Moscheen: Olgun machte Zugeständnisse an Kritiker

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), Ibrahim Olgun, hat nach der Aufregung um geschlossene Moscheen Zugeständnisse an interne Kritiker gemacht.

Künftig sind auch Vertreter der Arabischen Kultusgemeinden im höchsten Gremium, dem Obersten Rat, vertreten, berichtete er der APA. Zudem vertreten nun auch die Vizepräsidenten die IGGÖ offiziell nach außen.

IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun

APA/Hans Punz

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), Ibrahim Olgun, hat nach der Aufregung um geschlossene Moscheen Zugeständnisse an interne Kritiker gemacht

Interne Angriffe auf den Präsidenten

Nach der vorübergehenden Schließung von Moscheen durch die Regierung war Olgun von Gegnern in der IGGÖ, etwa IGGÖ-Vizepräsident Abdi Tasdögen, angegriffen worden.

Dem Präsidenten wurde etwa vorgeworfen, Mitschuld an der Situation zu tragen. Ein Neuwahlantrag bei einer außerordentlichen Schuraratssitzung Ende Juni wurde zwar abgelehnt. Allerdings verständigte man sich auf eine Evaluierung der IGGÖ-Verfassung.

Man wolle die Strukturen der IGGÖ „den Herausforderungen der Zeit“ anpassen, hieß es danach. Hierfür wird eigens eine Kommission eingerichtet. Was bereits evaluiert wurde, sind die Befugnisse des Präsidenten: Nun darf auch etwa Vizepräsident und Olguns Kritiker Tasdögen die Glaubensgemeinschaft offiziell vertreten. Die Änderung sei schon dem im Bundeskanzleramt angesiedelten Kultusamt gemeldet worden, so Olgun.

Oberster Rat mit Kritikern Olguns

Auch der 15-köpfige Oberste Rat wurde neu zusammengesetzt - und mit Kritikern Olguns bestückt, die zuvor nicht darin vertreten waren. So erhielt die Arabische Kultusgemeinde, deren Moscheen von der Schließung betroffen waren, einen Sitz.

Weitere gingen an die Multikulturelle Kultusgemeinde und die Union Islamischer Kulturzentren. Auf Plätze verzichtet haben dafür der türkische Moscheenverein ATIB, dem Olgun angehört, die Islamische Föderation und die Bosnische Kultusgemeinde.

Olgun hofft durch die Änderungen auf „bessere, vielfältigere Strukturen“ in der Islamischen Glaubensgemeinschaft und eine Verbesserung des Klimas in der IGGÖ.

religion.ORF.at/APA

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