„Fairer Nikolaus“ besucht Politiker und Prominente

Rund um den am Mittwoch gefeierten Nikolaustag machen diese Woche Nikoläuse der Katholischen Männerbewegung (KMB) auf die Adventsammlung der KMB-Hilfsaktion „Sei so frei“ aufmerksam.

Dafür wird in den österreichischen Pfarren am zweiten oder dritten Adventsonntag gesammelt. Der „Faire Nikolaus“ - er ist ausgestattet mit Fairtrade-Schokolade - besucht in Wien, Graz, Linz und Eisenstadt Prominente und trägt hier seine Botschaft weiter. Eingesetzt werden die Spenden der Aktion dieses Jahr für Schulbauten in Uganda.

In Wien kam der faire Nikolaus am Montag nach Abstechern ins Parlament, in die Apostolische Nuntiatur sowie zu seinem Amtskollegen Militärbischof Werner Freistetter um 15.45 Uhr per Schiff zum Schwedenplatz, von wo aus er mit einer Kinderprozession durch die Rotenturmstrasse zum Stephansplatz zog. Vor dem Stephansdom fand dann um 16.20 Uhr eine Kindersegnung durch Dompfarrer Toni Faber statt.

Nikoläuse bei Politikern und Flüchtlingen

Angesagt hat sich der Nikolaus auch in Linz bei Landeshauptmann Thomas Stelzer, dessen Stellvertreter Michael Strugl und Bürgermeister Klaus Luger sowie bei Diözesanbischof Manfred Scheuer und den Spitzen von Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, OÖ Versicherung, Raiffeisen-Landesbank und Energie AG. In Graz erwarten Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und die jungen Flüchtlinge im Grazer Quartier „Welcome“ demnächst bischöflichen Besuch; in Eisenstadt Landeshauptmann Hans Niessl, sein Stellvertreter Hans Tschürz und Bürgermeister Thomas Steiner.

Der Heilige Nikolaus stehe für Mut, Freiheit, Würde, Solidarität und Gerechtigkeit - allesamt Prinzipien, die auch die entwicklungspolitische Aktion „Sei so frei“ verfolgt, heißt es seitens der Männerbewegung.

Frühchristlicher Heiliger

Nikolaus war wahrscheinlich im 4. Jahrhundert Bischof von Myra (heute: Demre) im kleinasiatischen Lykien in der heutigen Türkei. Als Sohn reicher Eltern soll er sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben. Schiffer und Geschäftsleute aus Bari brachten die Gebeine des Heiligen 1087 aus Myra ins süditalienische Bari, wo sie bis heute ruhen.

Um den Heiligen - einer der am meisten verehrten der Christenheit - ranken sich zahlreiche Legenden. Nach einer davon erweckte Nikolaus drei ermordete Schüler wieder zum Leben. Einer anderen Legende nach schenkte er drei Mädchen heimlich Gold für die Aussteuer, um sie vor der Tempelprostitution zu retten.

Brauch aus dem Mittelalter

Der Brauch, den Nikolaus speziell zu den Kindern zu schicken, stammt aus dem Mittelalter: Klosterschüler wählten am Vorabend des Festes einen „Kinderbischof“. Abt oder Bürgermeister gaben die Herrschaft für einen Tag symbolisch in die Hände der Kinder. Der „Kinderbischof“, bekleidet mit einer Mitra und den Gewändern eines Bischofs, „visitierte“ die Klosterschule und tadelte oder belohnte mit Süßigkeiten.

In den vergangenen Jahren haben kirchliche Organisationen Initiativen gestartet, um das Andenken des Heiligen zu fördern und vom aus dem US-amerikanischen Raum importierten „Santa Claus“ der Werbung abzugrenzen. Auch „Santa Claus“ geht natürlich auf den Heiligen Nikolaus zurück; allerdings musste er im reformiert-presbyterianischen Raum wegen der scharfen Ablehnung der Heiligenverehrung aller Attribute entkleidet werden, die dem katholischen Denken entsprechen.

religion.ORF.at/KAP

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