Rom: Beratungen zur Umnutzung von Kirchen

Mit der Umwidmung von Kirchen soll sich Ende November ein internationaler Kongress in Rom befassen. An der Konferenz vom 29. bis 30. November sollen auch Experten von Bischofskonferenzen in Europa, Nordamerika und Ozeanien teilnehmen.

Wie der Päpstliche Kulturrat in Rom mitteilte, geht es bei dem Treffen unter dem Titel „Wohnt Gott hier nicht mehr?“ sowohl um die Aufgabe von Kirchengebäuden wie überhaupt um einen nachhaltigen Umgang mit kirchlichen Kulturgütern.

Kirchen mit unterschiedlichen Besitzern

Die Veranstaltung organisiert der Päpstliche Kulturrat gemeinsam mit der Italienischen Bischofskonferenz und der Päpstlichen Gregoriana-Universität.

In Italien seien rund 65.000 Kirchen im Besitz von Pfarren und Diözesen, so der neue Präsident der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls (APSA) und frühere Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz (CEI), Bischof Nunzio Galantino, laut einem Bericht des vatikanischen Nachrichtenportals „Vatican News“. Hinzu kämen solche in staatlichem oder Privatbesitz.

Umnutzung auch in Wien bereits erfolgt

Zu einer möglichen Zahl aufzugebender Kirchen in Italien wollte Galantino demzufolge nichts sagen. Dazu gebe es noch keine systematischen Untersuchungen. Eine Lösung, bei der für Kirchen Eintrittskarten verkauft würden, käme für ihn jedoch nicht in Betracht, so der APSA-Präsident.

Die Umnutzung von Kirchen ist auch eines der Themen des spirituell und strukturell ausgerichteten Erneuerungs- und Entwicklungsprozesses der Erzdiözese Wien, „Apg 2.1“. Kardinal Christoph Schönborn erinnerte in der jüngsten Ausgebe der Monatszeitschrift „Datum“, das bereits mehrere wenig frequentierte Kirchengebäude in Wien an orthodoxe Gemeinden abgegeben worden seien.

„Es blüht sehr viel christliches Leben in Wien, das nicht direkt zur katholischen Kirche gehört“, so der Wiener Erzbischof. Das aus katholischen Gotteshäusern orthodoxe würden, sei ihm „lieber, als wenn dort ein Shoppingcenter oder ein Pub hineinkommt“.

religion.ORF.at/KAP