Caritas: Wirte starten „Essen für die Gruft“-Challenge

Essen für den guten Zweck: Wiener Wirte unterstützen ab sofort die Caritas-Obdachloseneinrichtung Gruft. Bei der heute gestarteten „Essen für die Gruft“-Challenge sammeln Wirte Spenden für Obdachlose und geben ihr soziales Engagement von Wirt zu Wirt weiter.

Die erste Staffelübergabe erfolgte bereits: Hawidere-Wirt Bertl Windisch nominierte Lukas Lang von der Völlerei am Yppenplatz. Für Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, mache die Challenge doppelt satt: „Die Gäste in den Wirtshäusern, aber auch die Gäste in der Gruft.“

Die Hilfe sei das ganze Jahr nötig, da es auch Obdachlosigkeit an 365 Tagen im Jahr gäbe, so Schwertner beim heutigen Pressetermin in Gruft. Und er versprach: „Wir geben niemanden auf. Wir versuchen zu helfen, dort wo Hilfe dringend gebraucht wird.“

Menschenschlangen werden länger

Dass die Hilfe dringend gebraucht wird, zeigten laut Schwertner aktuelle Zahlen aus der Gruft: „Allein 2017 hat die Gruft mehr als 127.600 warme Mahlzeiten ausgegeben.“ Die Schlange der Menschen, die sich um Essen anstellen, werde länger und nicht kürzer. Denn „das Leben ist gerade im Winter für obdachlose Menschen die härteste Zeit des Jahres“, so Schwertner.

Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner

kathbild/Franz Josef Rupprecht

Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien Klaus Schwertner

Dieser Trend setzt sich seit Winterbeginn fort mit knapp 25.000 warmen Speisen, fast 4.000 Nächtigungen und 2.390 Meldungen am Kältetelefon. Allein der Canisbus - der mobile Suppenbus der Caritas - versorgte 2017 insgesamt 90.821 Menschen mit heißer Suppe. Der Louisebus - die fahrende Arztpraxis der Caritas - verarztete mehr als 8.300 Menschen.

Für Schwertner sei es auch deshalb ein besonderer Tag, weil „heute hat ein Obdachloser zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder in einem Bett geschlafen“ hat. Für den Caritas Wien-Generalsekretär ein Zeichen, dass es gelungen war, mit Hilfe von Gruft, Kältetelefon und mobiler Sozialarbeit, Vertrauen zu schaffen und zu helfen.

Unterstützung durch Benefizessen

Ziel der „Essen für die Gruft“-Challenge der Caritas ist es, dass sich möglichst viele der knapp 7.700 Wiener Wirte, Gastronomen, Cafetiers, Würstelstandbesitzer oder Restaurantbetreiber an der Aktion beteiligen. Symbolisch wird dabei die Gruft-Schürze unter den Gastronomen weitergereicht. Langfristige Hilfe soll so ermöglicht werden.

Am 27. Jänner startet Lukas Lang von der Völlerei am Yppenplatz mit einer „Kässpätzle Partie“, bei der ein Teil der Einnahmen gespendet wird. Das Spenden-Event wird danach immer am letzten Samstag im Monat wiederholt. Hawidere-Wirt Bertl Windisch lädt Ende Mai zu einem Burger-Benefizessen. „Der komplette Erlös geht dabei an die Gruft“, sagte Windisch.

religion.ORF.at/KAP

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