Medien: Computer von Vatikan-Finanzrevisor gehackt
Der 66-Jährige ist für Rechnungsprüfung der Dikasterien (Ämter) der römischen Kurie zuständig. Der Computer soll angeblich in den letzten Wochen gehackt worden sein. Milone, der viele Jahre in führender Position bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte tätig war, bevor ihn der Papst im Juni zum vatikanischen Finanzrevisor ernannte, reichte Klage bei der Gendarmerie im Vatikan ein, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA am Freitag berichtete. Ermittlungen seien im Gange, wie es hieß.
„Haben dazu nichts zu sagen“
„Wir haben dazu nichts zu sagen“, erklärte die vatikanische Pressestelle zu den Medienberichten. Mit einem Erlass vom 24. Februar 2014 hatte Papst Franziskus eine neue Koordinierungsstelle für die wirtschaftlichen und administrativen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls und des Vatikanstaats errichtet. Zu ihren gehören der vom Münchener Kardinal Reinhard Marx koordinierte Wirtschaftsrat, das Wirtschaftssekretariat (Wirtschaftspräfektur), dem der australische Kardinal George Pell vorsteht, sowie der Generalrevisor.
Der Finanzrevisor hat die Aufgabe, die Rechnungsprüfung der Römischen Kurie, der mit dem Heiligen Stuhl verbundenen Einrichtungen und des Staates der Vatikanstadt durchzuführen. Bis Juni dieses Jahres wurden die Arbeiten im Rahmen der Tätigkeit der Wirtschaftspräfektur erledigt.
Laut den Statuten des Postens hat der Generalkontrollor dem Vatikan zufolge „volle Autonomie und Unabhängigkeit“ und wird von zwei Stellvertretern bei seinen Aufgaben unterstützt. Die Finanzen des Vatikan wurde lange nicht nach modernen Verfahrensweisen geführt, was bisweilen zur Unterschlagung von Mitteln führte. Die Einführung moderner Methoden durch Papst Franziskus stieß in Teilen der Kurie auf Vorbehalte, da dies alte Gewohnheiten durcheinanderbringt.
religion.ORF.at/KAP/APA