Missio Österreich: Frauen durch Perspektiven stärken

Missio Österreich will „auf konkrete Hilfe vor Ort in Afrika, Asien und Lateinamerika“ setzen, um Frauen zu stärken und ihnen neue Perspektiven für ihr Leben zu bieten, so das katholische Missionswerk in einer Aussendung vom Donnerstag.

„Die Position der Frau in Afrika, Asien und Lateinamerika muss gestärkt werden“, so Jutta Becker, Head of International Projects bei Missio Österreich, anlässlich des Internationalen Frauentags. Es brauche Sensibilisierung für die Benachteiligung von Frauen und konkrete Schritte, um die Frauen zu „empowern“ und ihnen eine Starthilfe für die Zukunft zu geben.

„Wir wollen gemeinsam mit unseren kirchlichen Projektpartnern vor Ort die Frauen bestärken und ihnen vermitteln, dass sie wertvoll sind und selbst bestimmen können.“ Bildung ist für die Missio-Expertin ein „Schlüsselelement“ im Empowerment von Frauen.

Nähen für die Zukunft

In einem Flüchtlingscamp in Ruanda hat Missio Österreich mit der Diözese Gikongoro einen konkreten Weg gefunden, um Frauen zu stärken. Junge kongolesische Frauen, die aus ihrem Heimatland geflohen sind, würden hier eine Ausbildung bekommen, damit sie ein Fundament für ihre Zukunft legen können, wie Missio berichtete.

Eine junge Frau an der Nähmaschine in Ruanda

Missio/Jutta Becker

Ausbildung zur Näherin in einem Flüchtlingscamp in Ruanda

„Die Frauen bekommen eine unglaubliche Kraft für ihr tägliches Leben, weil sie plötzlich wieder einen Sinn in ihrem Leben sehen“, so Becker. Die Frauen lernen in von Missio gebauten Räumen nähen und können sich zu Kleinstunternehmen zusammenschließen. Diese konkrete Weiterbildung und „Starthilfe in die Selbstständigkeit“ unterstütze die Frauen, nach ihrer Rückkehr in die Heimat schnell Fuß zu fassen und gleichzeitig in ihrem Land etwas beizutragen, so Becker.

Neben einer Nählehre können Frauen auch eine Ausbildung zur Automechanikerin oder Frisörmeisterin machen. „In ihrer Heimat tobt der Krieg, die Menschen sind in Lebensgefahr. Durch dieses Programm können die Frauen davon etwas Abstand nehmen und stärker ihren Blick in die Zukunft richten“, so die Missio-Expertin.

Kampf gegen moderne Sklaverei

Moderne Sklaverei ist in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas ein „brennendes“ Thema, sagt Becker. In Zusammenarbeit mit Projektpartnerin Schwester Aruna George in Indien rettet Missio Österreich junge Mädchen vor Zwangshochzeiten, Kinderarbeit und sexueller Ausbeutung: „Schwester Aruna geht in verschiedene Communities und Dörfer und klärt die Menschen darüber auf, dass Mädchen ein Recht haben, über sich selbst zu bestimmen.“ Die Ordensfrau hat eine Hotline für Mädchen eingerichtet, um den Opfern schnell helfen zu können.

Projektpartnerin Sophie Otiende in Kenia bietet mit Unterstützung von Missio Österreich ähnliche Hilfe: Mit ihrem Team der Organisation HAART schafft Otiende Bewusstsein für Menschenhandel, begleitet Opfer moderner Sklaverei und bietet den Frauen Zuflucht.

Otiende wurde als Jugendliche selbst Opfer von Menschenhandel und setzt sich jetzt für Frauen ein, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben: „Im Fokus der Arbeit von Sophie Otiende steht wiederum vor allem das Empowerment der Frauen. Ohne Bildung und konkrete Perspektiven gibt es für diese Frauen keine Zukunft“, so Becker.

religion.ORF.at

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