Iran: Härte gegen „Anti-Kopftuch-Demonstrantinnen“
„Das Kopftuch in der Öffentlichkeit abzunehmen ist gegen das Gesetz und die islamische Pflicht und daher eine eindeutige Straftat“, sagte Teherans Staatsanwalt Abbas Jafar Dolatabadi am Mittwoch. Er bestätigte, dass mindestens eine Demonstrantin festgenommen und eingesperrt worden sei. Die Staatsanwaltschaft werde diesbezüglich „ihre Pflicht konsequent erfüllen“, warnte Dolatabadi nach Angaben der Nachrichtenagentur Ilna.
Allmählich Problem für Staat
Bis jetzt sollen ein Dutzend Frauen an der Aktion mit dem Stock teilgenommen haben. Für den Staat werden diese „Anti-Kopftuch-Proteste“ in Teheran und anderen Städten allmählich zu einem ernsten Problem.
Die erste „Anti-Kopftuch-Demonstrantin“ war die 31-jährige Vida Movahed. Sie wurde Ende Dezember auf der Enghelab-Straße in Teherans Stadtmitte festgenommen und nach einem Monat Haft am Montag wieder freigelassen. Die zweite war Nargess Husseini, die am Montag festgenommen und in ein Gefängnis südlich von Teheran eingesperrt wurde. Unklar ist, was mit den anderen Frauen passiert ist.
religion.ORF.at/APA/dpa
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