Caritas gab 2017 am meisten Geld für Pflege aus

Mit exakt 918,636 Millionen Euro hat die Caritas Österreich im vergangenen Jahr bedürftige und notleidende Menschen unterstützt. Der Großteil floss in die Bereiche Pflege und Hospiz, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht der Caritas hervorgeht.

Genau 281,117 Millionen Euro gab die Caritas für Pflege und Hospiz aus, 192,686 für die Betreuung von Menschen mit Behinderungen und 191,721 Millionen Euro betrafen die Bereiche Asyl, Migration und Integration.

Laut Wirkungsbericht der Caritas Österreich beliefen sich die Einnahmen im Vorjahr auf exakt 923,437 Millionen Euro. Knapp 68 Millionen Euro davon stammen aus Spenden. Das Gros der Mittel, 697,972 Millionen Euro, kommt aus Entgelten für Dienstleistungen. Weitere 106,041 Millionen Euro stammen aus Subventionen und Zuschüssen der öffentlichen Hand sowie aus kirchlichen Beiträgen. 7,127 Millionen Euro wandte die Organisation für Spendenbeschaffung und 36,344 Millionen Euro für Administration und Infrastruktur auf.

Not hat unterschiedliche Gesichter

Die Welt sei komplizierter geworden, „daher dürfen wir jetzt nicht aus den Augen verlieren, was uns Menschen ausmacht: Die Fähigkeit, aufeinander zu achten, sich zu sorgen, füreinander Verantwortung zu übernehmen“, sagt Caritas-Präsident Michael Landau im Vorwort zum Jahresbericht. Jeder Mensch trage diesen sozialen Kern in sich und könne jederzeit menschlich handeln.

Die Caritas helfe ganz konkret an mehr als 1.600 Orten in ganz Österreich in den Bereichen Pflege, Menschen mit Behinderungen, Hospiz, in den Sozialberatungsstellen, im Einsatz für Familien in Not oder für ältere Menschen, so Landau. Weil Not in jedem Land ein anderes Gesicht habe, sei die Caritas auch in ihrer Auslands- und Katastrophenhilfe in das internationale Caritas-Netzwerk eingebunden, erläuterte der Caritas-Präsident.

Caritas-Präsident Michael Landau

APA/Roland Schlager

Caritas-Präsident Michael Landau

Mehr als 40 Millionen Euro für Auslandshilfe

Die Mittel für die Auslandshilfe beliefen sich im Vorjahr auf insgesamt 40,678 Millionen Euro, mit denen 546 Projekte finanziert wurden. Die meisten Mittel, genau 11,110.583 Euro, flossen nach Afrika, gefolgt von Europa mit 11,345.728, Asien mit 10,175.117 und Lateinamerika mit 735.466 Euro. Den Südsudan unterstützte die Organisation mit über 2,6 Millionen Euro, Jordanien mit rund 3,7 Millionen Euro und die Ukraine mit über 4,3 Millionen Euro. 40,8 Prozent der Gelder gab die Caritas für die Nothilfe, 16,8 Prozent für die Hungerhilfe, 22 Prozent für Kinder und 20,4 Prozent für sonstige Projekte aus.

16.109 angestellte Caritas-Mitarbeiter standen im Vorjahr alten, kranken, behinderten, benachteiligten und notleidenden Menschen zur Seite. 100.595 junge Menschen unterstützten 803 Aktionen, Projekte und Events der „youngCaritas“. Insgesamt konnte die Organisation im Vorjahr auf 50.000 Freiwillige, davon 20.000 in Einrichtung bzw. Projekten und 30.000 Pfarrcaritas-Mitarbeiter, zurückgreifen.

Hilfe für Familien in Krisen

340 Kinderbetreuungseinrichtungen der Organisation boten 24.000 Kindern Platz. 360 Familienhelfer leisteten in der Familien- und in der Langzeithilfe insgesamt 242.870 Einsatzstunden. 3.200 Familien in Krisen wurden von der Familienhilfe unterstützt und in ganz Österreich betreibt die Caritas 55 Familienberatungsstellen.

In den 47 Senioren- und Pflegewohnhäusern der Organisation lebten im Vorjahr 4.680 Menschen. In der mobilen Betreuung und Pflege leisteten 5.919 Mitarbeiter 2,1 Millionen Einsatzstunden. 36 Sozialberatungsstellen unterstützten in ganz Österreich 65.457 Menschen, 41 Wohnungsloseneinrichtungen boten 1.793 Schlafplätze an und in 25 Einrichtungen leisteten Mitarbeiter der Organisation ambulante Beratung und medizinische Betreuung. Die 12 Caritas-Mutter-Kind-Häuser stellten im Vorjahr 252 Wohnplätze zur Verfügung.

Im Bereich Asyl, Migration und Integration leistete die Organisation in ihren 35 Beratungsstellen 10.191 Rückkehr-Beratungen. Sie betreibt 165 Integrationsprojekte und stellte 8.038 Quartiersplätze für Asylwerber zur Verfügung.

religion.ORF.at/KAP

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