2 Prozent). Weitere 22,6 Prozent werden für andere seelsorgliche Aufgaben und Dienste verwendet. Demgegenüber werden für Bildung, Kunst und Kultur 8,7 Prozent aufgewendet, für soziale Aufgaben 3 Prozent und für Entwicklungshilfe 0,9 Prozent. Rund 19 Prozent werden für die Verwaltung auf Diözesanebene (Gehälter, Betriebskosten etc.) aufgewendet.

Viele Ehrenamtliche

Stellt man die Summe der Kirchenbeiträge den Aufwendungen für die Pfarren und sonstige pastorale Tätigkeiten (insgesamt 87,7 Millionen Euro) gegenüber, wird deutlich, dass für die Seelsorge am meisten ausgegeben wird. Für die 1,2 Millionen Katholiken in den 660 Pfarrgemeinden der Erzdiözese Wien sind 900 Priester im Einsatz. 1.140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich hauptberuflich für die Aufgaben der Erzdiözese, wozu u.a. auch die Erhaltung von 1.600 kirchlichen Gebäuden gehört.

Anlässlich des Rechenschaftsberichtes erklärte Finanzdirektor Josef Weiss: „Nur durch die Unterstützung der Kirchenmitglieder, sei es durch den Kirchenbeitrag, ehrenamtliche Mitarbeit oder durch Spenden, ist die Arbeit der Kirche möglich.“

religion.ORF.at/APA/KAP

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