„Goldene Stunde“: Orgelmusik bei Sonnenuntergang

In der Wiener Jesuitenkirche bringen internationale Organistinnen und Organisten bis 30. September jeden Sonntag die Orgel zum Klingen. Die Beginnzeit ist abgestimmt auf den Einfall des Sonnenlichts in die Kirche, die dann golden leuchtet.

Die Jesuitenkirche wurde ab den 1980er Jahren als bedeutendes barockes Kultur- und Baudenkmal revitalisiert und ab dem Jahr 2000 von dem deutschen Orgelbauer Hartwig Späth eine neue Orgel errichtet. Sie ist die einzige französisch-symphonische Orgel in Wien. Sie passt sich in den 1704 vom Jesuitenbruder Andrea Pozzo gestalteten Kirchenraum ein, der vom Tageslicht unterschiedlich ausgeleuchtet wird.

Orgel der Jesuitenkirche in Wien im "goldnenen Licht"

P. Friedrich Sperringer, SJ

Die Orgel der Jesuitenkirche erscheint zu einer bestimmten Tageszeit in einem goldenen Licht.

Veranstaltungshinweis

Orgelkonzertreihe „Zur Goldenen Stunde“ jeden Sonntag um 18.20 Uhr in der Jesuitenkirche Wien, Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1, 1010 Wien. Bis 30. September. Eintritt frei, Spende erbeten.

Musik aus zwei Jahrhunderten

Seit 2013 wird in den Sommermonaten dieses Festival für symphonische Orgelmusik organisiert, um die zu „Unrecht selten gespielten Kompositionen neu erlebbar“ zu machen, wie es in einer Aussendung heißt. Unter der Überschrift „Jeden Sonntag ein Meisterwerk“ können die Gäste in den „Kosmos symphonischer Orgelmusik“ eintauchen und die Vielfalt des Orgelschaffens der letzten zwei Jahrhunderte hautnah erleben.

Internationale Organistinnen und Organisten spielen jeden Sonntag um 18.20 Uhr, bei beginnendem Sonnenuntergang, Orgelliteratur der Romantik und der Moderne. So wird beispielsweise am 12. August die „Star Wars“-Suite des Filmmusik-Komponisten John Williams zu hören sein. Der sonntägliche Orgelzyklus stellt nach Angaben des Hauptorganisten der Jesuitenkirche und Organisators Roman Hauser eines der größten „und stilistisch unkonventionellsten Festivals im gesamten deutschsprachigen Raum“ dar.

Orgel der Jesuitenkirche in Wien im "goldnenen Licht"

P. Friedrich Sperringer, SJ

Internationale Künstlerinnen udnd Künstler spielen hauptsächlich zeitgenössische Werke.

Französisch-romantische Vorbilder

„Klanglich orientiert sich die Orgel an französisch-romantischen Vorbildern, im Sinne des französischen Orgelbauers Aristide Cavaille-Coll, der im 19. Jahrhundert die bedeutendsten Orgeln Frankreichs schuf“, heißt es zur Erklärung der Orgel auf der Website der Organisatoren. Das in Österreich einzigartige Orgelgehäuse wurde unter Wiederverwendung historischer Teile komplett neu gefertigt und in die Architektur eingepasst.

Der Eintritt ist frei, im Anschluss an die Konzerte gibt es die Möglichkeit zu persönlichen Begegnungen mit den Künstlerinnen und Künstlern im Garten bei einem Glas Wein.

religion.ORF.at

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