Muslimische Vereine bestürzt über Anschläge

Österreichische muslimische Verbände haben sich am Mittwoch bestürzt über die Attentate gezeigt, die zuletzt „im Namen des Islam“ verübt wurden.

„Mit der Geiselnahme in der Kirche von Saint-Etienne-du-Rouvay und dem grauenhaften Mord an einem katholischen Priester nimmt die Gewalt im Namen der Religion einen traurigen Höhepunkt und zeigt erneut ihre hässliche Fratze“, so die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) in einer Aussendung vom Mittwoch.

„Trauer und Mitgefühl“

„Unsere Trauer und unser Mitgefühl gelten dem verstorbenen Pater Jacques Hamel, den Verletzten und der gesamten christlichen Gemeinde. Wir verurteilen diese abscheuliche Gewalttat“, formulierte die Vorsitzende der MJÖ, Canan Yasar in dem Text. „Gleichzeitig müssen wir mehr denn je zusammenstehen. Die Attentäter dürfen nicht ihr Ziel erreichen, indem sie die Gesellschaft spalten und die Menschen zu Misstrauen, Angst und Hass anstiften“ so Yasar weiter.

„Vielmehr brauchen wir in diesen schweren Tagen Zusammenhalt und Einheit über die Grenzen aller Religionen und aller Weltanschauungen hinweg. Vereint stehen wir gegen jegliche Form von Gewalt, egal von wem sie kommt und gegen wen sie gerichtet ist“, so die MJÖ-Vorsitzende abschließend.

TKG: Terror richtig diagnostizieren

Auch die Türkische KULTURgemeinde in Österreich (TKG) meldete sich per Aussendung zu den Anschlag zu Wort: Vorstand und Mitglieder seine „in tiefster Trauer und bekunden hiermit ihr herzlichstes Beileid den Familien der Opfer, den Freunden und Bekannten in Saint-Etienne-du-Rouvay und der gesamten katholischen Kirche“.

„Der IS-Terror hat mehrere Väter und Mütter, und man sollte hier diesen abscheulichen IS-Terror richtig diagnostizieren und die Bevölkerung unter dem Vorwand ‚Aufklärung‘ nicht manipulieren bzw. die Wahrheit im Schatten lassen“, so die TKG. Man solle sich nicht der „besseren Traditionen entledigen: nämlich der Vernunft, der Aufrechterhaltung des ethischen Prinzips und der Suche nach unabhängigen Beweisen in Zeiten von Konflikten“.

„Wir sollten nicht auf diese schlimmen Traditionen zurückgreifen: nämlich auf das imperiale Vorrecht, auf Intervention, unterstützt durch ein tief sitzendes rassistisches Vorurteil sowie durch eine armselige Berücksichtigung der Geschichte ihrer eigenen Kulturen.“ Die „Sümpfe, die seit Jahren für den IS-Terror vorbereitet wurden, verfolgen das Ziel, mit diesen pseudo-islamischen Terrormilizen die Infrastruktur und das Zusammenleben der Menschen zu zerstören“, so die Türkische KULTURgemeinde. Hier dürfe man nicht falsch und eindimensional pauschalisieren.

KAICIID: „Tiefes Mitgefühl“

Der Verwaltungsrat des Wiener König-Abdullah-Dialogzentrums (KAICIID), bestehend aus Vertretern der fünf Religionen - Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum, – drückt „sein tiefes Mitgefühl für die Opfer und deren Familien der jüngsten Anschläge in Saint-Etienne-du-Rouvray in Frankreich, in Würzburg und Ansbach sowie in Kabul und Afghanistan, aus“, so eine Erklärung vom Mittwoch.

„Wir sind von den weltweit zahlreichen Anschlagserien in den letzten Tagen und Wochen und die steigende Anzahl an unschuldigen Menschen, die ihr Leben aufgrund sinnloser Gewalttaten verloren haben, bestürzt und zutiefst betroffen und bekunden deren Familienmitgliedern und Freunden unser Mitgefühl“ Die Terroristen richteten ihre Anschläge gegen Menschen, die anders seien als ihre Peiniger.

„Der brutale Mord eines Priesters in der Normandie, eines religiösen Predigers, der sein Leben seinem Glauben und der Gemeinschaft gewidmet hatte, ist eine erneute Demonstration von Gewalttaten, die im Namen von Religionen verübt wurden und damit die Grundsätze jeder Religion verletzen“, so das KAICIID.

religion.ORF.at

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