„Lügen über Hinduismus“: Indische Christen angeklagt

Im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh sind rund 270 pfingstkirchliche Christen wegen „Verbreitung von Lügen über den Hinduismus“ angeklagt worden.

Zudem wird ihnen vorgeworfen, Hindus unter Drogen gesetzt zu haben, um sie zum Christentum zu bringen. Mit der Anklage reagiere die Justiz auf eine Kampagne der hindu-extremistischen Organisation Hindu Jagran Manch, wie der asiatische Pressedienst Ucanews am Donnerstag berichtet.

„Falsche Vorwürfe“

Ein Pastor der betroffenen Gemeinde nannte die Vorwürfe „absolut falsch und grundlos“. Shibu Thomas von der ökumenischen Organisation Persecution Relief sagte: „Der Vorwurf, Menschen unter Drogen zu setzen und sie dann zum Übertritt zum Christentum zu bringen, ist absurd. Kein Christ würde so etwas tun.“ Persecution Relief dokumentiert Diskriminierungen von Christen und Gewalt durch Hindu-Extremisten.

Indiens größter und bevölkerungsreichster Bundesstaat Uttar Pradesh wird seit 2017 von der hindu-nationalistischen BJP regiert. Regierungschef ist der Hindupriester Yogi Adityanath. Die Partei stellt seit 2014 auch die indische Bundesregierung in Neu Delhi. Seit der Machtübernahme der BJP hat landesweit Gewalt von Hindu-Extremisten gegen religiöse Minderheiten stark zugenommen.

religion.ORF.at/KAP/KNA

Link: